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Bequemer Eskapismus

30.11.2015 06:00 Uhr

Geländegängig, komfortabel und mit einer im Segment einzigartigen Federung ist der Navara mehr Crossover als Pick-up und bietet neben einer neuen Art des Reisens die markentypische 5-Jahres-Garantie.

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_ Pick-up-fahren ist für die meisten - mit Ausnahme von klassischen Handwerker- und Bauflotten - meist eine Mischung aus Entertainment und Eskapismus. Eine solche Flucht vor dem Alltag geschieht im neuen Nissan Navara auf höchst bequeme Art und Weise. Der seit 2005 gebaute Pick-up fußt auf einem über achtzigjährigen Stammbaum. Nach einer Dekade machten die Japaner ihren ab Januar erhältlichen Pick-up nicht nur etwas länger (plus 34 Millimeter) und verkürzten den Radstand (was den bisher recht großen Wendekreis deutlich kleiner werden lässt - auf nun 12,4 Meter), sondern vergrößerten auch die Ladefläche. 1.578 Millimeter misst diese bei der Doppelkabine, ein Plus von 67 Millimetern.

Mehr als eine Tonne

Bei der Einzelkabine, King Cab genannt, sind es 1.788 Millimeter Pritschenlänge, sodass nun zwischen 1.047 und 1.203 Kilogramm Ladung mitreisen können - ein Spitzenwert. Das überraschendste dabei ist, dass sich der NP300 dabei fährt, als säße man in einem Qashqai mit XXL-Ladefläche. Die im Segment einzigartige Mehrlenkerhinterachse mit Schraubenfedern (nur für die Doppelkabine) pendelt das Raubein gekonnt ein. In Kombination mit der Siebengangautomatik, die von der Nobelmarke Infiniti entliehen wurde, wandelt sich der Arbeitsethos vollends zum Freizeitvergnügen.

Wer dennoch auf raubeinige Fahrarbeit steht, sollte zur weiterhin blattgefederten King Cab greifen und manuell schalten, was ein wenig Kraftaufwand erfordert, aber mit dem klassischen Pick-up-Feeling belohnt wird. Entspannung herrscht nun auch im Fond, denn dort spendieren die Japaner eine eigene Klimaanlage.

Generell weichen sehr viele Hartplastikelemente den deutlich höherwertigen Softtouchflächen. Das große Zentraldisplay und das Zusatznavi im Kombiinstrument weisen zuverlässig den Weg. Apropos Wegweiser. Der 360-Grad-Blick (Serie im Top-Niveau) hilft ungemein bei unübersichtlichen Offroad-Passagen, in denen der Abfahrassistent den Eintonnen-Pick-up selbstständig einbremst. In der Gegenrichtung, bergauf, wirkt die ebenfalls serienmäßige Berganfahrhilfe.

Das nun nicht mehr mechanische, sondern elektronisch geregelte Sperrdifferential spart Gewicht und erhöht die Spurtreue. Auf schnelleren Passagen wacht der Auffahrwarner (Front Collision Control) über den Verkehr. Dies ist ebenso ungewöhnlich für ein klassisches Nutztier wie die Voll-LED-Scheinwerfer (Serie im Top-Niveau). Nobel, da bequem mit genügend Seitenhalt und selbst auf der Langstrecke nicht nachgebend, sind die Sitze. So viel zum Entertainmentpart. Den Eskapismusteil übernimmt der Motor. Denn der Sound ist knorrig - auch wenn der von Renault stammende 2,3-Liter-Diesel deutlich sparsamer sein soll als der 2,5-Liter-Vorgänger. Minus 24 Prozent und Normwerte zwischen 6,3 und 7,6 Liter je 100 Kilometer rechnet Nissan vor.

Euro 5

Für das Nutzfahrzeug, wie er ausschließlich angeboten wird, ist Euro 6 erst im Herbst 2016 Pflicht. Offiziell schweigt man sich noch über das neue Abgasreinigungssystem aus, dennoch wird aufgrund der Tonnage wohl kein Weg an der SCR-Technik vorbeiführen. Zumal der Pick-up künftig 3,5 Tonnen und damit 500 Kilogramm mehr an den Haken nehmen kann. Wer zwischen 21.088 Euro und 33.592 Euro investieren kann, findet also durchaus Argumente für einen gelungenen Mix aus Entertainment und Eskapismus.

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