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Toyota Professional: Toyotas Nutzfahrzeug-Quartett auf der Überholspur

20.12.2023 13:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
Toyota beharrt an der Brennstoffzelle und zeigte gerade den Toyota Hilux mit dem wasserstoffbetriebenen Elektromotor. Aber nicht nur bei den Pickups tut sich viel. Proace Max heißt ab sofort der größte Euro-Transporter von Toyota.
© Foto: Stefan Schmid

Nun ist für jeden etwas dabei: Mit dem Toyota Proace Max schließt Toyota eine offene Flanke bei den Nutzfahrzeugen. Beginnt damit auch bei uns Toyotas Höhenflug bei den leichten Nutzfahrzeugen? Zudem zeigen die Japaner, dass Wasserstoff weiterhin eine Rolle spielen darf.

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Toyota legt bei den leichten Nutzfahrzeugen nun auch in Europa nach. Sind die Japaner in Japan und vielen Teilen der Erde auch bei den Nutzfahrzeugen dick im Geschäft, war das in Europa bislang nicht der Fall. 119.000 Fahrzeuge wurden 2022 in Europa abgesetzt, 2023 und vor allem 2024 soll dieser Wert deutlich übertroffen werden.

Das Fundament dafür ist Toyotas Produktpalette, die mit dem kürzlich vorgestellten Proace Max um einen wichtigen Baustein erweitert wurde. „Bis jetzt war unsere erste Priorität, in vier Segmenten jeweils ein Produkt zu bringen, um möglichst viel Nachfrage abzudecken. Mit der nun vorgestellten Produktpalette haben wir genau das erreicht und vier Produkte in vier Segmenten, womit wir eine Marktabdeckung von neunundneunzig Prozent erreichen. In der zweiten Phase untersuchen wir darüber hinaus auch einige alternative Antriebsstränge“, erklärte Emmanuel Beaune, Toyota Motor Europe. Die bis vor kurzem noch offene Flanke wird jetzt vom Toyota Proace Max geschlossen.


Toyota Professional

Hilux Wasserstoff, Brennstoffzelle mit geöffneter Motorhaube Bildergalerie

Toyota Proace Max: Ein neues Kapitel in der Nutzfahrzeugpalette

Der nun vorgestellte Proace Max ist das größte Mitglied der Transporter-Familie und markiert einen bedeutenden Schritt in Toyotas Angebot an Nutzfahrzeugen. Kein Toyota-Transporter kann es in puncto Ladevolumen mit dem Max aufnehmen. Dabei setzt Toyotas neuer Goliath nicht nur in puncto Größe Maßstäbe und stellt eine interessante Option für Flottenbetreiber dar.

Der Proace Max nutzt die Plattform der Stellantis-Modelle, zu denen auch der Fiat Ducato gehört. Mit dem Proace Max vertieft Toyota seine Zusammenarbeit mit niederländischen Konzern und plant die Produktion in den Stellantis-Werken in Gleiwitz (Polen) und Atessa (Italien). Wie seinen italienischen Bruder gibt es auch den Proace Max in sechs unterschiedlichen Größen mit einem Ladevolumen zwischen zehn und 17 Kubikmetern. Angetrieben wird er entweder von einem Elektro- oder einem Dieselmotor.

Toyota Proace Max mit zwei Antriebsmöglichkeiten

Für den elektrischen Proace Max steht ein leistungsstarker Elektromotor mit 272 PS und 410 Nm Drehmoment zur Verfügung, der den Proace Max in Kombination mit der 110 kWh großen Traktionsbatterie bis zu 420 Kilometern weit bringen soll. Toyota ist sich jedoch im Klaren darüber, dass viele Kunden mit dem Elektromotor hadern. „Bei leichten Nutzfahrzeugen sind immer noch achtzig Prozent der Verkäufe mit Verbrennungsmotor, insbesondere mit Diesel“, erklärt Beaune. „Basierend auf unserer Marktschätzung bis 2030 glauben wir, dass der Verbrennungsmotor in Bezug auf den Markt immer noch rund fünfzig Prozent des Kundenmix ausmachen wird“, fasst Emmanuel Beaune das Kalkül des Konzerns zusammen. Entsprechend habe man beschlossen, so Beaune weiter, den Verbrennungsmotor beizubehalten. Der im Proace Max verbaute 6E-Dieselmotor leistet je nach Ausführung zwischen 120 PS und 180 PS und steht entweder mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder Achtgang-Automatik zur Verfügung.

Dabei ist insbesondere im professionellen Bereich nicht mit einem kurzfristigen Siegeszug der Elektromobilität zu rechnen. Toyota forciert daher eine duale Strategie, bei der die beiden Antriebe nebeneinander existieren. „Heute spielen wir in siebzig Prozent des Marktes. Sich auf einen Antrieb einzuschießen ist, als würde man Fußball mit sieben oder acht Spielern anstelle von elf spielen. Damit ist es schwierig, ein Spitzenteam zu sein“, erläutert Beaune.

Zwar ist man sich auf der einen Seite sicher, dass sich der Abschied des Verbrenners in die Länge ziehen wird, auf der anderen Seite hat sich der Konzern jedoch ehrgeizige CO2-Ziele gesetzt, die erreicht werden wollen. „Unsere Erwartung ist, bis 2025 etwa dreiunddreißig Prozent zu erreichen, also jedes dritte Fahrzeug. Folglich gehen wir davon aus, unser Wachstum in der Elektrifizierung fortzusetzen“, erklärt Beaune.

Proace Max beim Kenshiki-Forum in Brüssel 2023
© Foto: Stefan Schmid

Toyota Proace Max: Vielseitigkeit, auch beim Zubehör

Mit Optionen wie einem flachen Heck oder einem freiliegenden Leiterrahmen bietet das Fahrgestell des Proace Max unabhängig der Antriebsart zudem Möglichkeiten für individuelle Umbauten. Serienmäßig ist der Proace Max mit dem umfassenden Angebot an aktiven und passiven Safety-Sense-Fahrerassistenzsystemen ausgestattet. Dazu gehören ein Seitenwind-Assistent, ein Ereignisdatenspeicher und der neue Stauassistent. Zusätzlich bietet der Proace Max Toyotas Smart-Connect-System mit einem 10-Zoll-Touchscreen, Cloud-basierter Navigation und Smartphone-Integration. Der Markstart ist für 2024 geplant.


Neuer Toyota Hilux bekommt alternative Antriebe

Dass es Toyota mit dem Ziel, bis 2035 klimaneutral zu arbeiten, ernst meint, wird auch am Toyota Hilux deutlich. Eilt Pickups in der Regel der Ruf voraus, besonders umweltschädlich zu sein, spendiert Toyota dem Hilux einen auf dem Papier sparsamen Hybridantrieb, wenngleich es sich nur um ein 48-Volt-System handelt – also keinen Vollhybriden. Auf dem Kenshiki-Forum in Brüssel war zudem auch ein erster Prototyp eines wasserstoffbetriebenen Toyota Hilux zu sehen. Dabei stellte Emmanuel Beaune im Zusammenhang mit dem Wasserstoffantrieb klar: „Das ist etwas, was man im Auge behalten muss. Kurzfristig wird dies jedoch nicht der Fokuspunkt sein.“ Damit macht Toyota deutlich, dass der erste Schritt die Umstellung auf Elektrofahrzeuge sein wird. Ob sich diese Antriebsform letztlich durchsetzen wird, ist auch eine politische Frage. „Je nachdem, wie viel Länder in Europa investieren, können wir eine exponentielle Wachstumsrate sehen,“ erklärt Beaune, der die Wasserstoff-Infrastruktur als Erfolgsentscheidend sieht: „Das haben wir auch bei der Batterieinfrastruktur gesehen – die Infrastruktur wird den Markt antreiben.“ 

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