Es ist nur ein Fingerzeig – aber der macht den Unterschied. Denn wer zum ersten Mal in den aufgefrischten Opel Insignia steigt, der lässt seine rechte Hand fast automatisch auf jenes kleine Sensorfeld auf dem Mitteltunnel fallen, auf das die Hessen so stolz sind.
Wie sonst nur bei den so genannten Premiummarken kann man damit jetzt kinderleicht die Navigation bedienen, den Cursor über den großen Bildschirm führen oder handschriftlich Adressen eingeben. Und das ist nur eines von vielen Details, mit dem die Hessen ihr Flaggschiff frisch gemacht haben für die zweite Halbzeit.
Wenn die überarbeitete Fassung von Limousine, Fließheck und Kombi Ende des Monats zu Preisen ab 20.441 Euro (alle Preise netto) in den Handel kommt, gibt es zum Fingersensor ein komplett neues Infotainment-System mit großem Touchscreen in der Mittelkonsole sowie mehr direkten Wahlmöglichkeiten im neuen Lenkrad und dafür weniger Tasten drum herum.
Digital sticht analog aus
Außerdem hält auch im Cockpit die schöne neue Welt Einzug. Denn Drehzahlmesser und Tacho verschwinden und machen Platz für einen großen Monitor, auf dem die wichtigsten Informationen nun digital animiert werden können. Links und rechts davon gibt es allerdings weiterhin noch drei analoge Anzeigen, von denen Opel zumindest eine auch noch hätte ausbauen können: Die Tankuhr.
Denn zumindest wenn man den neuen Einstiegsdiesel bestellt, bewegt sich diese Anzeige ohnehin kaum mehr. Der 2,0-Liter leistet zwar 120 PS oder 140 PS, kommt auf maximal 300 beziehungsweise 350 Newtonmeter und erreicht immerhin ein Spitzentempo von 195 oder 205 km/h, ist aber im besten Fall mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe mit nur 3,7 Litern Diesel (CO2-Wert: 99 g/km) zufrieden und damit der sparsamste Selbstzünder in dieser Klasse, so die Hessen. Für den Sports Tourer werden 3,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer ausgewiesen, ein CO2-Wert von 104 g/km.
Verbrauchsarme Benziner und Diesel
Was hierbei hilft, ist der sogenannte Aero-Shutter (für Dieselmodelle mit 120 PS, 140 PS und 163 PS). Der schließt automatisch den Kühlergrill, sodass keine Luft einströmen und verwirbeln kann. Daneben gibt es bei dem, was Opel die "große Motorenrevolution" nennt, zwei neue Turbo-Direkteinspritzer für die Otto-Fraktion. Der 1,6-Liter kommt auf 170 PS, der 2,0-Liter auf 250 PS. Unverändert übernommen werden der stärkste Diesel mit zwei Litern Hubraum und 195 PS sowie der Basis-Benziner mit 1,4 Litern Hubraum und 140 PS, den es auch in einer Flüssiggasumrüstung (Euro 6) zu kaufen gibt.
Der Basisbenziner ist Euro-6-sauber und rollt mit Start-Stopp-System und Sechsgang-Schaltgetriebe vor. Mit 5,2 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer emittiert der Rüsselsheimer 123 g CO2 je Kilometer (Sport Tourer: 5,6 l/100 km, 131 g CO2/km). Und natürlich bleibt auch der OPC weiter im Programm. Als Spitzensportler der Baureihe leistet er jetzt 325 PS und kommt auf bis zu 270 km/h. (Benjamin Bessinger/sp-x, rs)