Europas Neuwagen stoßen immer weniger Kohlendioxid (CO2) aus. Im Vergleich zum Vorjahr sei die durchschnittlichen CO2-Emissionen von 140,9 (2010) auf 136,1 Gramm pro Kilometer in 2011 zurückgegangen, wie der Limburger Marktbeobachter Jato Dynamics am Freitag auf Basis einer neuen Studie mitteilte. Demnach seien mittlerweile 30 Prozent der in Europa verkauften Neuwagen als CO2-arm (101 bis 120 g/km) einzustufen.
Der Untersuchung zufolge haben acht Autohersteller das CO2-Ziel der Europäischen Union von 130 g/km für 2015 bereits erreicht. Fiat führt weiterhin das Ranking der Volumenmarken mit einem Flottenverbrauch von 118,2 g/km an. Den zweiten Platz belegt erstmals Seat mit einem Wert von 125,2 g/km. Knapp dahinter folgt Citroën (125,3). Toyota, vormals zweitplatziert, liegt nun auf den vierten Rang (126,5).
Die besten deutschen Hersteller: Ford, Opel, VW
Die deutschen Massenhersteller Ford (132,7 g/km), Opel/Vauxhall (133,8) und Volkswagen (135,5) landen im Mittelfeld. Alle drei Marken verbesserten sich laut Studie um rund fünf Gramm gegenüber dem Vorjahr. Fortschritte machten auch die Premiumanbieter Audi, BMW und Mercedes-Benz bei der volumengewichteten CO2-Reduktion – ihre Werte waren aber mit 146,2, 149,3 beziehungsweise 162,4 g/km noch hoch.
"Die Hersteller haben ein Interesse daran, ihre Emissionsziele zu erreichen wie auch ihre größeren, rentableren Fahrzeuge zu verkaufen. Bei nur noch drei Jahren Zeit (...) ist das ein schwieriger Drahtseilakt", gab Jato-Vizepräsident Gareth Hession zu Bedenken. Gleichwohl sei mit Lexus einem Premiumhersteller die größte CO2-Verbesserung im vergangenen Jahr gelungen – dank des neuen Hybridmodells CT 200h. Die Toyota-Marke kam den Angaben zufolge auf einen Flottenausstoß von 120 g CO2/km (minus 28 Prozent).
Ländervergleich: Gewinner und Verlierer
Die Marktforscher untersuchten auch die volumengewichteten CO2-Emissionen in 21 europäischen Ländern. Die Entwicklung macht dabei das wirtschaftliche Gefälle in Europa sichtbar. Während das von der Euro-Schuldenkrise gezeichnete Portugal seine Position als das Land mit dem geringsten CO2-Ausstoß der Neuzulassungen behauptete, blieb die wohlhabende Schweiz die einzige Nation mit einem Durchschnittswert von über 150 g/km.
Von den fünf größten Märkten drückten laut Jato Frankreich und Italien ihre Level erfolgreich unter die Marke von 130 g/km. Dagegen blieb Deutschland – trotz der Reduzierung von 151,5 auf 145,6 g/km – hinter den meisten anderen Staaten zurück. "Die Region wird auch weiterhin unterschiedliche Verbesserungen bei den CO2-Emissionen erzielen, denn Wirtschaftslage und politische Anreize tragen ihren Teil dazu bei", betonte Hession. Er verwies auf die Niederlande, die sich in dem Vergleich vom siebten auf den zweiten Rang vorarbeitete. Verantwortlich dafür seien geringere Kfz-Steuern für umweltfreundliche Autos gewesen, hieß es. (rp)
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