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Fahrbericht Nissan X-Trail 1,5 TC e-4orce: Hybrid - mal anders

16.02.2023 10:52 Uhr | Lesezeit: 2 min
Trotz E-Antrieb muss diese Spezies nicht von außen aufgeladen werden, an Ladesäulen oder Wallboxen kann man also vorbeifahren.
© Foto: Nissan

Nissan baut sein Angebot an elektrifizierten Modellen mit dem neuen Allradsystem "e-4orce" weiter aus. Die Bezeichnung steht für eine hauseigene Allradtechnologie, die mit einem neuartigen Hybridsystem verknüpft ist. Beim SUV X-Trail kümmert sich der Benzinmotor nur noch um das Aufladen des Akkus.

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Nissan will der vom Staat nicht geförderten Gattung der Hybrid-Autos zu neuer Stärke zu verhelfen. Dazu gehen die Japaner einen überraschenden Weg.

Wie etwa beim Nissan X-Trail, einem SUV im Kombi-Look. Sein kleiner Verbrennungsmotor mit in dieser Klasse recht bescheidener Leistung von 116 kW/158 PS aus lediglich drei Zylindern verlässt sein gewohntes Revier. Denn der 1,5-Liter kümmert sich nicht mehr um das direkte Weiterleiten der Kraft an die Räder. Vielmehr lädt er nur noch eine kleine Batterie von gerade mal 2,7 kWh auf, der so also nie der Strom ausgeht. Zumindest nicht, so lange Benzin im Tank ist. So können die Akkus ihrerseits zwei potente Elektromotoren versorgen, die dann jeweils zwei Räderpaare antreiben.

Kein moderner Ersatz 

Als moderner Ersatz für kraftstrotzende Gelände- und SUV-Ikonen ist die Nissan-Technik jedoch nicht gedacht. Im X-Trail geht es vor allem darum, den Tücken des meist wetterbedingten glatten oder holprigen Asphalts den Kampf anzusagen. Wenn jedes Rad einzeln mit Elektropower versorgt und dann gesteuert wird, minimiert das e-4orce genannte Allradsystem auch die Gefahr eines plötzlichen Eigenlebens etwa in zu flott angegangenen Kurven, hilft bei Notbremsungen oder unterstützt auch mal bei einem Ausflug auf einen unwirtlichen Pfad abseits der festen Straße.


Nissan X-Trail 1,5 TC e-4orce

Nissan X-Trail 1,5 TC e-4orce Bildergalerie

Natürlich beherrschen die klassischen Verbrenner-Allradler schon lange diese Fähigkeiten. Neu ist aber, dass dafür eben ein elektrischer Antrieb der eher ungewöhnlichen Art herhalten muss. Bei ersten Tests auf kurvigen Serpentinen entlang der immer noch lauernden Glätte der Pyrenäen, funktioniert das alles in beruhigender Lässigkeit. Es gibt kein Kupplungspedal, da nicht geschaltet werden muss. Eine E-Auto-typische Eingang-Automatik sucht ständig die ideale Dosis an nötiger Kraft. Und die Systemleistung von 157 kW / 214 PS reicht allemal. Nur, dass diese Spezies eben nicht per Steckdose von außen aufgeladen werden muss, an Ladesäulen oder Wallboxen kann man also vorbeifahren.

Geräuschkulisse: Zwischen E-Auto und Benziner

Dafür meldet sich ab und an der Verbrenner etwas nachdrücklicher, der wie ein Stromgenerator auf dem Wiesenfest für die Volksmusik-Lautsprecher funktioniert. Er ahnt wohl voraus, wenn es heftiger bergauf geht. Dann verrät der Benziner mit deutlicher Akustik aus dem Motorraum seine Anstrengungen, den Stromhunger der E-Motoren zu stillen. Später in der Ebene herrscht dann bis auf ein wohliges Schnurren wieder Ruhe. Die Stille eines echten E-Autos erreicht er so zwar nicht, doch die Geräuschkulisse eines Benziners mit direkten Antriebsaufgaben unterbietet der Nissan deutlich.

Eine gute Nachricht: Der Verbrauch des Neulings liegt trotz seines wegen Allradantrieb und zweier E-Motoren höheren Gewichts auf dem Niveau seiner Schwestermodelle ohne diese Mehrbelastung. Anderswo erweisen sich so aufwendig bestückte Autos meist als deutlich durstiger. Mit seinem Grundpreis von 44.400 Euro ist dieser X-Trail zumindest in der Basisvariante zudem recht fair gehalten. Wer allerdings die vielen Extras bestellt, die in der Preisliste Begehrlichkeiten wecken wollen, muss Mehrkosten von mehr als 11.000 Euro einplanen. Da lohnt sich schon fast der lupenreine Stromer Ariya mit einer großen Batterie, der dann allerdings noch keinen Allradantrieb bietet.

 

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