Die Volkswagen Financial Services AG (VWFS) blickt auf ein abermals erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Die Konzernsparte fuhr 2022 ein operatives Ergebnis von 5,60 Milliarden Euro ein. Das war fast so viel wie im Jahr davor (minus 1,2 Prozent) und der zweithöchste Wert der Unternehmensgeschichte. "Wir setzen unseren Weg zum Mobilitätsdienstleister des Volkswagen Konzerns weiter fort", sagte Vorstandschef Christian Dahlheim am Dienstag in Braunschweig.
Verantwortlich für das Top-Ergebnis waren wie 2021 Sondereffekte." Dazu gehören sowohl unsere geringeren Risikokosten für Kredit- und Restwertrisiken als auch die anhaltend hohen Erlöse aus unserem Gebrauchtwagengeschäft. Wir sind daher bei der Bewertung des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie bei der Prognose für die kommenden Jahre realistisch", erklärte Finanzvorstand Frank Fiedler. Es sei absehbar, dass dieses Ergebnis kurzfristig nicht wiederholbar sein werde. Für 2023 erwarte man deshalb ein Ergebnis signifikant unter Vorjahresniveau.
Stabil entwickelten sich im vergangenen Jahr der weltweite Vertragsbestand der Volkswagen Finanzdienstleistungen mit knapp 22 Millionen Verträgen (minus 0,3 Prozent) und die Vertragszugänge mit fast 7,8 Millionen Stück (minus 0,7 Prozent) – trotz rückläufiger Auslieferungszahlen des VW-Konzerns. Die Bilanzsumme des Geschäftsbereichs stieg sogar auf die Rekordhöhe von 240 Milliarden Euro (plus 1,9 Prozent). Gründe waren laut Unternehmen ein veränderter Produktmix aus höherwertigen Fahrzeugen sowie Währungseffekte.
Dahlheim betonte, dass man die Transformation zum Mobilitätsdienstleister im Rahmen der strukturellen Neuaufstellung weiter vorantreiben werde. "Als Eckpfeiler der zukünftigen Mobilitätsplattform von Volkswagen wollen wir gemeinsam mit der Europcar Mobility Group die Führungsposition im Bereich der nachhaltigen Mobilität ausbauen." Die neue Plattform decke ein breites Spektrum an Mobilitätsbedürfnissen der Kunden ab. "Wir erwarten ein erstes Kunden-Angebot in Deutschland im zweiten Halbjahr dieses Jahres", so der Manager weiter.
Refinanzierung: Einlagengeschäft gewinnt an Bedeutung
VWFS will auch verstärkt die Refinanzierungsinstrumente der Volkswagen Bank nutzen. Diese stünden künftig in vollem Umfang auch den anderen Gesellschaften zur Verfügung, hieß es. Insbesondere das Einlagengeschäft soll eine zunehmend wichtigere Rolle im Refinanzierungsmix spielen. "Mit unseren aktuellen Sparbriefen sowie dem Tagesgeldprodukt 'Plus Konto TopZins' bewegen wir uns in der Spitzengruppe des Wettbewerbs und haben seit Weihnachten 2022 mehr als 63.000 Kontoabschlüsse verzeichnet und rund 1,5 Milliarden Euro eingesammelt", erläuterte Michael Reinhart, Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Bank.
