Drei Monate nach dem Elektro-SUV BMW iX hat der Autobauer BMW auch die Serienproduktion des vollelektrischen i4 gestartet. Im Stammwerk München lief am Freitag das erste Fahrzeug vom Band. "Der Anlauf des BMW i4 ist ein Meilenstein für dieses Werk und seine Mannschaft auf dem Weg in Richtung E-Mobilität", sagte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic. "Ab 2023 besitzt mehr als die Hälfte aller Fahrzeuge aus München einen elektrifizierten Antrieb.Der überwiegende Teil davon wird vollelektrisch motorisiert sein."
Direkter Konkurrent für Teslas Model 3
Bisher bauen in München rund 7.000 Mitarbeiter täglich etwa 1.000 Autos der 3er- und 4er-Reihe sowie 2.000 Benzin- und Dieselmotoren. Aber zum Jahresende wird die Produktion der Vierzylinder-Motoren nach Hams-Hall in England und Steyr in Österreich verlagert. 2024 soll die Verlagerung des Münchner Motorenbaus abgeschlossen sein.
Mit einem "Tesla-Fighter" wollen Autohersteller auf dem Markt für E-Autos Branchenpionier Tesla Konkurrenz machen. Teslas Model 3 und der BMW i4 zielen auf die gleichen Käufergruppen. BMW hat in den ersten neun Monaten des Jahres 390.184 Autos der 3er- und 4er-Reihe verkauft. Konkurrent Tesla verkaufte im selben Zeitraum 614.358 E-Autos Model 3 und des daraus abgeleiteten Model Y.
Benzin, Diesel und Elektro von einem Band
Der vollelektrische i4 läuft in München vom selben Band wie die 3er und 4er mit Benzin-, Diesel- und Hybridantrieb. "Wir haben es geschafft, das Fahrzeug während einer laufenden Fertigung in unser bestehendes Produktionssystem zu integrieren", sagte Werksleiter Peter Weber. Der Umbau kostete 200 Millionen Euro.
Das Gran Coupé i4 unterscheidet sich vom 3er und 4er vor allem durch den Elektroantrieb und die Batterie. Im Karosseriebau werden 90 Prozent der bestehenden Produktionsanlagen auch für den i4 genutzt.
Der i4 sei Wegbereiter für die nächste Fahrzeuggeneration, die "Neue Klasse", die "kompromisslos auf elektrische Antriebe ausgerichtet wird", hieß es. Der Bau dieser Fahrzeuge mit neuer Plattform, neuen Batterien und neuer Software soll 2025 im geplanten BMW-Werk in Ungarn starten und dann auf alle Werke und Modellklassen ausgerollt werden. 2030 will BMW rund drei Millionen Autos verkaufen, die Hälfte davon vollelektrisch. (dpa)