Am letzten Samstag fand das Finale des 67. Eurovision Song Contest statt. Im Vorfeld galten Schweden und Finnland als die großen Favoriten – und genauso kam es: Loreen und der Finne Käärijä lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich die Siegerin von 2012 letztendlich die europäische Krone aufsetzen konnte. Schweden gewann mit 583 zu 526 Punkten.
Loreen („Tattoo“) konnte beim Jury-Voting fünfzehn Mal die begehrten „12 Punkte“ einheimsen. Andererseits war das zweitplatzierte Lied „Cha Cha Cha“ der Publikumsliebling: mit 376 (zu 243) Punkten lag der Finne vorne. Für Lord Of The Lost aus Deutschland blieb am Ende nur die rote Laterne (# 26). Die Jungs von St. Pauli trugen es mit Fassung.
Der italienische Superstar Marco Mengoni schaffte mit „Due vite“ den vierten Platz hinter der Israelin Noa Kirel („Unicorn“). Die schon letzte Woche erwähnten Monika Linkytė (Litauen, „Stay“, Platz 11) und der in Australien geborene Andrew Lambrou (Zypern, „Break A Broken Heart“, Platz 12) sowie der Belgier Gustaph (Platz 7, „Because Of You“) konnten im Titelrennen nicht mitmischen, gehörten aber zu den musikalischen Highlights des Abends und damit auch in unsere Playliste.
Oft werden ESC-Songs nach dem Event zu großen Hits – dazu sollte man auch den österreichischen Act Teya & Salena (Platz 15, „Who The Hell Is Edgar?“) im Auge behalten. Aber auch die albanische Variante der Kelly Family, Albina & Familja Kelmendi, die mit dem Titel „Duje“ zwar nur Platz 22 erreichten, aber eine beeindruckende Performance ablieferten.
Nächste Woche kehren wir zurück zur „Tour durch Europa“; der letzte Halt ist Italien gewesen und im Sinne des ESC-Mottos „United By Music“ kommt heute ein weiterer Song in die Playlist: Marco Mengoni nahm 2016 ein wunderbares Duett mit Grace Capristo (Ex-Monrose) auf: „Ricorderai l'amore (Remember The Love)“.
Unser Musikautor Holger Spille begann seine Laufbahn Ende der 80er Jahre als Radio-Moderator und freier Journalist, arbeitete dann als Angestellter in verschiedenen Positionen bei BMG, SonyBMG und Sony Music und seit 2021 wieder als freier Journalist, unter anderem für die Musikmagazine Classic Rock, Good Times und Schall.