Von Karmann zu VW und jetzt auch Porsche: Mit dem Produktionsstart des Porsche-Zweisitzers Boxster hat am Mittwoch im Volkswagenwerk Osnabrück eine neue Ära begonnen. "Die Boxster-Fertigung in Osnabrück ist ein klares Zeichen für das schnelle Zusammenwachsen von Volkswagen und Porsche", sagte Konzernchef Martin Winterkorn. Das werde Vorteile für Kunden und Mitarbeiter bringen.
Porsche hatte sich wegen guter Nachfrage und der ausgereizten Auslastung am Stammsitz Stuttgart-Zuffenhausen das VW-Werk in Osnabrück als Partner ausgesucht. Künftig sollen ein Drittel der Boxster-Modelle in Zuffenhausen und zwei Drittel in Osnabrück gebaut werden. Die genaue Stückzahl nannte Porsche nicht.
Neustart mit 300 Millionen Euro
In Osnabrück laufen seit gut einem Jahr auch Golf-Cabrios vom Band. Noch vor zwei Jahren war eine Porsche-Premiere unvorstellbar: 2009 hatte Karmann an dem Traditionsstandort Insolvenz angemeldet. Doch im gleichen Jahr stieg Volkswagen ein. Bei seinem ersten Besuch habe das Werk noch einer Fabrikruine geglichen, erinnerte sich VW-Chef Winterkorn. Inzwischen investierte VW mehr als 300 Millionen Euro in den Standort mit rund 1.800 Beschäftigten.
Winterkorn betonte, dass die Sorge um den Euro und der harte Sparkurs auch die Autokonjunktur fest im Griff habe. In solchen Zeiten komme es auf innovative und werthaltige Produkte sowie auf wettbewerbsfähige und flexible Produktion wie bei VW-Osnabrück an. Porsche-Vorstandschef Matthias Müller bezeichnete Osnabrück als gute Wahl, da die Qualität des Werks den anspruchsvollen Kunden gerecht würde. (dpa)