Beginnen wir dort, wo wir aufgehört haben: Am Strand. Loonas Video zu "Bailando" spielte am Wasser, genauso wie „Lambada“, der Welthit der in Frankreich produzierten Band Kaoma. 1989 erreichte die Nummer Platz 1 der französischen Charts und blieb dort zwölf Wochen. In Deutschland verweilte "Lambada" zehn Wochen an der Spitze und verkaufte sich allein bei uns über zwei Millionen Mal. Das Video auf YouTube wurde 315 Millionen Mal angeklickt.
Ebenfalls aus Frankreich stammt der nächste neue Titel der Playlist und war 1978 ein großer Hit dort. „28° a l´ombre“ deckt die ganze Bandbreite der Gefühle ab. Von „Ich-muss-mich-übergeben“, dem beliebten „Hörsturz“ bis hin zum „absoluten Kultsong“ und dem unmittelbaren Drang, sich sofort ein Ticket nach Monaco zu buchen. Er ist kitschig, schnulzig und schmalzig, trashig, schrullig und ausgefallen, schmachtend und gefühlsduselig. Dennoch: man spürt die beschriebene, lähmende Hitze, die langsame Trägheit des süßen Nichtstuns, stellt sich große, weiße Yachten im Hafen Monacos vor, von den Schönen und Reichen bevölkert, die die Leichtigkeit des Seins feiern und schon hat man in Gedanken seinen Lieblingslongdrink in der Hand. All das ist „28° a l´ombre“. Jean-François Maurice, Produzent und Sänger, hat den französischen Text geschrieben. Das Original heißt „Mexico“ und wurde von der italienischen Band San Diego veröffentlicht.
Bosse nimmt den Hörer mit seinem Ohrwurm „Der Sommer“ (aus dem 2021er-Album „Sunnyside“) auf ein vierminütiges Roadmovie mit. Die Musikseite Schmusa.de beschreibt es mit folgenden treffenden Worten: „Bosse singt in ‚Der Sommer’ von geschmierten Broten, von Pinkelpausen, von ‚Wann sind wir endlich da?‘“ Und weiter, der Song „klingt, als würde man den Arm aus dem Fenster gegen den Fahrtwind hängen. Man hört die Melancholie der Ferien, den Aufbruch, die Vorfreude aber auch die Zeichen der Erschöpfung aus der Zeit davor und die Angst, dass der Film irgendwann vorbei ist.“ Schön!