Von Rocco Swantusch
2016 war sicherlich das Jahr der Emotionen. Freude und Skepsis liefern aber nicht nur die gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen, sondern auch die Tatsache, wo die Firmenwagenfahrer ihr Kreuz auf dem Bestellschein gemacht haben. Und da bleibt VW eindeutig die erste Wahl. Auch wenn die Abgasthematik sichtbare Spuren hinterlassen hat. Der "Flottenkönig" Golf wurde 47.394 Mal geordert und lag leicht vor dem Passat mit 45.905 Auslieferungen. Aber beide fielen im Rekordjahr des Flottenmarkts deutlich hinter dem Vorjahr zurück – ein Minus von 12,4 respektive 17,2 Prozent.
Ein großes Stück vom Kuchen schnappte sich der Audi A4, dessen Zuwachs beeindruckende 29,8 Prozent betrug. Gleichbedeutend mit 35.575 Einheiten, was den Bronzerang sichert und gut 10.000 Einheiten zum Viertplatzierten lässt. Dieser heißt Skoda Octavia, verkauft sich immer noch gut (25.514 Einheiten, minus 5,8 Prozent) und bleibt damit unangefochtener Importauto-Sieger. In die erste Hälfte der Top-Ten schaffte es auch der Audi A6, wenngleich der Ingolstädter Businessliner sein Ergebnis aus 2015 deutlich verfehlte (24.816 Einheiten, minus 14,2 Prozent).
Grundsolide lässt sich die Performance des BMW 3ers beschreiben: Ein Zuwachs von 4,5 Prozent auf 23.040 Fahrzeuge bringt Rang sechs. Etwas die Luft ging dagegen dem Rivalen C-Klasse aus. Der Topseller von Mercedes-Benz verlor zu 2015 über 4.000 Zulassungen und parkt auf Platz sieben (22.762 Einheiten, minus 16,2 Prozent).
Als Aufsteiger kann man eindeutig den Touran bezeichnen. Der praktische Van fand 2016 ein Drittel (plus 32,5 Prozent) mehr Abnehmer und bremste mit 16.590 Einheiten namhafte Konkurrenten aus. Dazu gehört die Nummer neun im Flottenranking, der Ford Focus. Zwar liegt der Kölner leicht unter dem Vorjahresniveau (minus ein Prozent), aber 15.946 Verkäufe sind ein guter Wert. In dieser Größenordnung bewegte sich auch der BMW 5er (15.907 Einheiten, minus 8,2 Prozent). Der starke Rückgang dürfte auch dem anstehenden Modellwechsel geschuldet sein.
Die beliebtesten Flottenautos 2016
BildergalerieSo schnitten die ausländischen Modelle ab
2016 wurden so viele Flottenneuzugänge gezählt wie nie zuvor. Was gerade für die Importeure eine Chance war – will man zumindest meinen. Denn nur die Hälfte der Top-Ten erreicht ein positives Ergebnis. An der Spitze steht der Ausnahmekönner Skoda Octavia. Die fast sechs Prozent Minus schmerzen natürlich, aber mit 25.514 Einheiten spielt er in einer eigenen Liga. Die Distanz zum Zweitplatzierten ist riesig, auch wenn dieser richtig Gas gab. Denn der große Bruder, der Superb, schoss gerade zu nach vorn. 12.956 Einheiten sind ein sagenhaftes Plus von fast 130 Prozent. Den dreifach Triumph der VW-Marken komplettiert der Seat Leon. 7.165 Verkäufe (minus 5,6 Prozent) sind eine gute Basis für das Facelift, das in diesem Jahr das Ergebnis einfahren soll.
Ein Phänomen bleibt der Nissan Qashqai. Trotz des immer engeren Marktes an mittelgroßen SUV bleibt der Japaner ein Bestseller (6.201 Einheiten) mit immer noch Schwung unter der Haube (plus 48,5 Prozent gegenüber 2015). Platz fünf gebührt dem Fabia. Skodas Kleiner pusht sich mit einem Plus von gut zwanzig Prozent auf 6.181 Einheiten. Das einzige Flottenmodell von Volvo, das das Vorjahresergebnis übertrifft, ist der XC90. Das Flaggschiff rückt fast schon auf Schlagdistanz zum eigentlichen Schweden-Star, dem XC60. Dieser verliert zwar gut elf Prozent in der Jahresauswertung, aber 4.177 Neuzulassungen bedeuten Platz sechs.
Siebter wird der Mazda CX-5. 3.900 Einheiten und ein Plus von 7,6 Prozent sind ein Wort. Federn lassen musste indes der Hyundai Tucson. Der ix35-Nachfolger fand zwar stolze 3.881 Käufer, aber 2015 waren es eben noch 5.205. Die Top-Ten werden von einem Duo komplettiert. Während der Seat Alhambra minimal an Absatz einbüßt (minus 0,9 Prozent), spurtet der Renault Clio mit 5,2 Prozent auf den gemeinsamen neunten Rang, den es für 3.811 Zulassungen im Jahr 2015 gibt.