HR-V, CR-V und ZR-V. Nein, wirklich leicht macht es Honda mit dieser Nomenklatur seinen Kunden nicht, will man sich im SUV-Portfolio zurechtfinden. Um für Durchblick zu sorgen: Der Honda HR-V ist der Kleinste in der Riege, der CR-V der größte – folglich quetscht sich der Honda ZR-V in die Mitte. Von mittelmäßiger Performance kann aber keine Rede sein, denn der Honda ZR-V ist ein feines Gefährt. Deshalb überrascht eine Ausfahrt im frischen Honda ZR-V positiv.
Honda ZR-V Test (2024)
BildergalerieHonda ZR-V: Unterwegs mit Hybridantrieb
Das Alleinstellungsmerkmal des C-Segment-Japaners ist der Vollhybridantrieb in Zusammenspiel mit der Automatik. Ersterer bietet eine Systemleistung von 135 kW/184 PS, die sich aus den 105 kW/143 PS des Zweiliter-Atkinson-Benziners sowie einem Generator und einem Elektromotor (135 kW/184 PS) zusammensetzen.
Auch komplett elektrisch kann der Japaner Strecken zurücklegen, in der Regel entscheidet sich das System aber für diese Art des angenehmen Rollens aber nur bei Tempi im Stadtverkehr; dann treibt der E-Motor die Räder an, der Verbrenner liefert die Energie. Die Übergänge zwischen den Antriebsarten sind meist fließend, der Fahrer bekommt davon nur etwas mit, wenn sein Blick aufs Kombiinstrument schweift und er ein "EV" erblickt. In den meisten Fällen unterstützen die E-Motoren den Benziner.
Honda Civic Test (2024)
BildergalerieBeim forschen Tritt aufs Gaspedal kommt der immerhin 1,7 Tonnen schwere Fronttriebler gut in Fahrt, quittiert werden diese Befehle ans Gaspedal allerdings mit akustisch klar vernehmbarem Jaulen und dem berühmten Gummibandeffekt: Die Geschwindigkeit hält nicht mit der Drehzahl mit. Schluss ist in jedem Fall – der Tacho zeigt es unmissverständlich an – bei 173 km/h. Bis dahin, das ist erfreulich, bleiben die Windgeräusche angenehm dezent.
Für die Beschreibung der Abstimmung des Fahrwerkes genügt eine Vokabel: ausgewogen. Wer mehr Flexibilität braucht: bei vier Fahrmodi findet jeder seinen persönlichen Favoriten. Honda-eigen sind die Drückschalter auf der Mittelkonsole, mit denen man sich für die Fahrtrichtung (oder das Parken) entscheidet.
Honda ZR-V: Sauber gemacht
Was Verarbeitung und Haptik angeht, macht der Honda einen guten Eindruck: Die Materialien fassen sich angenehm an, die einzelnen Bedienelemente wie Tasten, Schalter und Regler sind logisch angeordnet, deren Funktion erschließen sich schnell auch Honda-unkundigen Insassen. Schnörkellos, unaufgeregt, unspektakulär im besten Sinne.
Die Rundumsicht auf den bequemen Sitzen mit viel Seitenhalt ist ungewöhnlich gut. Der Fahrersitz bietet Menschen mit einer Körpergröße von 1,85 Metern ausreichend Beinfreiheit. Das Platzangebot hinten ist etwas knapper bemessen, da stößt das Haupt schnell mal an den Dachhimmel.
Ein Hingucker – neben den in eine Art Wabenleiste integrierten Lüftungsklappen – vor allem aber ein praktisches und nützliches Gestaltungsmerkmal ist die "Mittelkonsole mit Loch". Darin lässt sich Krimskrams wie Taschentücher oder Kaugummi verstauen, mithilfe zweier USB-Anschlüsse vorne (USB-A und USB-C, hinten gibt es zusätzlich zwei USB-C-Slots) lässt sich so ziemliche jedes Device verbinden. Wer noch mehr Stauraum benötigt, findet diesen im großzügigen Fach unter der Mittelarmlehne.
Der 9-Zoll-Touchscreeen (mit übersichtlicher Bedienstruktur) dürfte etwas mehr dem Fahrer zugeneigt sein, um ihn besser abzulesen. Wem die digitale Instrumentenanzeige mit 10,2"-Display zu wenig erscheint, findet auf dem gestochen scharf Head-up-Display die wichtigsten Informationen. Zuweilen etwas lästig ist die akustische Tempolimit-Warnung, die schon bei gefühlt einem km/h mehr als der erlaubten Geschwindigkeit den Fahrer an seinen Verstoß erinnert. Wo, liebe Honda-Ingenieure, lässt sich diese eigentlich deaktivieren?