Die Fans teurer E-Autos müssen einen neuen Namen lernen. Die neue Marke Lucid kommt aus Kalifornien, hat sich auf Luxuslimousinen spezialisiert und verspricht zahlungskräftigen Kunden ein einmaliges Fahrerlebnis, welches den Umstieg vom Verbrenner auf den Stromer endgültig schmackhaft machen soll.
- Aston Martin: Lucid Motors steigt bei Kultmarke ein
- Lotus Emeya: Kein Leichtgewicht mehr
- Lucid Air Sapphire: Kraftpaket deluxe
Dazu nennt sie Superlative, die aufhorchen lassen: Längste Reichweite für ein elektrisches Serienauto (über 1.000 Kilometer), fünf Leistungsstufen (487 PS, 629 PS, 830 PS, 946 PS, 1.126 PS) für den Allradantrieb, schnellste Ladezeiten aller E-Autos (15 Minuten für 400 Kilometer) und auch der Spurt in 2,7 Sekunden auf Tempo 100 kann sich sehen lassen. Die Preise sind von 109.000 bis 218.000 Euro ebenfalls rekordverdächtig.
Lucid Air (2023)
BildergalerieDie Gegenleistung für das Investment ist jedoch beachtlich. Der Lucid Air, der zunächst in drei Varianten zu haben ist, kommt mit einer Mischung aus sportlichem Flachmann und langgestrecktem Luxusmobil daher. Der lange Radstand und das edel gelederte Interieur versprechen einen angenehmen Aufenthalt mit viel Platz auch in der zweiten Sitzreihe. Zudem liegt der höchste Punkt der Dachlinie in Höhe der zweiten Säule, fällt dann erst nach hinten ab. Das ermöglicht viel Luft zwischen Dachhimmel und Haupthaar der Hinterbänkler. Die Karosserielinie endet in einem stummeligen, aber trotzdem eleganten Heck mit richtiger Kofferraumklappe. Unter dieser eröffnet sich ein tiefes Gepäckabteil mit Platz für 627 Liter. Zusätzlich lassen sich unter der Fronthaube 284 Liter verstauen. Neben Kleinkram findet sich hier Platz für das Ladekabel.
Lucid Motors Gravity (2024)
BildergalerieDas Cockpit sieht richtig nobel aus. Wie inzwischen üblich, wird es von einem langgezogenen Armaturen-Monitor beherrscht. Zentral in der Mittelkonsole befindet sich zudem ein großer Touchscreen. Dessen zahllose Bedienungsflächen, ergänzt durch analoge Drehknöpfe, erfordern allerdings ein intensives Studium vor dem Start. Dann offenbart sich eine hochmoderne Welt mit zahlreichen Assistenzsystemen. Wird der Blinker gesetzt, erscheint im Sichtfeld des Fahrers ein kleiner Monitor, der die Ansicht des Außenspiegels zeigt.
An Bord ist auch ein aufwendiges LED-Licht, dessen einzelne Module im schmalen Gehäuse an der Front untergebracht sind. Die schlitzartige Öffnung ist tagsüber völlig unauffällig. Sie lässt den Lucid wirken, als wären die Scheinwerfer vergessen worden.
Lucid Air schwimmt im Verkehr mit
Im städtischen Alltag ist der Air ein normales Fortbewegungsmittel, das einfach so im Verkehr mitschwimmt. Nach dem Einscheren auf die Autobahn lauert das rechte Pedal auf die rechte Sohle des Fahrers. Was dann singend abgeht, erinnert mehr an einen Kampfjet als an die Startbeschleunigung eines Airbus. Gut gepolsterte Sitze fangen das nach hinten strebende Körpergewicht sanft auf, der Lucid wird zum Katapult, das Prädikat "atemberaubend" ist nicht übertrieben.
Lucid Motors Store München
BildergalerieWichtiger ist die Fähigkeit der Limousine, die mühelos aufgebaute Kraft wieder einzufangen. Makellose, spurstabile Bremsen, die Lenkung mit ordentlicher Rückmeldung und natürlich ein Fahrwerk, für das bei aller Sportlichkeit dank Überfluss-Power der Begriff Komfort kein Fremdwort ist.
Bleibt die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Elektrogeschosses, das ja eigentlich angetreten ist, die Welt "grüner" zu machen. Niemand braucht so viel Leistung, soviel Drehmoment, soviel Spurtkraft. Aber vielleicht trägt das Extreme dazu bei, die immer noch bei vielen Zweiflern umstrittene Antriebsart hoffähig zu machen.
Mehr Autotests von Autoflotte
- Toyota Prius (2023): Gelungene Neuauflage des Ur-Hybriden
- Nio ET5 Touring: Premiumkombi, rein elektrisch – mit entsprechendem Preisschild
- Dacia Jogger Hybrid Test: Triple-Herz in XXL (mit Video)
- Volvo XC 40 Recharge (2024): Was der Elektro-Schwede ab jetzt besser kann
- Opel Corsa 2024: Mehr Reichweite, mehr Leistung, mehr Schön. Und: teurer.
- Hyundai Kona Elektro (2024): Für den Fuhrpark nur zweite Wahl?
- "Größter Witz an dem Auto": Fazit nach zwei Jahren Fir,menwagen Hyundai Ioniq 5
- Audi A4 Avant 35 TFSI Test: Es geht auch mit weniger
- Mercedes-Benz EQE SUV Test: Was der Premium-Stromer drauf hat (Video)
- Skoda Octavia Combi Test: Die Stärken des Schwächsten
- VW Passat Variant: Wenn der VW Passat ins Abseits gerät
- Cupra Born Dauertest: Ständig im Einsatz
- Seat Mó: Jetzt auch als 50er (Dienstrad-Leasing) und 125er-Performance
- Cupra Formentor VZ5: Volles Rohr
- Nissan Qashqai im Test: Warum er für Dienstwagenfahrer so interessant ist
- Mazda CX-5 Test: Dienstwagen für entspannte Fahrer
- Kia Niro EV Test: Sparsam, nicht Spaß arm