-- Anzeige --

Ram 1500: Ziemlich groß für Europa

14.10.2024 11:13 Uhr | Lesezeit: 2 min
Allradtechnik ist Standard.
© Foto: Stellantis

Pick-ups sind Bestseller in den USA und Mauerblümchen hierzulande. Die ganz großen ihrer Art gibt es hier fast nicht. Das würde Stellantis gerne ändern und schickt den RAM 1500 über den Atlantik.

-- Anzeige --

Sechs Meter lang, zwei Meter breit, zwei Meter hoch, fünf Sitze und eine üppige Ladefläche: amerikanischer als der Ram 1500 kann ein Auto kaum sein. Bereits seit 1917 stellten die Dodge-Brüder "Light Trucks" her, sie gelten daher als Erfinder des Genres. Dodge ging zusammen mit Jeep in der Chrysler-Group auf, die heute der einzige nordamerikanische Ableger von Stellantis ist. Die Light Trucks mit Namen Ram werden seit 2009 als eigene Marke geführt.  

Der Ram 1500 ist der Einzige, der den Weg nach Europa gefunden hat – und das bereits in der nunmehr fünften Generation. "In ganz Europa wurden in diesem Jahr rund 8.000 Trucks verkauft", so Eric Laforge, Europachef von Ram, Dodge und Jeep, "und drei Viertel davon dieser Fahrzeuge sind von uns." Die Zuversicht, mit der die Ram-Verantwortlichen wie Matt Huber, bei Ram in Michigan für die Produktplanung verantwortlich und extra zur europäischen Präsentation des Trucks nach Italien angereist, ist durchaus in Zweifel zu ziehen.

Ram 1500: Amerika-Truck für Europa – Schlankere Motoren, unveränderte Power

Sind bisher doch alle Versuche, diese in Amerika äußerst beliebte Fahrzeugkategorie auf den alten Kontinent zu bringen, gescheitert. Der unbestrittene Marktführer Ford F 150 ist in Europa nicht regulär erhältlich und für kleinere hiesige Entwürfe wie den VW Amarok oder die Mercedes X-Klasse hielt sich die Begeisterung der Jäger, Pferdebesitzer oder Handwerker in so engen Grenzen, dass die Produktionen eingestellt wurden oder in Kooperationen mit anderen Herstellern aufgegangen sind.  

Die aktuelle, fünfte Generation des Ram 1500 kommt abgespeckt daher. Dies gilt nicht für das Gewicht, das bei rund 2,5 Tonnen blieb, aber unter der Haube sind lediglich sechs Zylinder vorgesehen, der legendäre Hemi V8 entfällt. Dafür performt zunächst ein einziger Sechszylinder-Benziner, "Hurricane" genannt, mit 3,0 Litern Hubraum in zwei Leistungsstufen (420 oder 540 PS) und bläst seine Fans mit einem Drehmoment von 635/707 Nm vorwärts. Mit der Leibesfülle des Ram haben diese Kraftwerke keinerlei Probleme, sie schleppen auf Wunsch auch noch eine Tonne Nutzlast sowie Anhänger mit bis zu 3,5 Tonnen hinter sich her.  


RAM 1500 Revolution BEV Concept Car

RAM 1500 Revolution BEV Concept Car Bildergalerie

Die üppige Leistung muss natürlich an der Tankstelle bezahlt werden, der WLTP-Verbrauch liegt bei schmeichelhaften 13,1 Litern auf 100 Kilometern für beide Aggregate. Bei der Testrunde huschten allerdings häufig auch Momentanzahlen jenseits der 40 l/100 km über das Display des Bordcomputers.  Wohl auch für diese Ausreißer gibt es einen geräumigen Tank mit 89 oder 125 Litern Fassungsvermögen.  

Noch in diesem Jahr folgt als Einstiegsmotorisierung ein 3,6-Liter Mild-Hybrid-V6 Benziner, der sich mit 234 kW / 305 PS und einem maximalen Drehmoment von 365 Nm bescheiden muss. Als ökologisches Feigenblatt steht auch eine vollelektrische Variante für das dritte Quartal 2025 in den Startlöchern. Ram verspricht für diese REV genannte Version eine 168-kWh-Batterie mit 800-Volt-Technik, die mehr als 560 Kilometer Reichweite haben soll. Binnen zehn Minuten sollen 177 Kilometer Reichweite geladen werden können, in Sachen Anhänge- und Nutzlast (6,3 und 1,2 Tonnen) versprechen die Amerikaner Spitzenwerte. Kleiner Nebeneffekt: Weil der große Motorraum nicht mehr gefüllt werden muss, erhält der Elektro-Ram vorne einen zusätzlichen Kofferraum – Frunk genannt – von satten 425 Litern Größe.

Doch das ist Zukunftsmusik, aktuell zu fahren waren im Fiat-Testcenter in Balocco bei Mailand die beiden Sechszylinder-Benziner in den für Europa vorgesehenen Versionen Tradesman, Big Horn, Laramie, Rebel, Limited Tungsten und RHO. Die Preise für den Pick-up beginnen bei 62.000 Euro und enden bei etwa 95.000 Euro. In den Basisversionen macht der Ram 1500 keinen Hehl aus seiner Nutzfahrzeug-Herkunft, bei etwas mehr Invest wird das Fahrzeug einem Pkw immer ähnlicher.

Innenraum und Technik

So ziert ein riesiges Zentraldisplay die Mitte des Armaturenbretts und zeichnet für das gesamte Fahrzeug- und Unterhaltungsmanagement verantwortlich, das dem einer Oberklasse-Limousine in nichts nachsteht. In den höheren Ausstattungen kommt noch ein eigenes Display für den Beifahrerplatz hinzu, alle wesentlichen Informationen lassen sich zudem auf dem Fahrerbildschirm hinter dem Lenkrad ablesen. Mit an Bord hat der Ram 1500 alle zeitgemäßen Assistenzsysteme wie Side- und Park-Assist, einen Abstandstempomaten oder die Verkehrszeichenerkennung. Ein besonders gefälliges Feature für alle, die das Auto als Zugmaschine verwenden, ist der Anhänger-Assistent, der den Wagen automatisch an die Kupplungszunge des Trailers führt.



Der Innenraum des Ram 1500 ist - wie das gesamte Auto - groß dimensioniert. Auch auf den hinteren drei Plätzen der Doppelkabine ist reichlich Platz, die Ausgestaltung entspricht modernem Wohnkomfort, der Sechszylinder ist kaum zu hören. Entscheidend für diesen Fahrzeugtyp ist freilich die rund 1,70 mal 1,70 große Ladefläche, die von einem flexiblen Rollo abgedeckt wird.  Hier lassen sich, einmal hochgewuchtet, auch sperrigste Güter transportieren, die gesamte Fläche ist wasserdicht und abspritzbar. Der Clou ist die im Verhältnis 60:40 geteilte Heckklappe, die auf Wunsch auch elektrisch öffnet und schließt. Dazu gibt es zwei 230-Volt-Steckdosen, die 2 kW Leistung bereitstellen - genug für eine Kaffeemaschine oder eine Kettensäge.

Auch interessant: 

Im normalen Straßenverkehr bereitet der Ram 1500 keinerlei Probleme, wenn die Fahrzeugdimensionen einmal verinnerlicht sind. Der Sechszylinder - immer mit einer Achtgang-Automatik verbunden - erlaubt entspanntes Mitschwimmen im Verkehr ebenso wie beherzte Überholmanöver.  Fahrwerk und Bremsen, bei der Größe und dem Gewicht des Autos durchaus ein Thema, arbeiten einwandfrei. Die aufwändig konstruierten Achsen und die Luftfederung sorgen für Pkw-ähnliches Fahrgefühl. 

Im Gelände kann der Wagen alles sehr gut, was er können muss. Schräge Anstiege über Geröll sind selbst bei Standardbereifung ebenso wenig ein Problem wie steile Abfahrten im Matsch. Dafür gibt es die speziell ausgelegten Fahrprogramme, die die Kraft auf die beiden Achsen und alle vier Räder in angemessener Art und Weise verteilen. Für noch bessere Leistung abseits befestigter Straßen sorgen die Versionen Rebel und RHO unter anderem mit bis zu 35 Zoll großen Rädern, mehr Bodenfreiheit und spezieller Geländefederung.

 

 

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Pick-up

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


Banzer Sigi

18.10.2024 - 07:23 Uhr

Servus. Euren Bericht finde ich im Großen und Ganzen ganz in Ordnung. Da ich seit jetzt acht Jahren und 120.000 km Meinen RAM Mit Begeisterung immer noch jeden Tag fahren, hört man bei eurem Bericht schon raus, dass ihr für Europa nichts ist. Ihr schreibt zum Beispiel 40 l auf 100 km Im Display. Ich würde sogar sagen, ich hab schon mal 74 l Display gesehen auf 100 km. Allerdings mit einem 3 t Anhänger bergauf und einem Gesamtgewicht von 6200 Kilo insgesamt. Also sind die 40 l Peanuts. Wenn ich mit meinen drei Jungs im Sommer mit einem Wohnanhänger, in den Urlaub gefahren sind ,der selber 9,50 m hatte ist das absolut beeindruckend gewesen, wenn wir auf der Autobahn waren. Und hier hatte ich dann ein Schnitt von 13-14 l. Ihr erwähnt auch nicht, dass man dieses Auto ganz leicht umbauen kann auf Gas dann ist zwar der Verbrauch höher, aber die Kosten sinken gewaltig. Auch, dass ich nur 210 € Steuer bezahle da es als LKW durchgeht wird nicht erwähnt. Der Anfangspreis liegt vielleicht bei 62.000 €. Aber was bekommt man heute in Deutschland schon dafür. Einen VW-Bus, mit dem man zu fünft in den Urlaub fahren kann, liegt ganz schön mehr bei 80.000. Und bei dem gehen noch 100.000 Kilometer die Probleme los. Weiß ich, hatte ich selber auch. Zudem und das finde ich für mich persönlich am wichtigsten, dieses Auto entschleunigen total. Ich bin meistens somit 80-90 auf der Landstraße unterwegs, da es einfach ein absolut entspanntes fahren ist. Zum Vergleich wir haben auch so einen Elektroflitzer, da habe ich Ruckzuck mal 130 oder 140 auf der Landstraße drauf was natürlich wieder viel zu schnell ist. Und sollte es mal wirklich scheppern dann sitze ich lieber in meinem Truck als in irgendetwas anderem. Und die Akzeptanz bei der Bevölkerung, da kann ich nur sagen bei uns hier in Bayern ist das super. ich werde ganz ganz oft drauf angesprochen im positiven Sinne, dass das ein tolles und praktisches Auto ist. Ja er ist breiter und er ist auch länger als die meisten anderen Autos Aber das sagt auch eine Frau/Mann die zum ersten Mal in einem VW-Bus einsteigt, den sie zuvor nie gefahren hat. Mein Fazit: ein Auto für jeden Tag, für jeden Einsatz, 500.000 km möglich, CO2 freundlich mit Gas, keine 500 Kilo Batterie danach zu entsorgen wo bis heute keiner weiß wohin Und wenn man so ein Auto mal gefahren hat, möchte man nichts mehr anderes,. Zu mindestens kommt bei mir nichts anderes mehr ins Haus.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.