Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete ein Liter der Sorte Super E10 1,990 Euro, Diesel 2,051 Euro. Das ist etwas mehr als am Wochenende, auf Wochensicht allerdings ein klarer Rückgang. Der ADAC-Kraftstoffmarkt-Experte Jürgen Albrecht sieht den Rückgang als Normalisierung nach den Extremwerten. Die hohen Sicherheitsaufschläge in den Preisen seien inzwischen teilweise abgeschmolzen. "Dieser Prozess wird weitergehen", erwartet er, schränkt allerdings ein: "Falls es neue Verwerfungen am Ölmarkt geben sollte, kann es aber natürlich auch noch einmal in die andere Richtung gehen."
Konkrete Ziele, wohin sich der Spritpreis entwickeln könnte, nennt Albrecht nicht. Er verweist allerdings auf zwei Vergleichstage: Am 1. März und dem 14. März hätten Rohöl und Dollar ähnlich gestanden wie derzeit. Dennoch habe E10 am 1. März 1,827 Euro gekostet, am 14. aber 2,203 Euro. Bei Diesel war die Bewegung sogar noch stärker: Auf 1,756 Euro zu Monatsbeginn seien zur Monatsmitte 2,307 Euro gefolgt.
Grundsätzlich müsse sich die Normalisierung dabei in etwa in Richtung der Werte von Anfang März bewegen. Insbesondere beim Diesel würden die Sonderfaktoren, die für hohe Preise sorgten, aber wohl noch länger anhalten, sagte Albrecht. "Das muss aber nicht bedeuten, dass der Kraftstoff auf Dauer teurer bleibt als E10." Normalerweise ist Diesel deutlich günstiger als Benzin, weil es niedriger besteuert wird. Im Ukraine-Krieg hat sich das umgekehrt, denn über die Ölimporte hinaus wird auch fertiger Diesel in größeren Mengen aus Russland importiert.