_ Niklas ist ein brausender Beifahrer. Über Deutschland zieht das seit Jahren stärkste Sturmtief und man fühlt sich an Bord des neuen Subaru Outback sicher - ausgesprochen sicher sogar. Als die Windböen am Wagen zerren und die Spurrillen - prall mit Wasser gefüllt - kleinen Wassergräben ähneln, suggeriert der Mittelklässler eine angenehme Entspanntheit.
Bei 20 Zentimetern Bodenfreiheit kein Problem. Auch wenn manche Abschüssigkeit eher ein Fall für den SUV-Bruder Forester wäre. Der Abrollkomfort bei widrigen Bedingungen ist gut und die tosenden Außengeräusche bleiben außen vor.
Für Individualisten
Einzig das gleichmäßig dezente Drängen des Boxer-Diesels bildet die Klangkulisse. Mit der aus dem Forester bekannten stufenlosen CVT-Automatik kombiniert, zeigt der Allradler eine beeindruckende Agilität, die oberhalb des Citytempos leider etwas an Elastizität einbüßt. Tänzelt der Japaner aufgrund der in manchen Situationen nicht ganz direkten Lenkung leicht abseits des Fahrstreifens, schlägt prompt der wachsame Spurhalteassistent Alarm. Nach vorn wachen die beiden Kameras des erstmals in Europa erhältlichen Eyesight-Systems, das zum Beispiel beim Unterschreiten des Abstands zum Vordermann den Outback einbremst oder eben hilft, die Spur zu halten.
Mehr Gewerbekunden
Diese auf die optische Erfassung der Umgebung basierende Technik bringt zahlreiche neue Hilfen an Bord, sodass die Piktogramme ein wahres Stakkato auf der Instrumententafel erzeugen. Aufmerksamkeit garantiert das plane 7-Zoll-Touchdisplay, dessen Oberfläche leicht spiegelt. Die kleine digitale Zeitangabe übersieht man dabei glatt. Aber mit dem Outback will man auch weniger zum Termin rasen, als die wahre Allradqualität ausleben oder richtig viel an den Haken nehmen - bis zu 2.000 Kilogramm Anhängegewicht stemmt der um zweieinhalb Zentimeter gewachsene Mittelklässler. Der auch optisch bewusst leicht aneckende Charakterkopf sucht seine Kundschaft unter User Choosern in Kleinflotten. Apropos Flotte. Subaru verkaufte 2014 nur gut sieben Prozent seiner Fahrzeuge an Fuhrparkbetreiber. Was sich aber ändern soll. Der Outback ist dafür der ausgewiesene Hoffnungsträger und auch die Strukturen und Angebote sollen sich bis zum Sommer stärker an den Besonderheiten im Gewerbemarkt orientieren.
Übersichtlich
Bleiben wir in der Gegenwart und blicken im Outback zurück - mit Hilfe der Rückfahrkamera, die von Niklas Regentrommelwirbel leicht verschmiert ist. Der kompakte und dennoch auf den vorderen Sitzen großzügig Platz bietende Japaner lässt sich auch ohne den Spion nach hinten leicht umschauen. Zugleich bieten die Ledersitze angenehmen Komfort - mit Ausnahme der sehr harten Kopfstützen. Der Materialmix reicht von Leder bis zu Hartplastik, alles tadellos verarbeitet. Ein Donnerwetter erlebten die Preislisten. So bietet der Importeur den Mittelklässler nun ab 28.907 Euro an, die Vorgängergeneration lag im Schnitt noch 2.100 Euro darüber. Nicht jeder Wirbelwind richtet also nur Schaden an ...
- Ausgabe 05/2015 Seite 32 (423.7 KB, PDF)