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Mobilitätskonferenz: "Unternehmen müssen genau wie Automobilhersteller Aufklärungsarbeit leisten"

15.11.2024 09:31 Uhr | Lesezeit: 2 min
Can Baltaci
Fuhrparkmanager Can Baltaci
© Foto: Can Baltaci

Viele Unternehmen arbeiten daran, noch nachhaltiger zu agieren. Lösungen und Inspiration gibt es auf der Nationalen Konferenz für Betriebliche Mobilität am 19. und 20. November in Mainz.

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Es ist auch bei politischen Entscheidungsträgern angekommen: Unternehmen sind oft Vorreiter und vor allem Multiplikator, wenn es um innovative Lösungen in der betrieblichen Mobilität geht. Auf der Nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität (NaKoBeMo) in Mainz werden einige Best-Pracitice-Initiativen vorgestellt und disku­tiert. Wir haben einen der Impulsgeber – Can Baltaci, Referent Fuhrpark­manage­ment und zertifizierter E-Fleet-Manager (BBM) – gefragt, worauf es ankommt.

Wie kann die Mobilität emissionsfrei gestaltet werden – ist das überhaupt möglich?

Ein ganz klares ja! Wenn man sich mit dem Thema wirklich intensiv beschäftigt und sich Gedanken darüber macht, wie man emissionsfrei werden möchte, kann man es schaffen. Aber nochmal: Man muss sich mit dem Thema wirklich beschäftigen und auch mal Rückschläge in den Projekten hinnehmen. Dabei lernt man wirklich viel dazu und geht auch mal andere Wege und ändert automatisch die Sichtweise.

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Es ist wichtig sich mit den drei Stellschrauben zu beschäftigen:

  1. Kosten (Total Cost of Ownership)
  2. CO2
  3. Mensch und seine Bedürfnisse

Wenn diese drei Stellschrauben ineinander greifen und in einer Symbiose agieren, ist die emissionsfreie Mobilität machbar.

Welche Hürden müssen Unternehmen überwinden, um emissionsfrei zu werden?

Die größte Hürde ist eigentlich der Mensch selbst und der Stand der Technik. Meine erste Fahrt mit einem Elektrowagen war mit einem eGolf von Hamburg nach Köln, wo ich drei Mal á 50 Minuten vollgeladen und fast 8 Stunden gebraucht habe und ohne Klimaanlage gefahren bin. Dies war für mich im April 2021 ein kompletter Reinfall. Ich hatte mich gefragt, was habe ich falsch gemacht? Nichts! Die Technik war eine alte – Ladepeak 40KW/h und ein kleiner Akku mit knapp 38 KW Batteriekapazität.

Worauf ich hier hinaus möchte ist, dass in diesem Fall alte Technik gepaart mit Unwissenheit, dazu führt, dass viele Menschen nicht wissen wie attraktiv Elektromobilität sein kann (wenn man es richtig macht). Die Unternehmen müssen genau wie Automobilhersteller Aufklärungsarbeit leisten. Ich erlebe jeden Tag als Fuhrparkleiter, dass in den Köpfen so viel Unwissenheit und Unsicherheit herrscht, weil keine Aufklärung stattfindet.


Was empfehlen Sie anderen Unternehmen aus Ihrer Erfahrung heraus?

Schulen Sie Ihre MitarbeiterInnen und zeigen Sie die Vor-(und Nachteile) der Elektromobilität. Nachteile sind in den letzten Monaten verschwindend gering. Argumente wie „Ich fahre aber von Hamburg nach München in einem Rutsch durch“ zählen nicht, eine Biopause ist zwingend notwendig. Die Berufsgenossenschaft sieht es übrigens nicht gerne, dass Fahrten über 90 Minuten absolviert werden.

Ich schule unsere Dienstwagen- und Poolfahrzeugnutzer selbst und gehe mit ihnen offen ins Gespräch. Ich habe von den über 400 Teilnehmer bisher keinen gehabt, der mit der Elektromobilität Probleme hat.

  • Nehmen Sie sich Multiplikatoren (am besten sogar Entscheider in der Spitze des Unternehmens) und setzen Sie sie ins Elektroauto. Spätestens nach der zweiten Fahrt kommen schon die ersten Rückfragen wie „Was kostet das Auto eigentlich im Leasing“ oder „Wie lange sind die Lieferzeiten“.
  • Führen Sie eine Befragung der betroffenen Personen durch und klopfen Sie ab, wie die Bereitschaft ist. Führen Sie auch die steuerlichen Ersparnisse (0,25%-Regelung) auf. Denn wenn es ums Geld geht, ändern sich Gedanken ziemlich schnell. Ja, auch die Versteuerung haben viele DW-Nutzer nicht im Blick, weil sie sich für das Thema nie interessiert haben
  • Erstellen Sie ein Nutzerprofiling, wo Sie analysieren, wieviel das Fahrzeug pro Tag fährt. Dabei fallen die meisten Zweifel und die Reichweitenangst weg.
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