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Solider Begleiter

01.08.2017 06:00 Uhr
Solider Begleiter

Kein trendiges SUV, aber ein idealer Langstreckenbegleiter - der Opel Zafira spielt seine bewährten Qualitäten weiterhin aus.

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_ Na gut, als der Opel Zafira 1999 das Licht der Welt erblickte, fuhr der Renault (Mégane) Scénic schon ein paar Jährchen auf der Straße. Dennoch war es der Rüsselsheimer mit serienmäßig sieben Sitzen und versenkbarer dritter Sitzreihe, der die Kompaktvans so richtig populär machte. Mittlerweile fährt der Zafira in dritter Generation vor und kämpft - wie alle Kompaktvans - mit den trendigen SUVs um Marktanteile. Dass sein Konzept aber trotzdem noch lange nicht überholt ist, beweist - so viel sei vorab verraten - sein bemerkenswert hoher Langstreckenkomfort.

Das Testauto

Topausstattung Innovation und 120-PS-Basisdiesel - das war unser Test-Zafira. Für 26.218 Euro gibt es zum Beispiel adaptives LED-Licht, Onstar, Einparkhilfe vorn und hinten, Radio mit Siebenzoll-Touchscreen und Bluetooth, Zweizonen- Klimaautomatik, 17-Zoll-LM-Räder und fünf Einzelsitze. Zusätzlich an Bord waren bei uns Metalliclack (500 Euro), 18-Zöller (412 Euro), Solar-Reflect-Windschutzscheibe (143 Euro), AGR-Sitze vorn (576 Euro), adaptives Fahrwerk (823 Euro), Sitzheizung vorn (277 Euro), das Cargo-Paket mit Gepäcknetz (202 Euro), DAB-Empfang (176 Euro), Rückfahrkamera (248 Euro), Lenkradheizung (160 Euro) sowie die Frontkamera mit Frontkollisionswarner, intelligenter Leuchtweitenregulierung, Verkehrszeichenerkennung, Spurassistent und Abstandsanzeige für 588 Euro. Gesamtpreis aktuell: 30.323 Euro.

Karosserie

Seit Sommer 2016 steht der Zafira geliftet beim Händler. Sichtbarstes Zeichen der Überarbeitung ist die Anpassung an das aktuelle Opel-Gesicht und damit der Wegfall der schwarzen bumerangähnlichen Einsätze im vorderen Stoßfänger. Das sorgt aus unserer Sicht für einen viel moderneren und harmonischeren Auftritt. Ansonsten hat sich wenig geändert: Große Fensterflächen sorgen weiter für gute Rundumsicht, und Platz herrscht in Hülle und Fülle. Das gilt nicht nur für Fahrer und Beifahrer, sondern auch für die Passagiere der zweiten Reihe, die ihre Sitze je nach Körperlänge einzeln verschieben können. Auch an Kopffreiheit herrscht kein Mangel, genauso wenig wie an Gepäckraum. Schon im Standardformat schluckt der fünfsitzige Zafira 710 Liter, maximal sind es 1.860 Liter - beim Siebensitzer (plus 630 Euro) gehen bis zu 1.792 Liter rein.

Interieur

Es ist übersichtlich im Zafira. Die vielen Knöpfe sind weg, die Bedienung erfolgt nun mittels Touchscreen sowie eines Normalmaßes an Tasten in der Mittelkonsole. Auch die Bedienlogik des Infotainmentsystems gab uns keine Rätsel auf. Wie es sich für einen Van gehört, wartete unser Zafira mit einer Vielzahl an Staufächern auf. Nicht so toll: der teils billig wirkende Kunststoff im oberen Teil der Mittelkonsole.

Antrieb

Schon ohne Sonderausstattung wiegt der Zafira 1.6 CDTi rund 1,7 Tonnen. Dass die 120 PS da manchmal Mühe mit dem Rüsselsheimer haben, verwundert kaum. Bei moderaten Autobahngeschwindigkeiten - ungefähr bis 150 km/h - ist man zwar gut dabei, bei höherem Tempo geht dem Diesel an Steigungen aber die Puste aus. Auch kurzfristige Spurts beim Überholen sind keine gute Idee, wenn in der Ferne schon ein Auto herannaht. Schalten hilft da nur bedingt, zeigt sich der Zafira doch nicht nur im sechsten, sondern auch im fünften Gang nur mäßig elastisch. Schön ist aber die butterweiche und exakte Schaltung, so dass der Gangwechsel richtig Spaß macht. Außerdem toll: der ruhige Motor. Insgesamt reichten ihm 7,6 Liter Diesel je 100 Kilometer. Weniger waren es mit maximal 130 km/h auf der Autobahn und auf der Landstraße: Dann blieben 1,4 Liter mehr im Tank je 100 km.

Fahrpraxis

Das Facelift 2016 brachte nicht nur eine glattere Front, sondern auch einen kürzeren Namen: Der Zusatz Tourer fiel weg. Dennoch ist der Zafira weiterhin genau das: ein absolut zuverlässiger und komfortabler Langstreckenbegleiter. Mit dem adaptiven Fahrwerk ist er komfortabel abgestimmt und liegt satt auf der Straße, wirkt aber zu keiner Zeit schwammig. Auch grobe Unebenheiten bügelt er souverän weg. Dazu passen die tollen AGR-Sitze mit gutem Seitenhalt, die straff, aber dennoch bequem abgestimmt sind. Wer nicht nur in Deutschland unterwegs ist und keine Europa-Mobilfunkflat sein Eigen nennt, sollte aber zum Navi greifen: Unser Zafira war nur mit Apple Carplay und Android Auto ausgestattet, das heißt zur Navigation mussten wir aufs Smartphone zurückgreifen.

Autoflotte-Tipp

Wir steigern die Leistung und greifen zum 170 PS starken 2,0-Liter-Diesel. Er ist zwar 2.778 Euro teurer als der 120-PS-Einstieg. Aber allein der Aufpreis für die mittlere 134-PS-Version beträgt 1.681 Euro, sodass der Schritt zum Spitzendiesel nicht mehr allzu groß ist. Wir empfehlen die Kombination mit der Ausstattung Business Innovation ab 27.786 Euro. Basierend auf der Top-Ausstattung Innovation sind dann bereits Navi, beheizte AGR-Sitze vorn, beheizbares Lederlenkrad, Rückfahrkamera und Sicherheitsnetz Serie. Dazu nehmen wir

- den Metalliclack (500 Euro)

- die Frontkamera mit ihren Assistenzsystemen (588 Euro plus Solar-Reflect-Windschutzscheibe für 143 Euro) und

- DAB-Empfang (176 Euro).

So kommen wir auf 29.193 Euro. Wer die Automatik wählt (ab 28.874 Euro), dem empfehlen wir zusätzlich den adaptiven Tempomaten (inklusive Frontkamera für 1.168 Euro plus obligatorische Solar-Reflect-Windschutzscheibe für 143 Euro). Dann rollt der Zafira für 30.861 Euro auf den Hof.

Details

Stärken & Schwächen

Stärken- Viel Platz für Gepäck und Passagiere- Hoher Langstreckenkomfort- Tolle SitzeSchwächen- Eher behäbiger Antrieb- Teils billige Innenraummaterialien

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HASHTAG


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