Nach dem Ende der Partnerschaft mit dem Autokonzern Stellantis bei der FCA Bank stellt die französische Großbank Crédit Agricole ihr Mobilitätsgeschäft auf eine neue Basis. Das Unternehmen hat am Dienstag den Start der CA Auto Bank bekannt gegeben. Die Bankengruppe soll eine paneuropäische Führungsrolle in der Fahrzeugfinanzierung, dem Leasing und im Mobilitätssektor einnehmen, wie es in einer Mitteilung hieß.
"Wir sind stolz auf die Gründung der CA Auto Bank und darauf, dass wir ihre Aktivitäten ebenso wie die von Drivalia zu 100 Prozent in die Crédit Agricole Consumer Finance Group integrieren", sagte Stéphane Priami, Vorsitzender von CA Auto Bank und CEO von CA Consumer Finance, am Sitz in Turin. "Für uns ist dies eine einzigartige Chance und trägt erheblich dazu bei, unsere Ziele zu erreichen, Marktführer für grüne Mobilität in Europa zu werden."
Die CA Auto Bank soll dementsprechend als "Mobilitätsbank für eine bessere Welt" positioniert werden. Man wolle die Energiewende in der Branche anführen, indem der Zugang zu Null- und Niedrigemissionsfahrzeugen demokratischer und bezahlbarer für alle werde, so Priami. Bis 2026 plant die Gruppe einen Bestand von mindestens zehn Milliarden Euro. Bis 2030 sollen zudem 80 Prozent des Neuwagen-Portfolios "grün", das heißt elektrifiziert sein.
Die CA Auto Bank ist derzeit in 17 europäischen Ländern sowie in Marokko aktiv und arbeitet mit mehr als 30 Mobilitätsmarken bei Finanz-, Versicherungs- und Mietlösungen zusammen. Im Autobereich sind das unter anderem Ferrari, Tesla, Mazda, Aston Martin, McLaren, Lotus, VinFast, Aiways und ElectricBrands. Hinzu kommen mehrere Multi-Brand-Anbieter, Autohändler und Stellantis-Partner, "die die CA Auto Bank weiterhin unterstützen wird, wenn auch nicht als Captive".
Offen für neue Kooperationen
Weitere Partnerschaften bestehen derzeit im Zweirad-, Freizeit- und Nutzfahrzeugbereich. Geplant sei auch, die Reichweite schrittweise auf alle Mobilitätsbereiche auszudehnen, einschließlich Schifffahrt und Landwirtschaft, so die Gruppe.
Eine tragende Rolle soll künftig auch die Sparte "Drivalia" spielen. Dieser Geschäftsbereich bündelt die Leasing-, Miet- und Mobilitätslösungen einschließlich Elektro-Carsharing und Auto-Abonnements. Das Unternehmen will bis 2026 nicht nur 3.500 Ladestationen in ganz Europa aufbauen, sondern seine Flotte innerhalb von drei Jahren auf 200.000 Fahrzeuge steigern. Mehr als die Hälfte soll aus vollelektrischen und Plug-in-Hybrid-Modellen bestehen.
Bereits angekündigt hat die CA Auto Bank die Übernahme der Leasingaktivitäten von ALD in Irland und Norwegen sowie von Leaseplan in der Tschechischen Republik und Finnland. Dies soll der Bank und Drivalia ermöglichen, ihr europäisches Volumen auf insgesamt mehr als 70.000 Fahrzeuge weiter auszubauen.
Die Geschichte der CA Auto Bank begann vor fast einem Jahrhundert mit der Gründung von SAVA, einem der ersten Finanzunternehmen für den Fahrzeugerwerb in Europa. Es wurde 1925 in Turin gegründet. Giacomo Carelli, CEO von CA Auto Bank, erklärte: "Über die verschiedenen Phasen der Unternehmensgeschichte blieb unsere Mission immer dieselbe – zunächst als Fiat Auto Financial Services, dann als FGA Capital, bis hin zur Umwandlung in eine Bank im Jahr 2015 als FCA Bank. Heute fokussieren wir die grüne und nachhaltige Mobilität, die Mobilität der Zukunft. Dies ist nur der Anfang einer Wachstumsgeschichte, die uns zum einzigen unabhängigen Akteur in Europa machen wird, der sich voll und ganz auf Finanzdienstleistungen für Mobilität in all ihren Aspekten spezialisiert hat."