Der VW-Konzern steigt ins Geschäft mit Auto-Abos ein. Seit heute können Kunden die beiden Elektrofahrzeuge ID.3 und ID.4 abonnieren. "Damit erreichen wir einen wichtigen Meilenstein beim Geschäftsmodell 2.0 und treiben den Wandel vom reinen Fahrzeughersteller zum Mobilitätsanbieter weiter voran", erklärte Klaus Zellner, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei Volkswagen. Die Erwartungen an das neue Angebot sind zum Start jedenfalls hoch: Bis 2030 sollen laut Zellmer 20 Prozent der Umsätze aus Abos und anderen kurzzeitigen Moblitätsangeboten kommen.
Ende dieses Jahres soll hierzulande außerdem das Angebot für Online-Leasing und Online-Sales dazukommen, zunächst im Agentur-Vertrieb für die ID.-Familie. Im Anschluss soll die Plattform als Marktplatz auch für den Handel zur Verfügung stehen und Verbrenner wie auch Hybridfahrzeuge mit einbeziehen.
Auto-Abo flexibel kündbar - nach einer Mindestlaufzeit
Volkswagen werde für das Auto-Abo in den kommenden Monaten mehr als 2.000 "junge Gebrauchte" zur Verfügung stellen. Damit habe man eines der größten Abo-Angebote in Deutschland. Das Abo wurde gemeinsam mit Volkswagen Financial Services (VWFS) konzipiert, die als Entwicklungscenter für Auto-Abos der Marken des Konzerns agieren, berichtet VW.
Das Auto-Abo beinhalte eine Mindestlaufzeit von drei bis sechs Monaten, danach sei es für die Kunden jederzeit flexibel kündbar. Zellmer: "Im Vertrag ist alles außer Strom inklusive." Damit seien 800 Freikilometer pro Monat, Full-Service mit Zulassung, Hauptuntersuchung, Wartung, Inspektionen, Versicherungen und Steuern mit inbegriffen. Als Angebot zum Start könne der Kunde das Fahrzeug mit Vorlauf von 14 Tagen an seinen Wunschstandort liefern und auch wieder abholen lassen. Künftig sei zudem eine Auslieferung über die Handelsorganisation geplant.
Handel ist integriert, allerdings nicht sofort in vollem Umfang
Der Handel sei etwa bei Wartung und Reparatur von Anfang an in das Abo-Modell integriert und soll sukzessive noch intensiver eingebunden werden, um auch in diesem Bereich das Gesicht der Marke Volkswagen zum Kunden zu werden. Später sollen Kunden ihre Abos auch direkt beim Händler abschließen können. "Wir werden die Vorteile unseres starken Handelsnetzes voll ausspielen", so Zellmer.
Volkswagen will wenige Monate nach Start des Auto-Abos auch Leasing und Verkaufsabschlüsse online anbieten - zunächst für Modelle der ID. Familie und im Anschluss auch für neue und gebrauchte Bestandsfahrzeuge aller Antriebsarten. Händler und deren Fahrzeuge würden voll in den zentralen digitalen Marktplatz von Volkswagen, www.autosuche.de, integriert.
Online und offline verzahnen
Der Autohersteller will auf diese Weise einen größeren Kundenkreis ansprechen und zusätzliche Umsätze generieren. "Dem veränderten Kaufverhalten der Kunden tragen wir so Rechnung – der Kunde kann flexibel wählen zwischen Vertragsabschluss im Autohaus oder online. In jedem Fall brauchen wir einen starken Online-Auftritt zusammen mit großer Kundennähe und lokaler Präsenz über den Handel, denn eine starke Marke basiert auf einem Versprechen und Vertrauen", so Zellmer.
Der Handel bleibe auch beim Online-Kauf ein wichtiger Partner, beteuerte VW. So müssten Kunden im Netz den Händler Ihrer Wahl für Beratung, Service oder Auslieferung angeben – und dieser erhalte dieselbe Provision wie im Falle einer Bestellung direkt beim Handelspartner. (tm)