Die Deutsche Bahn hat ihre Finanzierung des Fahrdienstanbieters Clevershuttle eingestellt, teilte Clevershuttle jetzt mit. Die Bahn ist mit derzeit 86 Prozent Mehrheitseigentümer der Gesellschaft. Der bundeseigene Konzern bestätigte am Mittwoch den Schritt. Es sei "zu keiner gemeinsamen Finanzierungslösung mit den Miteigentümern gekommen", teilte ein Bahn-Sprecher mit. Die operativen Regionalgesellschaften seien von der Insolvenz nicht betroffen, hieß es von Clevershuttle weiter. Sämtliche "betriebenen Verkehre werden bis auf Weiteres weitergeführt".
"Wir befinden uns in einem Markthochlauf. On-Demand-Verkehre sind als Lösung für die Verkehrswende in der Branche und Politik angekommen. Wir haben unsere mit der Deutschen Bahn vereinbarten wirtschaftlichen Ziele erreicht – und sie sogar übertroffen. Umso mehr überrascht die Entscheidung, die Partnerschaft zu beenden", sagt Bruno Ginnuth, Geschäftsführer und Co-Gründer von CleverShuttle.
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BildergalerieClevershuttle: "Wir planen, die Arbeitsplätze zu sichern"
"Wir planen, die Arbeitsplätze zu sichern und unsere Verkehre weiterzuführen", so Ginnuth weiter. Es gebe bereits erste Gespräche mit möglichen Investoren. Die Deutsche Bahn betonte, trotz des Rückzugs an flexiblen Angeboten wie Rufbussen festhalten und diese "stärker in Eigenregie und in Kooperation mit regionalen Partnern vorantreiben" zu wollen.
Das Berliner Start-up war einst als sogenannter Ridepooling-Dienst gestartet. Dabei konnten Kundinnen und Kunden per App ein Sammeltaxi buchen, unterwegs wurden dann weitere Mitfahrer eingesammelt. Ein Computerprogramm berechnete die effizienteste Route.
CleverShuttle betreibt aktuell 21 On-Demand-Verkehre in mehr als 45 Kommunen. Mit flexiblen Kleinbussen, die ohne festen Fahrplan unterwegs sind, schließt CleverShuttle bestehende Lücken im Nahverkehr und macht ihn attraktiver.
Aus größeren Städten wie Berlin oder München hatte sich das Unternehmen bereits vor einigen Jahren zurückgezogen. Schließlich gab Clevershuttle das privatwirtschaftliche Geschäft komplett auf und ist inzwischen ausschließlich als Rufbus-Dienst im Auftrag von Kommunen und Landkreisen als Ergänzung des ÖPNV-Angebots unterwegs.