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Alfa Romeo Stelvio: "Fahren Sie am besten immer auf d!"

29.12.2023 06:37 Uhr | Lesezeit: 3 min
Starker Typ - der Alfa Romeo Stelvio.
© Foto: Timo Bürger/Autoflotte

Der Alfa Romeo ist ein Kraftpaket, das bestens für die Langstrecke geeignet ist. Der schöne Italiener hat aber noch einiges mehr in petto.

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Bei Alfa Romeo geht es aufwärts: Bis Ende November 2023 hatte die italienische Traditionsmarke in Deutschland 5.680 Fahrzeuge verkauft – ein Plus von 79,4 Prozent bei den Neuzulassungen. Auf das Mittelklasse-SUV Alfa Romeo Stelvio entfiel dabei etwa ein Drittel der gesamten Verkäufe – Grund genug, sich näher mit dem schönen Italiener zu beschäftigen.

Und der ist nach wie vor ein Hingucker: Ein gewaltiges Scudetto, zackig-scharf geschnittene Scheinwerfer, monströse Felgen, eine Coupé-artige Dachlinie kombiniert mit einer sanft ansteigende Lichtkante in der Flanke und ein properes Heck, das mit armdicken Endrohrverkleidungen Eindruck schindet – ohne Frage einer der sportlichsten Vertreter in seinem Segment.


Alfa Romeo Stelvio Test (2023)

Alfa Romeo Stelvio Test (2023) Bildergalerie

Alfa Romeo Stelvio macht mächtig Dampf

Ein wahres Kraftwerk ist der 210 PS durchzugsstarke 2,2-Liter-Diesel, der ein bulliges Drehmoment von 470 Newtonmetern mobilisiert, seine Arbeit säuselnd-sonor verrichtet und den Wagen kraftvoll bis auf seine Top Speed von 215 km/h treibt. Diese Power ist auch notwendig, schließlich stemmt der Allrad-Stelvio gut 1,8 Tonnen auf die Waage. Das Zusammenspiel mit der bekannten ZF-Achtgang-Automatik funktioniert klaglos. Das Lenkrad liegt griffig in der Hand, die Lenkung selbst darf als direkt bezeichnet werden, das in Blu Misano lackierte Mittelklasse-SUV wankt auch in zügig genommenen Kurven kaum. Auch die schicken 21-Zoll-Fünfloch-Felgen (Serie: 19 Zoll) passen gut zu dem Fahrzeug, bieten sie noch genügend Abrollkomfort.

"Fahren Sie am besten immer auf d!" – so der Rat des Überführers, der den Testwagen anlieferte und damit die Position des „dna“-Fahrdynamikregler meinte. Ein wertvoller Hinweis – in der Tat passt diese Dynamic-Konfiguration am besten zu diesem Alfa, da sie eine ausgewogenen Kompromiss zwischen hart du zart bietet.

Richtig Knüppelhart wird es dann, wenn man per beim dna-Schalter die Extra-Dämpferverstellung wählt – dann bekommen die Insassen wirklich jede Unebenheit des Asphalts Rück(en)gemeldet. Die Bremsen allerdings dürften noch einen Tick druckvoller zur Sache gehen.

Etwa acht Liter auf 100 Kilometer gönnt sich das italienische Kraftpaket bei moderat beherzter Autobahnfahrt – und genau für solche Fahrten ist dieser Alfa Romeo Stelvio gemacht. Mit einem Wendekreis von zwölf Metern sind volle Innenstädte und enge Parklücken nämlich kein Vergnügen.


Alfa Romeo Tonale PHEV Test (2023)

Alfa Romeo Tonale PHEV Test (2023) Bildergalerie

Alfa Romeo Stelvio innen bequem – und ein bisschen altbacken

Super-bequem ist das elektrisch vielfach verstellbare Gestühl mit herausziehbarer Oberschenkelauflage und Lendenwirbelstütze, auf dem sich auch viele Autobahnkilometer kommod zurücklegen lassen. Völlig in Ordnung geht auch die Interieur-Verarbeitung, insbesondere die aus gebürstetem Alu gestaltete Mittelkonsole macht optisch und haptisch wirklich etwas her. Geschmackvoll ausgewählt wirken auch die roten Ziernähte an Sitzwangen, Lenkrad und Gangwählhebel. Für alle Insassen steht vorne wie hinten genügen Raum zur Verfügung, ein wenig mehr Platz in den Ablageflächen der Türen dagegen dürfte Alfa dem Stelvio gerne gönnen. Lobenswert dagegen sind die sehr stabil wirkenden Klapphaken im Kofferraum, um Gepäck und sonstigen Krempel sicher zu verzurren.

Ein Lob verdient auch das (aufpreispflichtige) sehr klangstarke (und fast verzerrungsfreie) Harman-Kardon-Soundsystem (900 Watt, 13 Lautsprecher), dessen gewaltiger Subwoofer im Gepäckabteil schon mal die Scheiben des Italo-SUV erzittern lässt. Schön, dass es eine Ladeschale für induktives Laden gibt – schade, dass die Smartphone-Koppelung (noch) nicht wireless funktioniert.


Alfa Romeo 2,2 Diesel AT8 – Q4 technische Daten und Preise

  • Preis Alfa Romeo 2,2 Diesel (brutto): ab 59.000 Euro
  • Abmessungen 4,69 m, Breite: 1,90 m, Höhe: 1,69 Meter, Radstand: 2,82 Meter
  • Allradantrieb, 8-Stufen_Automatikgetriebe
  • Hubraum: 2.143 ccm
  • Leistung: 154 kW/210 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
  • Beschleunigung 0 – 100 km/h: 6,6s
  • Kofferraumvolumen: 525 – 1.600 l
  • Verbrauch kombiniert (nach WLTP): 6,6 – 6,0 l
  • Testverbrauch: 8,0 l
  • Versicherungseinstufung: KH: 18 TK: 25 VK: 26
  • Wartung: 20.000 Kilometer


Denn das verbaute Infotainmentsystem mit nur 8,8 Zoll großem (eher: kleinem) Bildschirm ist längst mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Die Grafik wirkt altbackend, die Menüstruktur und -navigation wollen sich auch nach mehreren Versuchen nicht wirklich erschließen. Mehr Worte müssen darüber auch nicht verloren werden, denn zurzeit wird der Alfa Romeo Stelvio überarbeitet: Das neue Infotainment ist bereits beim kleineren Bruder Tonale verbaut und kann durchaus mit Design, Funktion, Haptik und Rechenleistung überzeugen. Summa summarum: Insgesamt bleibt der optisch ansprechende und agile Alfa Romeo Stelvio ein attraktives Fahrzeug für diejenigen, die eine Mischung aus Stil, Leistung und Komfort suchen.


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