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Neue Testmethode: WLTP-Fahrzyklus: Weniger Kilometer für E-Autos

09.02.2018 10:00 Uhr
Nissan Leaf (2018)
Elektroautos wie der Nissan Leaf büßen auf dem Papier Reichweite durch WLTP ein.
© Foto: Nissan

Aufgrund einer neuen Testmethode steigen nicht nur die Verbrauchsangaben bei Verbrennern, auch Elektroautos geraten bei der Reichweitenangabe unter Druck.

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Wenn Otto Normalverbraucher seine größte Sorgen zum Thema Elektroauto kundtut, geht es meistens um Ladeinfrastruktur und Reichweite. Letztere könnte in Zukunft wieder für tiefere Falten auf der Stirn sorgen. Denn wie weit neue E-Autos mit einer Akkuladung kommen, wird künftig nach dem strengeren Fahrzyklus WLTP (Worldwide Harmonized Light Duty Test Procedure) gemessen. Zwar ändert sich damit an der realen Reichweite der E-Autos nichts, auf dem Papier wird aber absehbar ein womöglich deutlich geringerer Wert stehen.

Mit höheren Geschwindigkeiten und weniger Stillstand soll das neue Verfahren einen realitätsnäheren Verbrauch – oder eine Reichweite – ermitteln als der alte NEFZ-Zyklus. Als eines der ersten E-Autos hat Nissan nun für den Leaf eine neue Reichweite angegeben. Während er nach NEFZ immerhin 389 Kilometer aus seiner 40-kWh-Batterie quetscht, sind es nach WLTP-Zyklus nun 285 Kilometer im kombinierten Verkehr. Innerstädtisch soll es der Japaner dank häufigerem Rekuperieren auf bis zu 415 Kilometer schaffen.

Als vorläufigen Wert gibt Opel eine kumulierte WLTP-Reichweite für den Ampera-e an, der nach dem neuen Zyklus geschätzte 380 statt der nach NEFZ angegebenen 520 Kilometer schaffen soll. Für den neuen vollelektrischen Hyundai Kona, der auf dem Genfer Autosalon in März stehen wird, peilen die Koreaner eine WLTP-Reichweite von 470 Kilometer an, gemessen nach NEFZ schlagen sie rund 100 Kilometer drauf.

Ab September Pflicht für alle 

Seit September 2017 müssen alle neuen Typzulassungen, ab September diesen Jahres dann alle Neuwagen nach dem WLTP-Zyklus geprüft werden. Dem WLTP-Testaufbau liegen reale Nutzungsdaten ganz normaler Autofahrer zugrunde. Das bislang verwendete Verfahren NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) wurde dem Fahrverhalten auf der Straße nicht gerecht. Dementsprechend klafften die angegebenen Verbräuche und Reichweiten und die tatsächlichen Erfahrungen der Autofahrer auseinander. Nun sind die Reichweiten zwar realitätsnäher, da der tatsächliche (Strom-) Verbrauch aber auch von der Fahrweise abhängt, dürften die Herstellerangaben trotzdem noch von der Realität abweichen. (SP-X)

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