Ein rasant wachsendes Flottengeschäft hat dem deutschen Automarkt im August das erste positive Ergebnis seit Februar beschert. Wie der Branchenbeobachter Dataforce in mitteilte, wurden 67.004 Firmenwagen neu zugelassen. Das entsprach einem Plus von 21,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Die übrigen Vertriebskanäle entwickelten sich dagegen deutlich verhaltener. Der Privatmarkt legte um 3,4 Prozent auf 73.802 Pkw-Neuzulassungen zu. Die weiteren gewerblichen Zulassungen – Fahrzeugbau (11.858 Fahrzeuge / minus 11,2 Prozent), Fahrzeughandel (27.698 Fahrzeuge / minus 16,2 Prozent) sowie die Autovermieter (18.821 Fahrzeuge / minus 7,3 Prozent) – verloren gegenüber dem August 2021 weiter an Boden.
Top Ten Flottenzulassungen Importeure 1. Halbjahr 2022
BildergalerieNeuzulassung: Produktion erholt sich auf niedrigem Niveau
Mit Blick auf die positive Performance des deutschen Gesamtmarkts erklärte Dataforce-Experte Benjamin Kibies: "Hinter dem Wachstum steht eine leichte Erholung der Fahrzeugproduktion. Außerdem stand in den meisten Bundesländern ein zusätzlicher Arbeitstag zur Verfügung."
Für das Gesamtjahr geht Dataforce weiterhin von einem leichten Neuzulassungsrückgang aus. Kibies: "Vom Normalzustand ist die Automobilproduktion noch weit entfernt – gleichzeitig schmilzt der Auftragsbestand durch die immer angespanntere Wirtschaftslage. Wenn in diesem Umfeld das Zugpferd Flotte durch eine Steuererhöhung geschwächt wird, kommt der deutsche Pkw-Markt noch stärker unter Druck."
Top-10-Flottenautos (1. Halbjahr 2022)
BildergalerieDataforce: Elektro-Zulassungen steigen weiter
Überproportional stark entwickelten sich die batterieelektrischen Autos (BEV) im August. Den Berechnungen zufolge kletterten die BEV-Neuzulassungen um elf Prozent im Verlgeich zum Vorjahr. Das Interesse konzentriere sich dabei zunehmend auf den Privatmarkt, so der Experte. Wachstum und Marktanteil hätten hier jeweils 24 Prozent betragen.
Nach Einschätzung von Kibies wird die Dynamik bis zum Ende des Jahres noch zunehmen, "weil die Käufer darauf drängen, mit einer Erstzulassung bis zum 31. Dezember noch die höhere Förderung zu bekommen".
Zum ersten Mal seit September 2021 seien auch die Plug-In Hybrid-Neuzulassungen wieder gestiegen. Angesichts eines mageren Wachstums von nur einem Prozent könne hierbei jedoch nicht von einer Trendwende ausgegangen werden, hieß es.