Wegen der weiterhin teuren Rohstoffe schließt Europas größter Reifenhersteller Continental neue Preiserhöhungen nicht aus. Anhebungen in den kommenden Monaten seien denkbar, sagte der Chef des Pkw-Reifengeschäfts, Nikolai Setzer, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. "Im Moment ist die Lage noch sehr schwierig abzusehen. Wir werden den Markt genau beobachten und entscheiden, ob wir in eine weitere Runde gehen müssen oder nicht." Die Hannoveraner hatten zuletzt zum 1. Mai die Preise für Pkw-Sommerreifen in Europa um fünf bis acht Prozent angehoben. "Das war die letzte größere Runde, die wir fahren mussten", sagte Setzer. Auch Winter- und Nutzfahrzeugreifen waren seit Jahresbeginn nochmals teurer geworden. Die Nachfrage bleibt unterdessen stark. In den kommenden drei bis fünf Jahren will Conti daher über eine Milliarde Euro mehr als zunächst geplant in seine Werke investieren. Der Reifen- und der Chemieindustrie macht derzeit vor allem die Preisexplosion beim Naturkautschuk zu schaffen. Zwar habe sich das Niveau kürzlich etwas stabilisiert, berichtete Setzer. Parallel dazu seien jedoch die Beschaffungskosten für Bestandteile künstlicher Kautschuk-Gemische auf Rekordhöhe gestiegen. "Und sie machen keine Anstalten herunterzugehen", betonte der Conti-Vorstand. Durch den anhaltend hohen Ölpreis gebe es zudem kaum Entspannung bei den Ausgaben für Chemikalien, die für die Reifenproduktion nötig sind. (dpa)