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Prognosen zur Elektroauto-Entwicklung: "Unnötiger Pessimismus"

12.12.2022 06:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Seit Jahren waren E-Autos ein Wachstumsmarkt. Droht jetzt der Abschwung?
© Foto: Friso Gentsch / dpa / picture alliance

Neue Förderung, hohe Strompreise: Manch ein Experte sieht den Absatz von Elektroautos in den kommenden Jahren vor einem Einbruch. Marktkenner Ralph Missy hält dagegen.

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Branchenkenner Ralph Missy fordert eine differenzierte Betrachtung bei den Prognosen zur künftigen Entwicklung derElektroauto-Neuzulassungen in Deutschland. Er warne ausdrücklich vor unnötigem Pessimismus, der Elektromobilitätsmarkt sei aktuell starken Veränderungen unterworfen, sagte Missy am Dienstag unter Verweis auf geänderte Subventionen, unterbrochene Lieferketten sowie gestiegene Energiepreise.

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Nach Einschätzung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer steht der Absatz von Elektromobilen vor einem massiven Rückgang. Für das Jahr 2024 rechnet er nur noch mit 362.000 verkauften E-Autos, nach rund 720.000 im laufenden Jahr. Der Marktanteil der Stromer würde sich von aktuell 27,8 Prozent auf 14 Prozent nahezu halbieren. Wichtige Gründe für den Niedergang sieht Dudenhöffer in der Kappung der staatlichen Fördermittel sowie die aktuell hohen Strompreise, die einen Einstieg in die Technologie zunehmend unattraktiver machen. Für 2023 erwartet er noch 484.000 verkaufte Elektroautos.


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Hohes Interesse an Elektroautos

Missy unterstrich, dass das Kaufinteresse an E-Autos nach wie vor hoch sei und die Anfragen die Lieferkapazitäten deutlich übersteigen würden. "Die in der Studie angebrachte Anzahl der Verkäufe ist nicht zwangsläufig auf Strompreise oder mangelnde Förderungen zurückzuführen, sondern insbesondere auf die knappe Verfügbarkeit", so der Mitgründer des E-Mobilitätsspezialisten e-mobilio. Langfristige Kaufentscheidung würden Kunden nicht von täglich schwankenden Strompreisen abhängig machen – "zumal die Ladekosten dank der Strompreisbremse im Rahmen bleiben werden".

Ralph Missy: "Elektromobilität ist und bleibt ein wichtiger Schlüssel hin zu einer klimafreundlichen Mobilität."
© Foto: e-mobilio

Elektroautos: Wegfall des Umweltbonus kritisch

Der Wegfall des Umweltbonus für Plug-in-Hybride ab 2023 sieht Missy durchaus kritisch, betonte aber die Chance zur Fokussierung: "Wenn teilelektrische Plug-in-Hybride nicht mehr von finanziellen Anreizen profitieren, werden mehr Kundinnen und Kunden auf rein elektrische Modelle setzen." Er erwarte, dass batterieelektrische Fahrzeuge die Plug-in-Hybride weiter abhängen würden. "Das ist eine große Chance, um noch gezielter CO2-Emissionen im Verkehr zu reduzieren und Mobilität klimafreundlicher zu gestalten – eine zentrale Voraussetzung, wenn wir unsere Klimaziele erreichen möchten."


Förderung von Elektroautos ab 2023 - die wichtigsten Antworten

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Im November zählte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 57.980 Neuzulassungen von batterieelektrischen Autos (BEV) – ein Plus von 44 Prozent. Ihr Anteil betrug 22,3 Prozent und lag damit über dem Anteil der Plug-in Hybride (PHEV), der mit 44.581 Neuzulassungen 17,1 Prozent erreichte. In den ersten zehn Monaten 2022 kamen 556.631 Neuwagen mit Elektroantrieb – BEV, PHEV und Brennstoffzelle – auf Deutschlands Straßen (MA 26,8 Prozent / plus 10,7 Prozent).

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KOMMENTARE


Christoph Arnowski

12.12.2022 - 17:05 Uhr

Herr Missy, dessen Geschäft das Elektroauto ist, spricht von "unnötigem Pessimismus" bei der Elektroauto-Entwicklung. Ja da schau her, höre ich da ein Pfeifen im Walde? Ich finde es zwar lächerlich, wenn Autoexperte Dudenhöffer immer als "Auto-Papst" tituliert wird, was in diesem Artikel erfreulicherweise nicht geschieht, aber seine Prognose scheint mir doch weitaus plausibler als die von "Branchenkenner" Missy, der wohl vor allem sein Wunschdenken zur Grundlage seiner Einschätzung macht. Was soll er auch sonst tun. Was ich damit sagen will: diese Missy-Meldung ist ein Musterbeispiel für eine Meldung, die niemand braucht, auf die man also getrost verzichten könnte, No missing Missy-News!


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