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Insgesamt ordentlich erholt

31.01.2011 12:02 Uhr
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Pkw-Flottenzulassungen 2010

Insgesamt ordentlich erholt

Mit 616.825 Einheiten wurden im Marktsegment Flotte im vergangenen Jahr deutschlandweit

76.738 Fahrzeuge mehr zugelassen als im Krisenjahr 2009. Dies entspricht einem Plus von 14,2 Prozent.

Angesichts der Flaute zu Jahresbeginn – der Flottenmarkt drehte erst ab März ins Plus – ein insgesamt gesehen erfreuliches Ergebnis. Und: Hätte es im vergangenen Jahr die mit fortschreitender Dauer vielerorts immer länger werdenden Lieferzeiten für diverse flottenrelevante Modelle nicht gegeben, wäre der prozentuale Zuwachs gegenüber 2009 sicherlich noch etwas höher ausgefallen.

Grund, angesichts des Ergebnisses in Jubel oder gar Euphorie auszubrechen, besteht jedoch nicht. Denn: Trotz der insgesamt ordentlichen Erholung erreichte der deutsche Flottenmarkt zulassungstechnisch 2010 bei Weitem nicht das Niveau des Vorkrisenjahres. Zur Erinnerung: 2008 wies die Statistik für das Marktsegment Flotte 690.497 Neuzulassungen aus. Glaubt man Marktbeobachtern wie Dataforce, dürfte dieser Wert trotz der gesamtwirtschaftlich weiterhin durchaus positiven Aussichten auch 2011 nicht ganz erreicht werden. Doch wie heißt es so schön: „Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.“ Zurück zu 2010.

Hersteller vs. Importeure

Große Gewinner im Flottenmarkt des vergangenen Jahres waren die Importeure. Sie erhöhten ihren Absatz um 33,69 Prozent auf 141.652 Einheiten, während die deutschen Hersteller in Summe lediglich um 9,35 Prozent auf 473.056 Einheiten zulegen konnten.

Dieses starke prozentuale Ungleichgewicht bei den Zuwächsen führte zu einer spürbaren Verschiebung der „Machtverhältnisse“ innerhalb des Segments. So erhöhte sich der Marktanteil der Importeure von A wie Alfa bis V wie Volvo um mehr als drei auf fast 23 Prozent. Parallel dazu sank der Anteil der deutschen Konzernmarken von 80,1 auf knapp 76,7 Prozent. Ein Minus von 3,4 Prozent.

Die deutschen Hersteller

Trotz des insgesamt positiven Ergebnisses mussten 2010 zahlreiche deutsche Volumenhersteller im Vergleich mit dem Vorjahr mehr oder weniger stark Federn lassen. Am deutlichsten gingen die Zulassungen bei Opel (–9,04 %) und Ford (–7,87 %) zurück. Mit 40.766 Einheiten konnten die Rüsselsheimer in der Jahresgesamtwertung dennoch die Kölner (40.170 Einheiten) in Schach halten und den im Vorjahr eroberten fünften Rang in den Flottencharts knapp behaupten. Auffällig: Während bei Ford mit dem Focus und dem S-Max wenigstens zwei Volumenmodelle über Vorjahresniveau rangierten, schafften dies bei Opel weder Zafira, Corsa, Insignia noch Astra.

Ebenfalls gegen den Trend verlor Audi. Die Ingolstädter büßten zwar nur 1,52 Prozent ein, angesichts der stolzen Zuwächse der beiden Erzrivalen Mercedes (+26,46 %) und BMW (+25,55 %) wiegt dieser Verlust jedoch schwerer, als es augenscheinlich ist. Bittere Folge: der Platztausch mit BMW in den Charts, sprich das Abrutschen von Platz zwei auf Platz drei. Zur Ehrenrettung der „Ringe“ sei jedoch gesagt, dass sie im Krisenjahr 2009 mit einem Minus von 11,1 Prozent deutlich weniger Verluste zu verzeichnen hatten als „Niere“ (–24,3 %) und „Stern“ (–24,1 %).

Maßgeblichen Anteil am Erfolg von BMW im vergangenen Jahr hatte der neue, 2009 noch nicht stückzahlrelevante X1. Auf ihn entfielen 7.145 der insgesamt 85.289 BMW-Zulassungen. Dazu kam ein regelrechter, mit dem Erscheinen des Touring einsetzender Hype auf den Fünfer. Im November war diese Baureihe sogar das gefragteste Modell im Flottenmarkt.

Mercedes brachten in erster Linie die Zuwächse bei der C- und der E-Klasse nach vorn. Erstere legte um 35,0 Prozent zu, Letztere sogar um 57,6 Prozent.

Beim Flottenprimus VW lagen bis auf den Passat und Caddy alle flottenspezifischen Volumenbaureihen über Vorjahresniveau. Insgesamt lag das Plus gegenüber 2009 bei 12,76 Prozent.

Mit 10,48 bzw. 10,93 Prozent ebenfalls deutlich über Vorjahr schlossen 2010 die „Einmodellmarke“ Smart sowie Porsche ab.

Die Importeure

Unter den volumenrelevanten Importeuren verzeichnete nur Honda (–11,16 %) einen Einbruch. Der Rest lag mehr oder weniger stark im Plus.

Sowohl stückzahltechnisch (31.436 Einheiten) als auch vom prozentualen Zuwachs (+84,86 %) her erfolgreichster Importeur war erneut Skoda. Die Erfolgsgeschichte der tschechischen VW-Tochter dürfte selbst der Mutter fast schon langsam unheimlich werden. Meistver-kauftestes Skoda-Modell war mit 14.630 Einheiten der Octavia. Mit ihrem Bestseller stellten die Tschechen übrigens ganz nebenbei die Nummer zehn der Flottencharts. Der Titel „Shootingstar des Jahres“ innerhalb der Modellpalette gebührt freilich dem Superb, dessen Absatz im Flottenmarkt durch die Markteinführung des Combi um 330 Prozent auf 7.326 Einheiten in die Höhe schnellte.

Hinter Skoda auf Rang zwei platzierte sich wie im Jahr zuvor Renault. Die Franzosen kamen 2010 gemeinsam mit ihrer Tochter Dacia auf 25.454 Einheiten. Ein Plus von 48,2 Prozent.

Komplettiert werden die Top Ten der Importeurcharts von Toyota, Citroën, Volvo, Fiat, Seat, Mazda und Nissan. Mit einem Plus von 80,98 Prozent verzeichnete dabei die zweite VW-Tochter, sprich Seat, im Verfolgerfeld den stärksten prozentualen Zuwachs. Bahnt sich da vielleicht eine ähnliche Erfolgsstory wie bei Skoda an?

Weiter auf der Welle des Erfolges schwamm 2010 – obwohl von Nissan knapp aus den Top Ten der Importeure verdrängt – weiter Hyundai. Bereits im Krisenjahr 2009 quasi als Fels in der Brandung gegen den damals allgegenwärtigen Abwärtssog um 10,9 Prozent gewachsen, konnten die Koreaner erneut zulegen. Und das mit 55,42 Prozent nicht zu knapp. Die gefragtesten Hyundai-Modelle waren mit 1.152 respektive 1.151 Einheiten der neue ix35 und die i30-Baureihe. Auf die Entwicklung von Hyundai im laufenden Jahr darf man gespannt sein, zumal die Koreaner ab Sommer mit dem Kombi i40 cw ihre Visitenkarte in die populäre Mittelklasse abgeben werden.

Die Flottenbestseller

Wirft man einen Blick auf die zehn populärsten Modelle im Flottenmarkt 2010, stößt man auf zwei Neuzugänge. So schafften der VW Polo und der Skoda Octavia den Sprung in die Top Ten. Dort dafür nicht mehr vertreten sind der Opel Astra sowie der Focus aus dem Hause Ford.

Flottenauto Nummer eins blieb mit 38.240 Einheiten der VW Passat, allerdings rückte ihm der VW Golf mit 37.998 mächtig auf die Pelle. Unverändert auf Rang drei und vier: der Audi A4 und die BMW 3er-Reihe. Auf Platz fünf landete im abgelaufenen Jahr die Mercedes C-Klasse, gefolgt von der BMW 5er-Reihe und dem großen Bruder E-Klasse. Von fünf auf acht ging es für den kurz vor der Ablösung stehenden Audi A6. Auf Rang neun und zehn: die beiden Neueinsteiger VW Polo und Skoda Octavia.

Bei den Importeuren gelang Skoda analog zum Vorjahr ein Doppelsieg. Statt des Fabia belegte 2010 allerdings der Neueinsteiger Superb Rang zwei. Rang drei ging wie im Vorjahr an den Renault Mégane.

2010 nicht mehr in den Top Ten der Importeure vertreten sind der Peugeot 207 und die schwedischen Volvo-Geschwister V50 und V70. Die drei frei gewordenen Plätze „gingen“ an den bereits erwähnten „Senkrechtstarter“ Superb sowie den Renault Clio und den Seat Ibiza. Mit der Rückkehr des Clio stellt Renault vier der zehn meistverkauften Flottenautos innerhalb der Importeursriege. Ein klasse Ergebnis. Dazu kommen drei Modelle von Skoda. Einzige „Farbtupfer“ sind der von Rang vier in 2009 auf Platz acht zurückgefallene Peugeot 308, der 2009 auf Rang fünf und 2010 auf Rang sieben platzierte Volvo XC60 sowie der Neueinsteiger Seat Ibiza auf Rang zehn.

Interessant ist sicherlich neben unseren „üblichen“ Übersichten mit dazugehöriger „Gewinn-und-Verlust-Rechnung“ die ganz unten links platzierte Tabelle. Sie gibt einen Überblick über den prozentualen Anteil der Flottenzulassungen an den Gesamtzulassungen der Hersteller und Importeure.

Zahlen, die den ein oder anderen sicherlich überraschen dürften und die Bedeutung des vielerorts nach wie vor unterschätzten Flottenmarktes belegen. MMD

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