Für den Angriff im Massenmarkt rüstet der Elektroautobauer Tesla auch im Service kräftig auf. Die Kalifornier wollen nach eigenen Angaben ihre weltweiten Kapazitäten in diesem Bereich verdreifachen. Wie sie in einem Mitte Juli veröffentlichten Werbevideo ankündigen, sollen 100 neue Service-Center entstehen. Zudem sollen 1.400 Techniker an Bord geholt werden.
Zu den weiteren Maßnahmen gehört laut Tesla der Einsatz von rund 350 zusätzlichen Werkstattwagen. Dienstleistungen wie Ferndiagnosen und Software-Updates "Over the air" sollen helfen, 90 Prozent aller Defekte aus der Ferne identifizieren und auch beheben zu können. Die mobilen Techniker könnten so auch die Probleme beim Eintreffen am Pannenfahrzeug gezielter und damit schneller lösen.
Angenehmer will Tesla künftig auch den Besuch in der Werkstatt gestalten. Nachdem der Kunde einen Termin über sein Fahrzeug gebucht hat, soll er im Service-Center von optimierten Reparaturvorgängen und automatischen Check-ins profitieren. Das vollmundige Versprechen des US-Herstellers: "Oft werden wir fertig sein, bevor Sie Ihren Kaffee ausgetrunken haben." Den Service könne man vier Mal schneller und mit drei Mal weniger Platz als herkömmliche Werkstätten organisieren, heißt es in dem Video, über das unter anderem die "Computerbild" vorab berichtete.
Tesla will mit dem neuen Model 3 in den breiteren Markt vorstoßen. Firmenchef Elon Musk hatte vor einer Woche die Auslieferungen der ersten 30 Exemplare groß gefeiert (wir berichteten). Nach Unternehmensangaben liegen bereits 518.000 Vorbestellungen für den ersten Mittelklassewagen des Konzerns vor, nach Stornierungen dürften es rund 455.000 sein. Laut Musk gehen im Schnitt 1.800 Reservierungen pro Tag für den Model 3 ein.
Das Fahrzeug kostet in der Grundausstattung 35.000 Dollar vor Steuern und Elektroauto-Vergünstigungen. Mit allen Extras wie Fahrassistenzsystemen und Komfort-Funktionen kann der Preis an die 60.000 Dollar gehen. (rp)