Ein großer Teil der Autofahrer ist mit der Anwendung des Reißverschlusssystems oder der Bildung einer Rettungsgasse überfordert. Bei einer Umfrage des ADAC unter gut 1.000 Autofahrern traten die Unsicherheiten auf: 72 Prozent lagen beim Reißverschlusssystem falsch, 61 Prozent bei der Rettungsgasse. Auch bei der Vorfahrt im Kreisverkehr, der richtigen Bereifung im Winter und dem Passieren einer Bushaltestelle gab es größere Defizite.
Damit das Reißverschlussprinzip funktioniert, gilt es bis zum Ende der Spur vorzufahren und sich dann erst in die andere Spur einzuordnen, nur so nutzt man die Fläche der Fahrbahn bestmöglich aus. Eine Rettungsgasse wird bei zweispurigen Straßen in der Mitte gebildet. Bei mehrspurigen Straßen wird Platz zwischen der äußersten linken und der Spur direkt daneben geschaffen. Im Stau auf einer mehrspurigen Straße müssen Autofahrer übrigens eine Rettungsgasse bilden, sobald der Verkehr ins Stocken gerät und nicht erst, wenn der Krankenwagen von hinten angerauscht kommt.
Fahrzeuge die in einem Kreisverkehr fahren, haben Vorfahrt, wer einfahren will, muss warten. Bei winterlichen Straßenverhältnissen (Schnee, Glätte, etc.) darf man nur in einem Auto mit Winterreifen unterwegs sein. Und an einem stehenden Bus darf man nur in Schrittgeschwindigkeit vorbei fahren – das gilt auch für die Gegenfahrbahn. Ein mit Warnblinklicht eine Haltestelle anfahrender Bus darf nicht überholt werden.
Immerhin wussten 82 Prozent der Befragten, dass Kinder unter drei in einem entsprechenden Kindersitz gesichert werden müssen. Etwa zwei Drittel der Umfrageteilnehmer wussten, dass man nur bei ausgeschaltetem Motor Nachrichten schreiben darf und, dass ab 0,5 Promille Autofahren nicht mehr erlaubt ist. (sp-x)