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Diakoniestation Calw: Regional sticht

02.03.2022 18:40 Uhr | Lesezeit: 5 min
Diakoniestation Calw Elektroautos
Zwei VW E-Up als Einsatzfahrzeuge: Die Stromer sind im Full-Service für 24 Monate beim Mobilitätsdienstleister Deer gemietet.
© Foto: Annemarie Schneider

Die Diakoniestation Calw setzt im Fuhrparkmanagement auf Dienstleister vor Ort. Dadurch haben sich verlässliche Prozesse etabliert, auch bei der Langzeitmiete der ersten zwei Elektroautos.

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Dieser Artikel ist Teil des Autoflotte-Themenspezials "Pflegedienste 2022" - mit freundlicher Unterstützung von Raiffeisen IMPULS Leasing.

Zuverlässigkeit hat für die Diakoniestation Calw oberste Priorität, wenn es um die ambulante Versorgung der Menschen geht. Viele von ihnen richten ihren Tagesablauf danach, wann die Pflegekraft ins Haus kommt. Deshalb gilt es, möglichst zur erwarteten Zeit vor Ort zu sein. Damit das gelingt, müssen die 21 Dienstwagen immer einsatzfähig sein.

Wenn die Mitarbeiter täglich vom Hauptstandort in der schwäbischen Kreisstadt sowie von der Nebenstelle in Bad Liebenzell zu ihren täglichen 30 bis 35 Kilometer langen Touren aufbrechen, greifen sie auf die Pkw-Flotte zurück. Diese besteht aus benzinbetriebenen Peugeot 108 (neun), fünf Ford Ka sowie zwei VW Up. Hinzu kommen zwei E-Up. Mit jedem Kfz werden durchschnittlich 10.000 km pro Auto und Jahr absolviert. Des Weiteren dienen zwei Peugeot Partner für die Auslieferung des Mittagessens und ein weiterer zur Personenbeförderung. Ausfälle und Engpässe darf es nicht geben."Aus diesem Grund haben wir zwei Autos als Puffer im Fuhrpark, um zum Beispiel neue Kunden direkt aufnehmen und anfahren zu können", sagt Walter Großmann, Geschäftsführer der Diakoniestationen.

Lokales festes Netzwerk

Gleichwohl treten Situationen auf, in denen weitere Kfz gebraucht werden, etwa nach einem Unfall. Dann ist schnelle Hilfe vonnöten. Diese erhält Großmann von regionalen Partnern wie dem familiengeführten Peugeot-Betrieb in der Nähe. "Wir kooperieren seit Jahrzehnten und sind ein großer Kunde", sagt der Bankkaufmann. "Folglich lassen die Ansprechpartner bei einem dringenden Anruf alles stehen und machen uns wieder mobil." Die kurzen Wege nutzt der Geschäftsführer auch für das Schadenmanagement. Bei Bedarf lagert er den kompletten Prozess aus, von der Bestellung des Gutachters bis zur Abwicklung mit dem Versicherer. Die Standardarbeiten wie Wartung und Inspektion sowie Räder- und Reifenwechsel obliegen ebenfalls den Autohäusern.

Im Haus verbleibt die Kfz-Versicherung. Als Versicherer fungiert die Württembergische Gemeinde Versicherung, bei der bis auf die zwei E-Up alle Autos mit einer Selbstbeteiligung von jeweils 300 Euro in der Voll- und 150 Euro in der Teilkasko eingedeckt sind. Auch das Kraftstoff- und Ladethema ist eine interne Angelegenheit. Jedes Fahrzeug lässt Großmann mit Tankkarten der nächstgelegenen Tankstellen bestücken. Die zwei Stromer werden auf dem Hof an zwei regulären Steckdosen geladen.

So haben sich belastbare Prozesse eingespielt, auf denen die Kostenkalkulation der Diakoniestation Calw für das jeweils nächste Wirtschaftsjahr fußt. "Für die Berechnung orientiere ich mich an den Ausgaben der Vorjahre und rechne für bestimmte Positionen wie Schäden einen Prozentsatz hinzu", erklärt Großmann. "Dabei haben sich in den vergangenen Jahren die Aufwendungen mit Ausnahme des Kraftstoffs auf einem relativ stabilen Niveau eingependelt." Ein Grund dafür ist, dass er die Kostenrisiken mit dem Abschluss von Garantieverlängerungen über bis zu fünf Jahren senkt. Die Autos werden meist gekauft und nach der gesetzlichen Abschreibungsdauer von sechs Jahren verkauft.

Der Einkauf findet über die regionalen Händler statt. Grundlage sind die Konditionen der Rahmenverträge der Kieler HKD Handelsgesellschaft für Kirche und Diakonie. Das Remarketing managt wiederum Großmann, der Verbindungen zu gewerblichen Händlern aufgebaut hat, die sich auf den Aufkauf von Fahrzeugen aus ambulanten Diensten spezialisiert haben. "Die Dienstwagen mit durchschnittlich 60.000 Kilometern sind scheckheftgepflegt und erzielen zustandsabhängig angemessene Preise", konstatiert Großmann.

Stromer in Langzeitmiete

Leasing und Miete spielen indes kaum eine Rolle. Lediglich einen VW Up stellt die örtliche VR Bank als Sponsor im Leasing zur Verfügung. Die E-Up sind hingegen beim Calwer Mobilitätsdienstleister Deer Mobility Solutions (siehe Autoflotte 11/2021, Seite 18) für 24 Monate im Full-Service gemietet. Was Großmann vor allem überzeugt hat, den Schritt hin zur Elektrifizierung zu wagen: die durch die Förderungen günstige monatliche Rate von rund 200 Euro brutto pro Kfz. Nur die Stromkosten fürs Laden kommen drauf. Der Aufbau von Wallboxen war nicht nötig.

Seit gut eineinhalb Jahren sind die beiden Stromer im Einsatz und haben sich bewährt. "Wenn die Mitarbeiter morgens wegfahren, sind die Autos voll und bei Rückkehr um die Mittagszeit noch zu rund 60 Prozent geladen. Auch im Winter ist daher bei hohem Verbrauch immer genügend Leistung vorhanden." Muss ein Fahrzeug in die Werkstatt, stellt Deer Mobility Solutions für diese Zeit einen Ersatzwagen.

Corporate Carsharing mit E-Auto

Da die E-Up am Nachmittag auf dem Hof stehen, hat Großmann einen im Corporate Carsharing laufen. Das Ziel: Standzeiten verringern. Zu diesem Zweck hat er einen Vertrag mit einem Beratungsunternehmen im selben Bürogebäude in Calw geschlossen. Fährt von dort jemand nachmittags mit dem E-Auto, trägt der Nutzer das im Fahrtenbuch ein, welches in jedem Kfz zu führen ist. Die Diakoniestation stellt im Gegenzug eine Rechnung über 0,35 Euro pro gefahrenen Kilometer.

Mehr Elektroautos aufzunehmen, hält Großmann derzeit für nicht machbar. Die Anschlusskapazität fehlt."Das würde hohe Investitionen in Umbaumaßnahmen fordern. Und wir sind nur Mieter", so der Geschäftsführer. Nichtsdestotrotz muss er sich momentan Gedanken machen, welche Modelle generell im Kleinwagensegment folgen können. Klar ist: Es werden Benziner sein.


Diakoniestation Calw

Die Diakoniestation Calw besteht seit insgesamt 44 Jahren und fokussiert sich auf die ambulante Pflege. Die Dienstleistungen reichen von der Betreuung von Menschen in Pflegestufe über hauswirtschaftliche Versorgung und Hausnotruf bis zum mobilen Mittagstisch und die Familienpflege. Am Hauptstandort in Calw und der Nebenstelle in Bad Liebenzell sind insgesamt gut 130 Mitarbeiter beschäftigt, darunter rund 70 Pflegekräfte.




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