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Subaru Forester 2025: Zwei Kennzahlen: 11,6 und 57

26.02.2025 07:17 Uhr | Lesezeit: 3 min
Der Subaru Forester (2025) ist ein besonderes Mittelklasse-SUV und bietet einen fairen Gegenwert ab 40.500 Euro brutto
© Foto: André Tillmann

Der Subaru Forester geht jetzt in der 6. Generation an den Start. Wir sind den Offroader mit eigenwilligem Boxermotor und leichtem E-Schub im Dreck gefahren.

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Subaru spielt bei Flottenkunden keine Rolle und hat auch im gewerblichen Bereich keine Relevanz. Punkt. Tatsächlich beziehen rund 90 Prozent der Subaru-Käufer in Deutschland ihr Auto privat, bezahlen meistens in bar, zählen zu den treuesten und gehören zu den zufriedensten Kunden. Sie halten ihr Auto fast doppelt so lang wie der Durchschnitt und gehören zu den ältesten Autokäufern überhaupt. Wow. Subaru ist offensichtlich eine ganz besondere Marke – zumindest dann, wenn man die deutschen Subaru-Kunden als Maßstab nimmt. In den USA ist Subaru bei Outdoor-Freaks sehr beliebt. Knapp 700.000 Fahrzeuge konnten die Japaner im Wilden Westen verkaufen – im letzten Jahr. Zum Vergleich: Mercedes-Benz schaffte nicht einmal die Hälfte davon. Und in Deutschland so? 4.510 Zulassungen in 2024 und rund 400.000 seit dem Marktstart von Subaru in Deutschland im Jahr 1980. Das ist verwunderlich wenig.


Subaru Forester (2025)

Subaru Forester mit Redakteur Michael Blumenstein auf einem Sandhügel in Brandenburg. Bildergalerie

Subaru-Käufer sind im Schnitt 57 Jahre alt

Auf der anderen Seite ist es aber vielleicht doch nicht verwunderlich. Denn der „durchschnittliche“ Subaru-Kunde in Deutschland behält seinen neu gekauften Subaru 11,6 Jahre und damit fast doppelt so lang, wie alle anderen privaten Autokäufer. Da im Schnitt in den letzten Jahren zwischen 12.500 bis 14.600 Kilometer (Laut DAT von 2024 bis 2019) mit einem privat zugelassenen Automobil zurückgelegt wurden, hat ein durchschnittlicher Subaru nach gut 11 Jahren wohl rund 150.000 Kilometer auf der Uhr. Bei Subaru aber wahrscheinlich sogar ein paar weniger, denn, nächste Besonderheit: Der Subaru-Kunde ist im Schnitt 57 Jahre. Ältere Kunden hat nur noch Suzuki, die übrigens auch bei den Flottenzulassungen die rote Laterne übergestülpt bekommen. 

Um beim Thema „durchschnittlich“ zu bleiben: 43.530 Euro (brutto) gab der Privatkäufer 2024 im Schnitt für seinen Neuwagen aus. 2024 sank damit der Transaktionspreis erstmals überhaupt im Vergleich, und zwar um 1.100 Euro. Und jetzt kommt Subaru wieder ins Spiel, und zwar mit dem Forester der sechsten Generation. Exakt für den Preis gibt es den Subaru Forester 2.0ie Comfort. Unser Testwagen gehörte der Topausstattung Platinum an (46.150 Euro) und hatte viel Überflüssiges an Bord. Viele Möglichkeiten zur Individualisierung hat man bei Subaru nicht. Neun Außenlackierungen die zwischen 750–870 Euro kosten und dann gibt es Zubehör, das der Händler montieren kann. That’s it.

Aufnahme von innen nach außen mit Fahrer und gesamten Cockpit
Im Subaru Forester findet man sich vergleichsweise schnell zurecht. Zudem bietet der Japaner eine Übersichtlichkeit, die 2025 seinesgleichen bei den Neuwagen sucht.
© Foto: André Tillmann

Nur ein Motor für den Subaru Forester

Bei den Motoren gibt es keine Auswahl. Es handelt sich beim Subaru Forester (wie beim Subaru Crosstrek und Subaru Impreza) um immer denselben Antrieb: Zweiliter-Boxermotor mit angeflanschtem Mildhybrid (Permanentsynchronmotor mit knapp 17 PS und 66 Newtonmeter direkt am CVT). Ein Lithium-Ionen-Akku befindet sich unter dem Kofferraum und zwei weitere „klassische“ Batterien im Motorraum, die für den Riemenstartergenerator und die Verbraucher zuständig sind.

136 PS schafft der Verbrenner auf dem Prüfstand. Auf der Straße fühlt er sich nach eher weniger an – immerhin müssen gut 1,7 Tonnen in Bewegung gesetzt werden. Der potenziell vorhandene E-Schub fällt vernachlässigbar aus. Das aber stört wohl kaum einen der Kunden. 57 Jahre im Schnitt, da sitzen vermutlich wenige Rallyefahrer am Steuer. Nicht lachen, Subaru war bis 2008 mehrfach Rallye-Weltmeister und hat sich dadurch weltweit eine echte Fangemeinde aufgebaut. Mit den turbo-aufgeladenen Boxermotoren (Forester XT und Impreza WRX) ist es in Europa jedoch vorbei. Der Grund? Klar: Abgasvorschriften.

Subaru Forester mit stufenloser Automaaaaaatik

Zurück zu unserem lethargischen Boxer tief unten im Forester. Durch die Einbaulage soll er den Schwerpunkt des 1,73 Meter hohen SUV niedrig halten. Beim Fahren merkt man davon nichts, der Forester fährt sich fein, das ESP reguliert sauber und alles in allem ist man eher zivilisiert unterwegs. Der Sound des Vierzylinders ist angenehm, rauchig und niemals störend. Stören kann nach wie vor die stufenlose Automatik (CVT) – zumindest für hektische Zeitgenossen. Sieben Fahrstufen lassen sich mittels Schaltpaddle simulieren, bringt aber auch nichts. Der Forester ist für Gleiter gemacht, die auf der Autobahn Tempo 140 bevorzugen. Dann passen die Windgeräusche und der Fahrkomfort. Die Fahrwerksabstimmung ist tendenziell komfortabel. Das hat heute Seltenheitswert, gefällt aber sehr gut und taugt auch gut für grobe Offroadeinlagen, bei denen Gegenstände von bis zu 22 Zentimetern ohne Kratzgeräusche überfahren werden können. Durch den defensiven Fahrstil ist wohl auch für die meisten Fahrer der WLTP-Verbrauch kein realitätsferner Wert. 8,1 Liter gibt Subaru an – das passt.


Subaru Forester 2.0 ie Platinum

Testwagenpreis 49.970 € (brutto)
B4/1.995 cm3 | 100 kW/136 PS | 182 Nm bei 4.000
stufenlose Automatik (CVT) | 188 km/h | 12,2 s 
WLTP-Verbrauch 8,1 S | 183 g/km
Effizienz G
Maße 4.670 x 1.830 x 1.730 mm (mit Dachreling)
Kofferabteil 508–1.731 Liter
Versicherung HK 14 | VK 26 | TK 25
Ölservice jährlich/15.000 km
Garantie 5 Jahre/160.000 km



Subaru Forester mit einmaliger Übersichtlichkeit

Was auch passt und sonst nirgends zu haben ist: Eine Übersichtlichkeit „wie früher“. Große Scheiben, eine Motorhaube deren Ende man sehen kann und relativ schmale Säulen machen nicht nur im Stadtverkehr Freude. Mit 11,8 Metern geht der Wendekreis des 4,67-Meter-Pkw gerad noch als okay durch. Die Sitzposition selbst ist ebenfalls okay, eine größere Lenkradverstellung wäre wünschenswert. Die Sitze sind ausreichend konturiert und nur in der Platinum-Ausstattung mit Leder bezogen. Das Platzangebot ist in alle Richtungen und auf allen Plätzen gut, vier Personen sitzen überall bequem und auf kurzen Strecken passen auch mal fünf rein. Allerdings darf alles zusammen, je nach Ausstattung, nur 400 Kilogramm wiegen – Japaner sind halt im Durchschnitt leichter.

Der Fahrer bekommt stets in den Genuss, auf einen analogen, perfekt ablesbaren Tachometer zu schauen. Wie unaufgeregt und gut das funktioniert, wissen Neuwagenkäufer seit ein paar Jahren gar nicht mehr. Ebenso ist der Automatikwählhebel genau das, ein griffiger Hebel. „Neuem“ verschließt sich Subaru dennoch nicht. Es gibt zwar für einige Funktionen noch intuitiv nutzbare Bedienelemente, Apple Carplay, induktives Handyladen, USB-C- (und auch noch -A-) Anschlüsse sind aber ebenfalls vorhanden und nach vorn schauen jetzt drei Kameras, die die Straße abscannen und vor Gefahren warnen sollen. Ein Bedienfeld im (individuell konfigurierbaren) Display schaltet dieses auf Wunsch komplett ab, ohne dass das Radio verstummt und die Naviansage endet. Abbiegelicht, sauber integriert in den Hauptscheinwerfer gibt es ebenfalls, Matrixlicht hingegen nicht.

So bietet Subaru mit dem neuen Forester ein waschechtes SUV an, das einen vernünftigen Allradantrieb besitzt und den Besitzer auch abseits befestigter Straßen meist sicher ans Ziel bringt. Kümmern muss man sich als Fahrer eigentlich um nichts, wenngleich es einige Fahrprogramme gibt, die über Touchfelder im Display aktiviert werden können.

Subaru Forester ab 40.490 Euro mit guter Ausstattung

Mindestens 40.490 Euro (brutto) werden für den Subaru Forester Trend benötigt. Dieser besitzt bereits eine umfangreiche Serienausstattung mit LED-Licht, Sitzheizung, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, feinem Lederlenkrad, schlüssellosem Zugangssystem, Rückfahrkamera und einer Hupe, die den Namen noch verdient. Auch das trägt sicherlich zur Kundenzufriedenheit bei und damit zu einer langen Haltedauer. Nicht unbedingt ideal für einen Autohersteller (und Importeur). Aber es scheint bei Subaru Deutschland seit 1980 blendend zu laufen. Und auf Flotten und gewerblichen Kunden legt Subaru (noch) keinen Fokus. Man kann es sich offensichtlich (noch) leisten.

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#boxermotor

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