BMW will in den nächsten Jahren mehrere Automodelle bestehender Baureihen auch mit Elektromotor auf den Markt bringen. Bisher hat der Münchner Konzern den batteriegetriebenen Kleinwagen i3 mit einer Leichtbau-Karosserie aus Kohlefaser sowie sechs Hybrid-Modelle im Angebot. Das Angebot an reinen Elektroautos werde nun breiter werden und sich nicht mehr nur auf die i-Reihe beschränken, verlautete am Montag aus dem Umfeld des Unternehmens.
Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise berichtete, will Vorstandschef Harald Krüger seine neue Strategie Ende September dem Aufsichtsrat präsentieren. BMW reagiere damit auf den US-amerikanischen Elektroauto-Pionier Tesla und die Pläne der deutschen Konkurrenz. Statt bei reinen Elektroautos nur auf die i-Reihe mit Kohlefaser-Karosserie zu setzen, könnten etwa auch die 3er Reihe, ein Mini oder der Geländewagen X4 mit Elektroantrieb auf den Markt gebracht werden. BMW wollte den Bericht nicht kommentieren.
Aus dem Umfeld des Konzerns hieß es, BMW wolle schon vor dem für 2021 geplanten, automatisch fahrenden BMW i-next weitere rein elektrisch fahrende Autos anbieten. Daimler plant bis zum nächsten Jahr zehn Hybrid-Modelle und ab 2020 jährlich eine sechsstellige Zahl an Elektroauto-Verkäufen. VW-Konzernchef Matthias Müller sagte der "Bild am Sonntag", 2020 werde Volkswagen 30 Elektromodelle anbieten.
Umbau des Vorstands
Bei seinem Strategieschwenk setzt BMW-Chef-Krüger nach Informationen der Zeitung auch auf einen Umbau des Vorstands. So sollen die Vertriebsressorts von BMW und Mini zusammengeführt werden. Außerdem soll der bislang für den Europa-Vertrieb zuständige Manager Nicolas Peter als neuer Finanzchef und Nachfolger des aus Altersgründen ausscheidenden Friedrich Eichiner in den Vorstand einziehen. Darüber hatte im Mai bereits das "Manager Magazin" berichtet. (dpa)