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Ein Service wie vom Butler

31.05.2012 12:02 Uhr
Ein Service wie vom Butler

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Ein Service wie vom Butler

Freie Werkstatt | Weil die Mitarbeiter der W. Frisch GmbH unheimlich flexibel sind, hat sich ILF-Flottenchef Heinz Zimmerman bei seinem Kauffuhrpark für den freien Kfz-Betrieb entschieden. Die Hintergründe.

— Einen liegen gebliebenen Firmenwagen die rund 100 Kilometer vom Achensee nach München zurückholen? Einen Fahrzeugwechsel direkt im Flughafen-Parkhaus organisieren? Oder eine Mercedes S-Klasse für VIPs, etwa den Geschäftsführer einer arabischen Niederlassung, bereithalten?

Flexibilität ist für Heinz Zimmermann, Fuhrparkleiter der ILF Beratende Ingenieure GmbH, unheimlich wichtig. „Wir haben die Firma Frisch ausgewählt, weil sie ein kompetenter Partner ist“, betont der Department Manager General Service.

Eigenes Flottenteam | Dieses Urteil verwundert kaum. Der mit Skoda- und Opel-Serviceverträgen, Bosch-Service-Logo sowie Identica-Siegel ausgestattete freie Kfz-Betrieb mischt seit dem Jahr 1984 im Flottengeschäft mit. Von den heute rund 50 Mitarbeitern in Forstinning bei München kümmern sich zwei Disponenten und vier Fahrer ausschließlich um Fuhrparkkunden wie ILF-Manager Zimmermann. Eine gezielte Werkstattplanung inklusive: unter anderem für Wartung, Reparatur, Reifenwechsel, Schadensabwicklung, Smart Repair.

„Für uns ist der Kunde im Service interessant, wir wollen ihn langfristig betreuen“, sagt Werner Frisch. Er sieht sich als „Kümmerer“ oder geräuschloser „Butler“, der mit seinem Betrieb rund um die Uhr für ILF da ist. „Wir versuchen, den Kunden mobil zu halten.“

So auch den rund 70 Fahrzeuge großen Kauffuhrpark der ILF am Standort München. Leasing ist für die Unternehmensführung grundsätzlich kein Thema. In der Firmenbroschüre wird extra hervorgehoben, dass man völlig unabhängig von Banken sei.

Skoda ist der Favorit | Den Großteil der fest zugeordneten Dienstwagen in der Isar-Metropole, in der 330 Mitarbeiter beschäftigt sind, ziert der geflügelte Pfeil von Skoda. Besonders beliebt bei den Ingenieuren: die Modelle Octavia und Superb. „Wir pflegen im Unternehmen ein Understatement“, erklärt Zimmermann.

Darüber hinaus komplettieren die Marken Audi, BMW, Volvo und VW den Fuhrpark. Gemäß der Car Policy können die dienstwagenberechtigten Mitarbeiter je nach dem vorgegebenen finanziellen Spielraum die Fahrzeugausstattung frei wählen. Die Mehrzahl der Firmenwagen treibt ein Diesel an. Die Laufleistung beträgt im Schnitt 30.000 Kilometer jährlich, die Haltedauer fünf Jahre oder 200.000 Kilometer.

Und der rund 15 Einheiten große Fahrzeugpool? Flottenchef Zimmermann und sein Mitarbeiter Dominic Hermansdorfer vergeben die Skoda Fabia und Octavia wie in einer kleinen, internen Autovermietung.

Kernaufgaben | „Die ILF-Mitarbeiter sind zufriedene und hoch motivierte Mitarbeiter“, so Zimmermann. Zufrieden, solange die Ingenieure, die Stundensätze von 200 Euro und mehr haben, mobil gehalten werden. Denn wer Gaspipeline-, Solar-Park- oder Flughafen-Projekte stemmen soll, möchte nicht auch noch nebenbei einen Werkstattaufenthalt für die Steinschlagreparatur organisieren.

Zimmermann zückt sein Smartphone und zeigt eine E-Mail mit der Ticket-Nummer 0010039. „Reifenwechsel was closed“ kann man dort lesen. Erledigt. Zimmermann und Hermansdorfer müssen sich darüber also keine Gedanken mehr machen. „Wir nehmen dem Fuhrparkbetreuer dessen Sorgen ab“, sagt Frisch.

Täglich fährt der gelbe Fahrzeugtransporter die rund 20 Fahrminuten von Forstinning in den Münchner Osten zu ILF. Hol- und Bringservice ist die Pflicht – eine E-Mail, wenn der Firmenwagen fertig ist, die Kür.

Dritte Flotte | Dass Zimmermann und Frisch so gut miteinander harmonieren, liegt daran, dass sie sich seit Jahren kennen. „Wir machen die dritte Flotte zusammen“, berichtet der Fuhrparkleiter. Ein weiterer Punkt, der dem freien Kfz-Betrieb in die Karten spielt: Er lebt im Firmenkundengeschäft hauptsächlich von Empfehlungen. Diese Mund-zu-Mund-Propaganda hilft dabei, die mögliche Hürde „freie Werkstatt“ zu überspringen.

Nach seinem Start vor vier Jahren bei ILF hat Zimmermann begonnen, im Zuge der Einrichtung der neuen Abteilung „zentrale Dienste“ auch den Fuhrpark, der seitdem von 30 auf 70 Einheiten wuchs, neu aufzustellen. Ein Baustein dabei: Frisch und sein Betrieb. Viele Aufgaben werden jetzt dort erledigt. Das spart Zimmermann und Hermansdorfer Zeit – und somit Geld. Eine Struktur, die die ILF-Geschäftsführung überzeugt.

„Sie brauchen ein Jahr, bis alle Prozesse klappen“, berichtet Frisch aus seiner Erfahrung. Wichtig sei die Unterstützung des Fuhrparkleiters. Allein schon wegen der gemeinsamen Vergangenheit konnte sich der Kfz-Betriebsinhaber und -Meister hier sicher sein. „Klar, das Vertrauen war von Anfang an da“, so Zimmermann. Heute ist er dank der reibungslosen Abläufe kaum noch ins stressige Fuhrparktagesgeschäft involviert.

Beschaffungskosten im Blick | Doch in einem Punkt stößt Frisch bei ILF an seine Grenzen: mit dem Verkauf von Skoda-Modellen. „Wir fragen die Preise am Markt an und entscheiden uns dann für das wirtschaftlichste Angebot“, sagt Zimmermann. „Wir müssen auf die Kosten schauen.“

| Patrick Neumann

ILF Gruppe | In Kürze

Im Jahr 1967 legte Pius Lässer den Grundstein für die ILF Gruppe. Das international agierende Ingenieur- und Beratungsunternehmen beschäftigt heute an den Hauptstandorten Innsbruck und München sowie in den mehr als 30 Niederlassungen rund 1.800 Mitarbeiter weltweit. Geschäftsfelder: Öl & Gas, Energie & Klimaschutz, Wasser & Umwelt sowie Verkehr & Bauwerke.

Fuhrpark | Auf einen Blick

circa 70 Pkw (v. a. Diesel und Benziner) der Marken Audi, BMW, Skoda, Volvo und VW

Skoda-Anteil: 70 Prozent; beliebteste Modelle: Octavia und Superb

Kauffuhrpark, kein Rahmenabkommen

Laufleistung: 30.000 km p. a. im Schnitt;Haltedauer: fünf Jahre/200.000 km

Tankkarte: OMV

Führerscheinkontrolle: einmal jährlich

Zusammenarbeit mit dem freien Kfz-BetriebW. Frisch GmbH: u. a. Wartung, Reparatur, Schadensabwicklung, Hol- und Bringservice, Ersatzfahrzeuge, Reifenservice

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Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.