Von Peter Eck/SP-X
Eine neue Generation seines Kompakten Impreza bringt Subaru Ende 2016 in Japan auf den Markt. Nach Deutschland kommt das Schrägheck-Fahrzeug im Frühjahr 2017. Das auf der Tokio Motor Show (bis 8. November) dazu präsentierte Concept Car gibt bereits mehr als nur einen Hinweis auf das neue Modell, das im Stil der Zeit mit coupéhaften Formen, breiten Schultern und scharfen Karosseriefalten auch europäische Kunden überzeugen soll.
Allerdings bleibt der Impreza auf Sicht das einzige Fahrzeug, das den hiesigen Geschmack recht genau treffen könnte. Takeshi Tachimori - Subaru-Vorstand für globalen Vertrieb – macht deutlich, dass für die Marke auch weiterhin neben dem heimischen japanischen Markt in erster Linie die USA im Fokus stehen. Dort verkauft der Allrad-Spezialist mehr als jeden zweiten, seiner jährlich knapp eine Million produzierten Autos.
"Wir sind ein relativ kleiner Hersteller und müssen stets vorsichtig agieren", so Tachimori, der selbst einige Jahre für Subaru in den USA gearbeitet hat. "Unser angestrebtes Wachstum auf mindestens 1,1 Millionen Einheiten bis 2020 muss vor allem aus unseren Märkten Japan und USA kommen. Dort gelten unsere Fahrzeuge als besonders sportlich und außergewöhnlich."
Nebenschauplatz Europa
Was der Subaru-Vorstand damit sagen will: Für nach dem europäischen Geschmack entwickelte und gestylte Modelle ist im Line-up der Marke schon aus finanziellen Gründen kein Platz. Europa mit seinen vielen Einzelmärkten, starken Wettbewerbern – für Subaru im SUV-Bereich vor allem die deutschen Marken – und anspruchsvollen Kunden kann für den Hersteller nur ein Nebenschauplatz sein. Das machen auch die nackten Zahlen deutlich: Lediglich etwa 7.000 Neuzulassungen wird Subaru in Deutschland in diesem Jahr vermutlich melden können. Fahrzeuge wie das SUV Forester und der neue Sport-Kombi Levorg verkaufen sich zwar auch hierzulande, sind aber eben nicht exakt auf den europäischen Geschmack zugeschnitten, sondern eine eher exotische Wahl.
Und das, obwohl Subaru ja sogar einen selbst entwickelten Diesel im Angebot hat, einen Boxer, wie es sich für die Marke gehört. Aber Tachimori ist skeptisch, was die weitere Entwicklung des Diesels angeht, der ohnehin nur in Europa in nennenswerten Umfängen nachgefragt wird. Und diese Skepsis, betont der Manager, habe nichts mit der VW-Affäre zu tun, sondern sei schon vorher vorhanden gewesen. Subaru setzt auf den Benziner und künftig auch auf alternative Antriebe wie Plug-in-Hybrids und später auch auf die Brennstoffzelle. Technologien, denen man vor allem im Hauptmarkt USA aufgeschlossen gegenübersteht. Dabei setzt man auch auf die Unterstützung von Toyota. Der Branchenriese hält an Subaru eine Minderheitsbeteiligung von 16,5 Prozent.
Wenig passende Produkte, geringe Zulassungen – wer jetzt glaubt, Subaru hat an Europa kein Interesse mehr oder hat eventuell sogar vor, den Markt zu verlassen, der irrt sich. Beteuert zumindest Tachimori: "Wir bleiben auf jeden Fall in Europa. Allein schon, um uns dem harten Markt hier auszusetzen und so wettbewerbsfähig zu bleiben."