"Die Welten der Autoindustrie und der IT-Branche verschmelzen", sagte Ford-Europachef Stephen Odell heute auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona. Er ergänzte: "Wir müssen uns an das Tempo der Technologiebranche anpassen." Der US-Konzern zeigt in Spanien seinen weltweiten Verkaufsschlager Ford Focus. Die Spitzenposition in den Verkaufscharts soll die 2010 aufgelegte dritte Generation halten. Dafür hat der Hersteller, umfangreiches an Optik, (IT-)Technik und Motoren geschraubt. Allerdings müssen sich Interessenten in Deutschland noch ein wenig gedulden. Erst im November treten die neuen Kompakt-Modelle gegen die Konkurrenten VW Golf, Opel Astra oder Hyundai i30 an.
Ab Herbst fährt der Focus in der aktuellen Designsprache der Ford-Modelle Fiesta und dem in Europa noch nicht erhältlichen Mondeo vor. Wie schon beim Kleinwagen und bei der Mittelklasselimousine sind der große trapezförmige Kühlergrill sowie die scharfen, zum Kühlergrill ausgerichteten Linien der Motorhaube die auffälligsten Stilelemente. Außerdem haben die Designer die Scheinwerfer geliftet. Sie wirken nun markanter, zudem sind beim Focus erstmals die Nebelscheinwerfer rechteckig gestaltet. Chrom an den Seitenfensterrahmen, neue Felgen für die höchste Ausstattungsstufe Titanium sowie geänderte Heckleuchten runden die optischen Modifikationen ab.
Restaurants auf Zuruf
Die nutzerfreundlichste Änderung betrifft das Interieur. Ford hat Anzahl an Bedienknöpfen und -tasten am Lenkrad und an der Mittelkonsole drastisch reduziert sowie griffgünstig platziert. Das Multimedia-Konnektivitätssystem Ford Sync wurde weiterentwickelt. Dazu gehört ein acht Zoll großes Touchscreen-Farbdisplay, über das sich auch die Audio-, Klima-, Navigations- und Mobiltelefonfunktionen steuern lassen. Das geschieht entweder durch das Berühren des Bildschirms oder über Sprachbefehle. Die Sprachsteuerung reagiert beim Sync 2 auf einfachere Befehle. So kann man bei aktivierter Sprachsteuerung einfach sagen: "Ich habe Hunger", schon leuchten im Display die Restaurants in der Umgebung auf.
Ebenfalls überarbeitet und verbessert haben die Techniker das Angebot an Assistenzsystemen. So funktioniert der City-Bremsassistent nun bis Tempo 50, der Abstandsregelautomat (Adaptive Cruise Control) ist bis 200 Stundenkilometer aktiv. Außerdem kann der Fahrer nun die gewünschte Distanz zum voranfahrenden Fahrzeug selbst wählen. Auf Wunsch erhält man Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion.
Saubere 100 PS
Die Motoren sollen nun bis zu 18 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. An neuen Triebwerken gibt es zum Beispiel ein 1,5-Liter-Ecoboost-Vierzylinder in zwei Ausbaustufen mit 150 oder 180 PS. Ein 1,5-Liter-Diesel gehört jetzt zur Motorenpalette, der 105 oder 120 PS leistet. Volumenaggregat bleibt wohl der 1,0-Liter-Ecoboost mit 100 oder125 PS. Der 100-PS-Turbo, der mit Benzindirekteinspritzung und variabler Ventilsteuerung arbeitet, soll nur noch 99 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen.
Die Änderungen gelten für alle Karosserievarianten des Ford Focus. Nur das Top-Modell, der ST mit 250 PS, bleibt zunächst von den Neuerungen unberührt. Die Preise für die überarbeiteten Modelle stehen noch nicht fest. Vermutlich werden sie wohl nicht steigen. Der Focus (Fließheck) mit dem 85 PS starken 1,6-Liter-Benziner kostet zurzeit ab 13.800 Euro (netto). Für den Kombi verlangen die Händler 14.500 Euro aufwärts. (sp-x/dpa/kak)