Zu den größten Firmenwagen-Trends im Corona-Jahr 2020 zählen die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und die Digitalisierung des Fahrtenbuchs. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Berliner Mobilitätsspezialisten Vimcar, für die die Daten von rund 100.000 vernetzten Firmenfahrzeugen im Mittelstand (DACH-Region) anonymisiert ausgewertet wurden. "Das Bewusstsein für eine effiziente Nutzung der Ressource Firmenwagen ist durch die Krise deutlich gestiegen", erklärt Vimcar-Geschäftsführer Andreas Schneider.
Nach den Ergebnissen der Studie unternimmt der Nutzer eines Firmenfahrzeugs im Schnitt 113 Fahrten pro Monat und sitzt dabei 52 Stunden im Auto. Dabei beläuft sich eine durchschnittliche Berufsfahrt auf 20 Kilometer. 16 Prozent aller Firmenfahrzeuge fuhren dabei nicht mehr als 195 Kilometer pro Tag – weniger als die durchschnittliche Reichweite eines Elektroautos.
VW beliebteste Automarke
Elektrofahrzeuge stellen laut Vimcar mittlerweile 6,6 Prozent der Firmenwagen im Mittelstand. Damit hat sich der Anteil seit 2018 (0,6 Prozent) verzehnfacht. Mit 90,11 Prozent machen Verbrenner (Diesel, Benzin) noch den Hauptanteil der deutschen Firmenwagen aus. Hybride kommen auf 3,8 Prozent.
Die beliebteste Firmenwagen-Marke ist der Untersuchung zufolge Volkwagen (22,1 Prozent der Fahrzeuge), gefolgt von Mercedes-Benz (13,4 Prozent) und Audi (10,2 Prozent). Der beliebteste "nachhaltige" Firmenwagen ist der Mercedes Vito (22 Prozent), gefolgt vom Passat Variant als Hybrid (19 Prozent) und VW Golf (17 Prozent). Dahinter rangieren BMW (7,5 Prozent), Skoda (7,2 Prozent) und Ford (6,6 Prozent).
Zeit- und Steuerersparnis
Über 339.152 digitale Fahrtenbücher haben die Vimcar Kunden bereits finanzamtskonform eingereicht und dabei 4.292.220.186 Kilometer automatisch aufgezeichnet. Das entspreche 5.583 Mal der Strecke von der Erde zum Mond und zurück. Dabei seien Zeit- und Steuerersparnis die Hauptgründe für die stark gestiegene Nachfrage nach digitalen Fahrtenbuch-Lösungen, so Schneider. "Unsere Fahrtenbuch-App hat über 222 Millionen Fahrtenbucheinträge automatisiert erfasst und unseren Kunden damit statistisch 141 Lebenszeit gespart."
Insbesondere für berufliche Vielfahrer und hochpreisige Fahrzeuge lohne sich zu Jahresbeginn ein Steuerwechsel von der Listenpreis-Methode aufs Fahrtenbuch. Schneider weiter: "Im Durchschnitt beläuft sich die steuerliche Ersparnis durch den Umstieg auf ein digitales Fahrtenbuch auf 2.750 Euro.
Niedrigere Versicherungsprämie durch Digitallösung
Auch bei der Kfz-Versicherung könne ein digitales Fahrtenbuch Geld sparen, so der Experten. Connected-Car-Lösungen ermöglichten bei vielen Versicherungen einen Prämienrabatt als "digitaler Diebstahlschutz". Ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor für die Fahrzeuge sei die Live-Ortung von Vimcar. Zur Umrüstung wird vom Nutzer einmalig ein speziell entworfener Stecker in die sogenannte On-Board-Diagnose-Schnittstelle (OBD) des Fahrzeugs gesteckt. Für straßenverkehrstaugliche Transporter und Baustellenfahrzeuge ohne OBD-Schnittstelle gibt es Telematik-Lösungen, die vom Nutzer dauerhaft und "unsichtbar" an der Fahrzeugbatterie befestigt werden.
Die steuerlichen Nachteile eines fehler- oder lückenhaften Fahrtenbuchs sind oft schmerzhaft. Ein digitales Fahrtenbuch schreibt sich von selbst – so kann kein Kilometerstand mehr vergessen werden. "Dadurch wird Firmenwagen-Fahrern im Vertrieb eine zusätzliche Aufgabe nach jedem Kundentermin von den Schultern genommen", sagt Schneider. Der Fahrer könne via Fingertipp am Smartphone die Fahrten einfach als Geschäftsfahrt, Privatfahrt oder Mischfahrt klassifizieren. Für die Steuererklärung ließen sich sämtliche Aufzeichnung manipulationssicher als PDF-Datei exportieren. Digitale Fahrtenbücher funktionieren vollständig BMF- und DSGVO-konform. So ist etwa die Software von Vimcar Kooperationspartner von DATEV und dem Deutscher Steuerberaterverband. (red)