Seit mehr als 100 Jahren steht Maserati für Performance, Eleganz und Exklusivität, doch der wirtschaftliche Erfolg wollte sich nie so richtig einstellen. Im Gegenteil: Der Sportwagenhersteller aus Modena verschliss etliche Eigentümer und stand mehrmals vor dem finanziellen Ruin. Mittlerweile haben die Italiener aber aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt: Seit ein paar Jahren erweitern sie mit attraktiven Modellen, alltagstauglicher Technik, neuen Händlern und innovativen Vermarktungskonzepten kontinuierlich ihren Käuferkreis – weltweit, aber ganz besonders auch in Deutschland.
Im vergangenen Jahr schaffte Maserati hierzulande zwar kein neues Allzeithoch beim Absatz, konnte aber das Niveau des Rekordjahres 2014 bestätigen: 1.099 Neuzulassungen standen 1.103 Einheiten gegenüber. Maserati Deutschland verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass "in den vergangenen zwölf Monaten keine neuen Produkte auf den Markt kamen". Die fehlenden Neuheiten bekam die Marke mit dem Dreizack 2015 vor allem auf dem boomenden Flottenmarkt zu spüren. Dort gingen die Verkäufe um rund ein Fünftel zurück.
Damit das Wachstum wieder an Tempo gewinnt, setzt Maserati wie die Konkurrenz auf das SUV-Segment. Die Einführung des Levante in diesem Jahr bezeichnet Europa-Chef Giulio Pastore als nächsten "wichtigen Schritt". Die Premiere des ersten SUV der Marke ist für den Autosalon Genf angekündigt, in den Monaten danach rollt das Fahrzeug in die Showrooms. Bis es soweit ist, muss es der Ghibli richten. Mit Dieselmotor und Allradantrieb hat sich die sportliche Business-Limousine zum Zugpferd der Fiat-Tochter entwickelt. Im Januar 2016 waren 59 der 80 Maserati-Neuzulassungen Ghibli-Modelle (plus 23 Prozent).
Fokus liegt auf Ballungsräume
Der Transformation von Maserati zum ernstzunehmenden Premium-Anbieter trägt auch das deutlich engmaschigere Händlernetz Rechnung. Innerhalb der vergangenen drei Jahre stieg die Zahl der Betriebe um neun auf insgesamt 29, mittlerweile zeigt der Hersteller in jeder Region Deutschlands Flagge. Dabei erweitert das Unternehmen seine Vertriebsaktivität nicht nur in die Fläche, sondern auch in die Tiefe: Ein besonderer Fokus liegt auf den volumenstarken Ballungsräumen in Süddeutschland, dem Rhein-Main-Gebiet, Rhein-Ruhr und Hamburg. In München und Frankfurt sind seit Spätsommer 2015 jeweils zwei Händler tätig. Zudem setzen Pop-up-Stores in zentrumsnaher Top-Lage, wie etwa am Münchner Odeonsplatz, weitere Akzente in der Vermarktung. (rp)