Anfang des kommenden Jahres legt Volvo sein Flaggschiff XC90 neu auf. Nun zeigen die Schweden erste Bilder vom Innenraum des großen SUV. Nicht nur mit der Materialauswahl soll der Siebensitzer Akzente setzen.
Auffälligste Änderung im Cockpit: Die zuletzt in allen Modellen der Marke als prägendes Element eingesetzte "freischwebende" Mittelkonsole mit ihren vielen Knöpfchen verschwindet. Stattdessen dominiert ein großer, hochkant stehenden Bildschirm das Cockpit. Über ihn lassen sich Navigation, Infotainment-Systeme und Klimaanlage mittels Gesten und Berührungen steuern. Konventionelle Schalter finden sich nur noch wenige am Fahrerarbeitsplatz, etwa für die Warnblinkanlage und die Scheibenheizung.
Besonders stolz ist die mittlerweile in chinesischem Besitz befindliche Marke auf einen Schalthebel aus Kristallglas, das ein schwedischer Hersteller liefert. Auch die in Diamantschnitt ausgeführten Knöpfe für die Start-Stopp-Automatik und die Lautstärkenregulierung sollen Hingucker und Handschmeichler sein. Ansonsten beherrschen wie in Autos dieser Klasse üblich Holz und Leder die Innenausstattung.
Komfortabel absetzen
Ungewöhnlich sind hingegen die beinahe filigran wirkenden Sitze. Sie passen sich in ihrer Form an die menschliche Wirbelsäule an, sind weniger dick gepolstert als in Pkw bislang üblich. Die Sitze sollen dank vielfältiger Einstellmöglichkeiten jedoch gewohnt komfortabel und bequem sein. Hinter Fahrer und Beifahrer finden sich in der zweiten Reihe drei horizontal verschiebbare Einzelsitze. In Reihe drei zudem zwei weitere Plätze, auf die Personen bis 1,70 Meter Körpergröße perfekt passen sollen. Das ist längst keine Selbstverständlichkeit, eignen sich die Sitze einiger Konkurrenzmodelle doch nicht einmal für Teenies. Wird das zusätzliche Gestühl nicht benötigt, faltet man es komplett zusammen.
Das Karosserie-Design des XC90, den Volvo im Herbst erstmals zeigen will, bleibt noch geheim. Mehrere Studien haben in den vergangenen Monaten aber bereits einen Eindruck des neuen Markenstils vermittelt. Zu den wichtigsten Merkmalen aller künftigen Modelle zählt ein konkaver Kühlergrill, den zwei Scheinwerfern mit integrierten, T-förmigen Tagfahrlichtern flankieren. Am Heck prägen schmale, C-förmige Rückleuchten die Ansicht.
Baukastenprinzip
Der eigentliche Clou des neuen XC90 steckt aber unter dem Blech. Kommt beim SUV doch erstmals Volvos neue flexible Produktarchitektur SPA zum Einsatz, die ähnlich wie etwa die MQB- und MLB-Baukästen des VW-Konzerns künftig zahlreiche unterschiedliche Modelle auf einer einzigen Plattform ermöglichen soll. Das senkt Entwicklungs- und Produktionskosten. Teil der technischen Erneuerung sind auch neue 2,0-Liter-Vierzylindermotoren, die es als Diesel und Benziner geben wird und die bis zu 306 PS leisten sollen. Die Technik kommt in der Folge auch bei den anderen neuen Modellen der Schweden zum Einsatz, etwa dem für Ende 2015 erwarteten V70-Nachfolger V90.
Preise für den neuen XC90 nennt Volvo übrigens noch nicht. Den bereits seit 2003 gebauten Vorgänger – einer der dienstältesten Pkw überhaupt auf dem deutschen Markt – gibt es aktuell für 35.200 Euro (netto) in der 163 PS starken Variante mit Dieselmotor und Frontantrieb. Das 37 PS stärkere Allradmodell kostet ab 40.800 Euro. So günstig dürften die Preise für den neuen XC90 nicht ausfallen. (sp-x/kak)