Der richtige Kick
Das Facelift des VW Tiguan lockt jetzt zum Händler. Hat die Frischekur dem Kompakt-SUV gutgetan?
Wie gut dem Tiguan der „Frischekick“, den VW dem Kompakt-SUV gegönnt hat, bekommt, können Fuhrparkleiter jetzt beim Händler begutachten. Erstes Indiz für das Bad im Jungbrunnen: die nun markanter wirkende Front à la Touareg. Natürlich – wie gehabt – verschieden bei den On- und Offroad-Versionen mit 18- respektive 28-Grad-Böschungswinkel.
Der aufgefrischte Wolfsburger wirkt dadurch deutlich angriffslustiger als das 2007er-Urmodel und setzt damit im Straßenbild eine neue Duftmarke. Ein cleverer Schachzug – denn an den Stärken des als Fronttriebler und Allradler offerierten Niedersachsen hält VW verständlicherweise fest.So gefallen auch weiterhin das intuitiv zu bedienende, dezent frisch gemachte Cockpit, das üppige Kofferraumvolumen von 470 bis 1.510 Litern, die gute Federung, die Anhängelast von bis zu 2.500 Kilo, die um 16 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank (60:40 teilbar) und das somit insgesamt gute Platzangebot. Die maximale Zuladung: 670 Kilo. Neu ist die elektronische Differenzialsperre XDS.
Wären wir bei den sieben Euro-5-konformen Triebwerken (110 bis 210 PS), von denen sich drei Benziner zum ersten Mal dem Tiguan-Clan angeschlossen haben und die nun jeweils zehn PS mehr als ihre Vorgänger mobilisieren. Bei den 2.0 TDI (110 bis 170 PS) bleibt alles beim Alten.
Gut, wer sich für einen Tiguan mit BlueMotion Technologies (BMT) entscheidet – um bis zu 0,3 Liter senken Start-Stopp, Rekuperation & Co. den Normverbrauch. Demnach gibt VW für die zwei frontgetriebenen 2.0 TDI mit 110 oder 140 PS (kommt später, ab 23.256 Euro) einen Wert von 5,3 Litern im Schnitt und einen CO2-Ausstoß knapp unter der 140-Gramm-Marke an.
In die Rolle des Sparmeisters, auch auf unwegsamem Gelände, schlüpft ebenso der überzeugende wie dezente 2.0 TDI 4Motion mit 140 PS und BMT. 5,8 Liter stehen mit Sechsganghandschalter im Datenblatt, der Kunde „erkauft“ sich das 0,2-Liter-Minus mit einem BMT-Aufpreis von 336 Euro. Also, Taschenrechner raus. Mit feinem Siebengang-DSG (plus 1.534 Euro) liegt er auf dem Niveau der zwei größeren TDI mit Allrad und manuellem Getriebe.
Grundsätzlich hat sich VW in puncto Preispolitik die Vor-Facelift-Ära zum Vorbild genommen. Schon die Basis schützt und verwöhnt einen unter anderem mit ESP, sechs Airbags, Klimaanlage, E-Fensterhebern und CD-Radio. Zahlreiche Assistenten, erstmals etwa Müdigkeitserkennung und Light Assist, gibt es gegen Aufpreis.
Das Profil des auch im Flottenmarkt beliebten und jetzt in vier Ausstattungen erhältlichen VW Tiguan zu schärfen, das überzeugt. Ihn als „neuen“ zu bezeichnen, eher nicht. pn
- Ausgabe 7/2011 Seite 32 (405.6 KB, PDF)