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Ford Ranger Test: Auf halber Strecke

02.04.2024 09:51 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ford Ranger
Ford Ranger
© Foto: Gerhard Grünig

Es gäbe den Ford Ranger auch mit einem sparsamen Vierzylinder. Ganz so vernünftig muss es dann aber doch nicht sein, oder? Zumal in "kleinen Flotten" auch Exoten ihren Platz finden.

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Wer im Konfigurator von Ford statt "XL 2.0 TDI" den "Platinum 3.0 TDI" anwählt, sollte zunächst mal einen Blick aufs Konto werfen. Statt 36.290 Euro in der Basis kostet unser Testwagen satte 69.413 Euro. Da muss eine alte Frau viel stricken für - aber es lohnt sich! Mehr Pkw gab's noch nie in einem Pick-up, und der 240 PS starke Sechszylinder bügelt Berge und wühlt sich durch jedes Gelände.

Der Ford Ranger Ranger geht wirklich teuflisch gut

Lucid Red heißt der schicke rote Metallic-Ton unseres Pick-ups. Erinnert irgendwie an Lucifer - und der Ranger geht wirklich teuflisch gut. Das Leistungsdefizit zum 292 PS starken Benziner kompensieren über 100 Nm mehr an maximalem Drehmoment. 600 Nm stemmen die Kolben des Selbstzünders auf die Kurbelwelle. Die Zehngang-Automatik nutzt die Drehmomentwelle, man surft perfekt mit wenig Drehzahl - und trotzdem geht's flott voran.

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Das ändert sich auch nicht, wenn viel Last am Haken hängt. Auch dann bleibt der Ranger mit dem großen Diesel souverän motorisiert. Immerhin darf das Gespann 6,6 Tonnen wiegen - macht 3,5 Tonnen für den Anhänger, über eine Tonne auf der Ladefläche und gut zwei Tonnen fürs Auto selbst. Hört sich schwer an, ist es auch, fährt sich aber nicht so. Ohne Ford über den grünen Klee loben zu wollen, ist der Ranger tatsächlich der Pick-up mit dem besten Fahrwerk, den ich je gefahren habe.

Ford Ranger: Leise und Fahrstabil

Trotz der dicken Schlappen samt grober Profilierung zieht der Doppelkabiner auch bei hohem Tempo absolut ruhig seine Spur. Lenkbefehle werden spontan und mit guter Rückmeldung umgesetzt. Federn und Dämpfer setzen Maßstäbe, der Ranger federt verbindlich, bleibt dabei aber immer noch komfortabel.

Selbst die Seitenneigung in schnell angegangenen Kurven hält sich in Grenzen. Dabei säuselt der Sechszylinder auch bei höheren Drehzahlen leise vor sich hin. So viel Fahrkomfort findet man selbst in vielen Limousinen der Oberklasse nicht. Die Automatik hat Ford inzwischen gezähmt. Früher hatte das Räderwerk in vielen Situationen Probleme, die richtige von zehn Fahrstufen zu finden. Inzwischen trifft das nur noch zu, wenn man ganz schwere Anhänger zieht. Lässt sich aber gut mit leben, wenn man bei Autobahnsteigungen einfach zu "manuell" wechselt.

Ford Ranger ist mehr Luxus-SUV als Laster

Der "Platinum" trägt feinste Tierhäute auf den Sitzen und dem Lenkrad, schön abgesteppt mit orangefarbenen Nähten und perfekt verarbeitet. Die Sitze sind sehr bequem, für jede Statur angemessen verstellbar - natürlich elektrisch - und klimatisiert. Und: Für ein Auto dieser Größe ist der Ranger übersichtlich.

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