Die Autohandelsgruppe AMAG und die Volkswagen-Tochter Moia haben eine Partnerschaft beim Ridepooling in der Schweiz angekündigt. Man wolle künftig gemeinsam an Mobilitätslösungen für Städte und Nahverkehrsunternehmen arbeiten, teilte die AMAG am Mittwoch in Cham mit. Geplant sei, das vollelektrische Ridepooling in der Schweiz zunächst mit, anschließend ohne Fahrer anzubieten.
"Ziel ist ein nachhaltiges, flexibles und effizientes Mobilitätsangebot, das die individuellen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden erfüllt", sagte AMAG-Chef Helmut Ruhl. Man wolle Dienste entwickeln, "die sich optimal in das Gesamtökosystem des jeweiligen Gebiets einbinden, in Zusammenarbeit mit Städten und Kommunen und weiteren Stakeholdern".
Wie berichtet, arbeitet Moia an der Erprobung des autonomen Ridepoolings mit Elektrofahrzeugen. In Hamburg wird dies bereits im öffentlichen Verkehr erprobt. Dabei kommt der ID.Buzz AD zum Einsatz, eine selbstfahrende Variante des ID.Buzz. "Wir bringen unsere umfassende Expertise in die Zusammenarbeit mit der AMAG Gruppe ein. In der Zusammenarbeit bauen wir auf unser Know-how in der gesamten Wertschöpfungskette von Ridepooling – angefangen von Apps und Algorithmen bis hin zu Elektrofahrzeugen, Infrastruktur und Flottenmanagement", betonte Moia-CEO Sascha Meyer.
Mobilitätskonzepte
BildergalerieRidepooling: Alternative zum privaten Pkw
Beim App-gesteuerten Ridepooling teilen sich Personen ein Elektrofahrzeug, deren Start- und Zielort in ähnlicher Richtung liegen. Ein Algorithmus bündelt die verschiedenen Fahrtanfragen und errechnet die optimale Route. Durch diese Bündelung soll der Individualverkehr verringert, die Straßeninfrastruktur effizienter genutzt und Emissionen vermieden werden. Die On-Demand-Mobilität soll sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum eine Alternative zum privaten Pkw sein.
In Schweiz soll das Ridepooling von Moia mit Fahrern starten. Bei gesellschaftlicher Akzeptanz und entsprechender Nachfrage sollen diese Leistungen dann mit autonomen Fahrzeugen angeboten werden. Voraussetzung ist, dass die entsprechenden gesetzlichen Regelungen in Kraft gesetzt werden.
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Die AMAG ist ein großer Automobilhändler und -importeur. 2023 erwirtschaftete das Familienunternehmen mit rund 7.500 Mitarbeitenden einen Umsatz von 5,2 Milliarden Franken. Der Neuwagen-Absatz lag bei 91.640 Fahrzeuge. Vertreten werden die VW-Konzernmarken Volkswagen Pkw, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Skoda, Audi, Seat, Cupra, Porsche und Bentley.
Mit der neuen Kooperation ergänzt die AMAG auch ihre Aktivitäten im Bereich des "Autonomen Fahrens". Anfang 2023 waren die Schweizer bei der dänischen Firma Holo a/s eingestiegen. Der Anbieter sieht sich als Marktführer für den Aufbau und Betrieb von autonomen Mobilitäts- und Logistiklösungen in Skandinavien.