Der europäische Flottenmarkt hat im Juli den Rückwärtseingang eingelegt – zum ersten Mal in diesem Jahr. Wie der Branchenbeobachter Dataforce mitteilte, betrug das Minus beim Volumen 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit reduzierte sich das kumulierte Wachstum für die ersten sieben Monate 2016 leicht auf insgesamt 8,1 Prozent.
Obwohl der Juli zwei Arbeitstage weniger aufwies als der Vergleichsmonat, gab es in den fünf größten Flottenmärkten sowohl negative als auch positive Entwicklungen. Wie berichtet, gingen die Flotten-Neuzulassungen in Deutschland deutlich zurück (minus 7,3 Prozent). Trotz des Abschwungs konnten laut Dataforce einige Marken kräftig zulegen. Dazu gehörte etwa Audi mit dem höchsten Marktanteil in der Zielgruppe der Firmenkunden seit fast sechs Jahren (16,6 Prozent). Erfolgsgarant war der A4, der im Modellranking sogar die VW-Modelle Passat und Golf übertrumpfte. Ein beeindruckenden Zuwachs schaffte auch Nissan (plus 52,6 Prozent).
Leicht im Minus landete im Juli der französische Flottenmarkt (minus 1,3 Prozent). Das Ergebnis fiel aber deutlich besser aus als im Privatmarkt, der im selben Monat um nicht weniger als 15,5 Prozent nachgab. Die großen Gewinner im Segment der Firmenkunden waren Marktführer Renault (plus 19,2 Prozent) und Mercedes-Benz (plus 17,3 Prozent). In Großbritannien fiel der Rückgang mit minus 1,5 Prozent ebenfalls glimpflich aus. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund der Brexit-Entscheidung. Bei britischen Unternehmen punktete im Juli neben Mercedes (plus 17,3 Prozent) und BMW (plus 30,7 Prozent) vor allem Kia mit einem Zuwachs um 40,8 Prozent.
Aufschwung im Süden
Weiterhin mehr Flottenverkäufe als im Vorjahr registrierte Dataforce in Italien. Im Juli lag das Plus bei 11,4 Prozent (kumuliert plus 15,6 Prozent). Unterstützt werde das positive Momentum durch eine bis Jahresende befristete Möglichkeit einer Sonderabschreibung, hieß es. Besonders Marktführer Fiat (plus 33,4 Prozent), BMW (plus 47,9 Prozent) und Renault (plus 54 Prozent) schlugen aus dem Sondereffekt Kapital. Neben Italien war Spanien der einzige EU-5 Flottenmarkt mit einem positiven Juli-Ergebnis (plus 5,1 Prozent). Deutlich verbessern konnten sich hier Opel und Mercedes, an der Spitze im Markenranking thronte weiterhin VW. (rp)