Der Bundesverband Fuhrparkmanagement (BVF) bemängelt im Zuge der VW-Abgasaffäre die Informationspolitik des Konzerns zu den Nachbesserungen und Abläufen. Nach wie vor sei unklar, "wie eine Abwicklung für gewerbliche Kunden erfolgen soll, ohne dass ein Mehraufwand durch Fuhrparkbetreiber zu tragen ist", heißt es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme des Verbands. Das derzeitige Verhalten von Volkswagen lasse Zweifel zu, ob tatsächlich ab Januar eine nachhaltige Verbesserung der technischen Situation erfolge.
Wie bei anderen Rückrufaktionen fordert der BVF auch im Fall VW den Ersatz sämtlicher Aufwendungen, die den betroffenen Fuhrparks in diesem Zusammenhang entstehen: "Die finanziellen Belastungen durch Ausfall der Fahrzeuge dürfen nicht bei den Kunden hängen bleiben."
Volkswagen hat bereits angekündigt, mit jedem Kunden Kontakt aufzunehmen und den betroffenen Autobesitzern während des Rückrufs eine kostenlose Ersatzmobilität anzubieten. Zudem verzichten die Wolfsburger bis Ende 2016 auf eine Verjährung von Gewährleistungsansprüchen.
VW hatte im September Manipulationen von Stickoxid-Messwerten bei Dieselmotoren vom Typ EA 189 eingeräumt. In Deutschland müssen insgesamt 2,4 Millionen Wagen in die Werkstätten. Dabei geht es um verschiedene Motoren- und Fahrzeugmodelle. Beim 1,6-Liter-Antrieb sollen eine Veränderung am Luftgitter und ein Software-Update Abhilfe schaffen. Für die TDI mit 1,2 und 2,0 Litern Hubraum soll das Aufspielen eines neuen Programms ausreichen.
Restwerte beobachten
Der BVF empfiehlt Fuhrparkbetreibern mit betroffenen Fahrzeugen, "im Gespräch mit den jeweiligen Lieferanten eine Lösung zu suchen. Vor allem sollten sie darauf achten, dass sämtliche rechtlichen Möglichkeiten des Schadensausgleichs nach Gewährleistungsrecht ausgeschöpft werden." Auch sei die Wertentwicklung gebrauchter Fahrzeuge genau zu beobachten. Hier könne Flotten ein weiterer Schaden drohen. (rp)