Entspannung pur
Der neue Renault Scénic soll jetzt komfort- und preisbewusste Fahrer ansprechen.
Fährt man die dritte Generation des Renault Scénic, lockern sich peu à peu die verspannten Gesichtsmuskeln. Einerseits, weil der kürzlich eingeführte Kompaktvan das entspannte Ankommen groß- schreibt. Andererseits, weil die Franzosen, verglichen mit dem Vorgänger, den Einstiegskurs um 1.849 Euro senkten.
Dafür bekommen Dienstwagenfahrer einen 8,5 Zentimeter längeren Fünfsitzer – und eine üppigere Ausstattung noch dazu. So wartet schon die Basis des Scénic, der 22 Zentimeter kürzer als der ebenfalls neue Grand Scénic ist, unter anderem mit manueller Klimaanlage, Nebelscheinwerfern, automatischer Parkbremse, MP3-fähigem CD-Radio, ESP, gut ablesbarer TFT-Instrumententafel und sechs Airbags auf. Zu diesen rationalen Pro-Argumenten gesellen sich schicke äußere und vor allem innere Werte.
Angefangen beim Fahrerarbeitsplatz, dem Renault ein angenehmes Ambiente mit vielen Ablagen verpasste. Materialien und Farben schmeicheln den Sinnen, Schalter und Regler sitzen am richtigen Ort. Erwähnenswert ist zudem der ab Werk um sieben Zentimeter in der Höhe verstellbare Fahrersitz. Sollte der Platz daneben nicht belegt sein, lässt er sich in Serie ruckzuck in ein Tischchen umfunktionieren.
In Reihe zwei haben die Architekten ebenfalls an reichlich Kopf- und Beinfreiheit gedacht. Die Knie stoßen nirgends an, beste Voraussetzungen, um es sich hier für lange Strecken gemütlich zu machen. Clever: die auf Schienen befestigten und um 13 Zentimeter in der Länge verschiebbaren Rücksitze.
Mit einem Stauvolumen von bis zu 555 Litern im Grundmaß und maximal 1.870 bei ausgebauten Sitzen (Trennnetz: 134 Euro extra) begegnet der Scénic vielen Kompaktvan-Konkurrenten auf Augenhöhe.
Vorbildlich präsentieren sich die partikelgefilterten Dieselmotoren, die alle schon in Euro-5-Form sind. Der auf der Testrunde im Norden von Paris gefahrene, 106 PS starke dCi 110 ging manierlich zu Werke, der Normverbrauch von 5,1 Litern (CO2-Ausstoß: 134 g/km) im Schnitt kann sich sehen lassen. Der präzise Sechsganghandschalter steht dem 1,5-Liter-Diesel gut zu Gesicht, genauso wie das komfortabel ausgelegte Fahrwerk.
Überzeugend: das für 412 Euro extra erhältliche Carminat-TomTom-Navi (Serie bei Luxe) und Wartungsintervalle von 30.000 Kilometern. Pn
- Ausgabe 8/2009 Seite 36 (261.4 KB, PDF)