_ Beim Design bewies BMW Kontinuität, unter dem Blech des neuen 5er hat sich aber eine Menge getan. Die Assistenzsysteme sind up to date, vor allem das ferngesteuerte Ein- und Ausparken sorgt für Aufsehen - und in engen Parklücken für deutlich mehr Komfort.
Das Testauto
Vier Diesel bietet BMW für seinen 5er an, der von uns getestete 530d mit 265 PS ist der zweitstärkste nach dem 540d mit 320 PS. Serienmäßig fährt der 530d unter anderem mit Achtgangautomatik, drei Fahrmodi, Tempomat, 17-Zoll-Leichtmetallrädern, elektrischen Sitzen vorn, Multifunktionslenkrad, Zweizonen-Klimaautomatik, LED-Scheinwerfern, Navigationssystem Business mit 8,8-Zoll-Monitor, Bluetooth oder Online-Services vor. Damit aber nicht genug, war unser Test-Hecktriebler doch mit einer Fülle an Extras gesegnet. Hier die wichtigsten: Die Modellvariante Luxury Line für 3.613 Euro unter anderem mit 18-Zoll-Felgen, LED-Nebelscheinwerfern, Chromzierrat, Lederpolsterung und speziellen Interieurleisten, das adaptive Fahrwerk (1.000 Euro) und die adaptive Lenkung (1.050 Euro), Metalliclack (824 Euro), Sitzheizung vorn und hinten (319 Euro), elektrisch verstellbare Komfortsitze vorn (1.924 Euro), der Displayschlüssel (244 Euro), adaptive LED-Scheinwerfer (1.252 Euro), erweitertes Außenspiegelpaket (abblendender Fahreraußenspiegel, elektrisch anklappbare Spiegel, Bordsteinfunktion; 328 Euro), der Parking Assistant Plus inklusive Rückfahrkamera, Parkassistent und 360-Grad- sowie Top-View-Kamera (1.429 Euro), das ferngesteuerte Parken (420 Euro), das Assistenzpaket Driving Assistant Plus (2.353 Euro), das Navigationspaket Connected Drive (unter anderem Navigation mit 10,25-Zoll-Touchscreen; 1.849 Euro) oder die Gestiksteuerung (210 Euro).
Karosserie
Der 5er bietet das, was man von einem BMW erwartet: Er ist perfekt geschnitten wie ein Sportanzug. Schön dabei ist, dass der Anzug nicht kneift. Der Innenraum passt perfekt, auch hinten herrschen trotz abfallender Dachlinie keine klaustrophobischen Zustände. Einziger Wermutstropfen: Der Kofferraum fasst zwar reisetaugliche 530 Liter, ist aber schmal geschnitten.
Interieur
Fahrer und Passagiere empfängt ein markentypisches Ambiente mit guter Material- und Verarbeitungsqualität. Auf den ersten Blick kommt der 5er für ein modernes Fahrzeug zwar mit vielen Tasten daher, nach ein bisschen Eingewöhnungszeit geben Cockpit und Bedienungselemente aber keine Rätsel mehr auf. Die Gestiksteuerung ermöglicht Anweisungen per Handbewegung, zum Beispiel die Lautstärkeregulierung oder die Telefonbedienung.
Antrieb
Keine Frage - Motor und Getriebe sind die Sahnestücke des 530d. Mit kernigem Sechszylindersound hängt der Diesel auch untenrum spontan am Gas und macht auf langen Touren so richtig Spaß. Kernig heißt in diesem Fall aber nicht laut, denn akustisch arbeitet der 530d angenehm zurückhaltend und zeigt sich so auch von seiner komfortablen Seite. Dazu passt die zum perfekten Zeitpunkt und kaum merklich schaltende Achtgangautomatik. Und das Beste dabei: Trotz zahlreicher zügiger Autobahnetappen kamen wir im Schnitt auf nur sieben Liter Dieselverbrauch je 100 Kilometer - nutzten aber überwiegend auch den spritsparenden Ecopro-Fahrmodus, der zum Beispiel durch die Anzeige kommender Tempolimits vorausschauendes Fahren fördert.
Fahrpraxis
Wie der Antrieb ist auch das Fahrwerk nicht nur BMW-typisch dynamisch, sondern gleichfalls komfortabel. Kurz: Den Münchnern ist ein guter Kompromiss aus Sportlichkeit und Langstreckentauglichkeit gelungen. Diesen Eindruck unterstützen die wie angegossen passenden Komfortsitze.
Was uns jedoch ebenfalls auffiel: Das erweiterte Außenspiegelpaket bietet lediglich einen automatisch abblendenden Seitenspiegel auf der Fahrerseite, rechts bleibt es hell. Außerdem funktionierte die Verkehrsschilderkennung nicht immer zuverlässig. Ein absolutes Highlight jedoch: das ferngesteuerte Parken für Querparklücken, das immer funktionierte und den Fahrer davor bewahrt, sich bei wenig Platz zum Nebenmann in das Auto quetschen zu müssen. Aber: Die Option erfordert weitere Ausstattungen, so dass aus 420 Euro Aufpreis 4.690 Euro werden.
Autoflotte-Tipp
Wenn es das Budget zulässt: zugreifen! Wer sparen will, nimmt den 190 PS starken 520d mit Automatik ab 40.631 Euro, denn der 525d mit 231 PS liegt im Einstand gerade einmal 2.353 Euro unter dem 530d. Als Extras empfehlen wir
- das Business Package für 1.765 Euro (zum Beispiel erweitertes Außenspiegelpaket, Einparkhilfe vorn und hinten, Sitzheizung vorn)
- Metalliclack (824 Euro)
- die erweiterte Lederausstattung Merino (3.697 Euro)
- elektrische Komfortsitze vorn (1.924 Euro)
- den Komfortzugang (748 Euro plus ambientes Licht für 261 Euro)
- adaptive LED-Scheinwerfer (1.252 Euro)
- den Parking Assistant mit Rückfahrkamera (mit Business Package für 496 Euro)
- das Fahrerassistenzpaket Driving Assistant Plus (2.353 Euro)
- das Navigationspaket Connected Drive (1.849 Euro)
- DAB-Radio (353 Euro) sowie
- Apple Carplay (252 Euro) So kommen wir mit Achtgangautomatik auf 56.405 Euro. Viel Geld, aber so fährt der 520d oberklasseadäquat vor.
Details
Stärken & Schwächen
Stärken- Innovative Assistenzsysteme- Antrieb und Fahrwerk dynamischkomfortabel- Niedriger VerbrauchSchwächen- Knappe Serienausstattung- Teure Extras, zudem oft in Zwangskombinationen- Nur Gewährleistung, keine Garantie
- Ausgabe 11/2017 Seite 34 (572.1 KB, PDF)