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Alternative Kraftstoffe: Autogas-Verband erkennt Trendwende

16.03.2017 07:43 Uhr
Die Nachfrage nach Autos mit LPG-Antrieb ist seit Jahresbeginn stark gestiegen.
© Foto: Thaut Images/Fotolia

Die Neuzulassungen von Pkw mit LPG-Antrieb haben seit Jahresbeginn kräftig zugelegt. Branchenvertreter werten dies als "klares Signal an die Politik", die Steuerprivilegien beizubehalten.

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Der Deutsche Verband Flüssiggas (DVFG) hat einen positiven Trend bei der Nachfrage nach Pkw mit Autogasantrieb ausgemacht. "Verbraucher erkennen in Autogas offenbar weiterhin das attraktivere Gesamtpaket", sagte DVFG-Rainer Scharr am Mittwoch mit Blick auf die aktuellen Verkaufszahlen. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren die Neuzulassungen von LPG-Autos im Januar bis Februar 2017 um fast 66 Prozent gegenüber der Vorjahresmonaten gestiegen. Der Alternativkraftstoff Erdgas hingegen verzeichnete einen Rückgang von rund 36 Prozent.

Autogas-Fahrzeuge punkten vor allem mit geringeren CO2-Emissionen und weniger Luftschadstoffen als herkömmlichen Antriebe. Die Vorteile gegenüber Erdgas sind eine einfachere Umrüstung und eine besser ausgebaute Infrastruktur. Kritiker betonen jedoch die umweltschädliche Produktion des Treibstoffs. Anders als Erdgas, das auch regenerativ erzeugt werden kann, besteht LPG hauptsächlich aus Butan und Propan. Das Gemisch ist ein Abfallprodukt bei der Erdgas- und Erdöl-Förderung und ein Nebenprodukt der Raffinierung von Erdöl.

Der Verkauf von gasbetriebenen Pkw steht seit Jahren unter Druck. Vor dem Hintergrund niedriger Benzin- und Dieselpreise können die Fahrzeuge ihren Vorteil bei den Betriebskosten kaum noch ausspielen. 2016 verschärfte sich die Situation nach Ansicht von Branchenvertretern weiter. Verzögerungen beim Gesetzgebungsprozess zur Verlängerung des Steuervorteils hätten die Käufer verunsichert, heißt es.

Nach den Plänen der Bundesregierung sollen die Steuerprivilegien von Autogas bereits 2018 wegfallen – dagegen soll Erdgas als Kraftstoff noch bis 2026 vergünstigt bleiben (wir berichteten). Dies sei angesichts der Nachfrage umso weniger nachvollziehbar, betonte Scharr. Rund 450.000 Autogas-Nutzern drohe dadurch die Entwertung ihrer Investitionen in emissionsarme Fahrzeuge. "Wir appellieren an Bundesrat und Bundestag, das aktuelle Signal der Verbraucher bei den jetzt anstehenden Beratungen zum Gesetzentwurf zu berücksichtigen und zumindest die Gleichbehandlung der beiden Kraftstoffe beizubehalten." (rp)

 

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