Getreu dem Moto "Die Mischung macht's" haben sich die Designabteilungen der Automobilhersteller auch für die diesjährige North American International Auto Show mächtig ins Zeug gelegt und unterschiedlichste Fahrkonzepte miteinander verschmolzen. Ob die teils höchst eigenwilligen Crossover-Modelle jemals auf unsere Straßen rollen, bleibt abzuwarten. Nur eines ist sicher: Alle räumen gründlich mit automobilen Klischees auf. "Bevel" heißt etwa die Fingerübung von Nissan. Das SUV-Konzept stellt den Fahrer in den Mittelpunkt, das Fahrzeug fungiert laut Hersteller als "verlängerte Werkbank für Hobby und Freizeit". Dementsprechend ist das Interieur in drei unterschiedliche Wohn- und Arbeitsbereiche aufgeteilt: Rund um den ledernen Fahrersitz befindet sich eine Komfort-Zone. Ein- und Ausstieg erleichtert dort beispielsweise ein ausfahrbarender Fahrzeugboden, wenn die Tür geöffnet wird. Der zweite Bereich ist für die Unterhaltung reserviert und läuft unter der Bezeichnung "Kommandozentrale". Sie soll den Fahrer über ein voll digitalisiertes Cockpit und mehrere LCD-Monitore mit der Außenwelt verbinden. Das Entertainment-Programm gewährt u.a. Zugang zu Telefon, Wetter- und Verkehrsnachrichten, Internet und E-Mail. Über die "Home"-Funktion soll der Fahrer per Ferndiagnose sogar überprüfen können, ob die Heizung zuhause abgeschaltet oder das Garagentor geschlossen ist. Der dritte Lebensbereich im Bevel nennt sich Nutzfahrzeug-Zone. Hier geht es für künftige Transportaufgaben praktisch und rustikal zu. Der Beifahrersitz und die hinteren Stühle besitzen strapazierfähige Bezüge und sind dank eines Aluminiumrahmens leicht umzulegen. Ihre Rückseiten sind wie der Ladeboden mit recyceltem Walnussholz verkleidet, so dass eine durchgehende und glatte Ladefläche entsteht. Rollende Lounge von Ford Ford macht für sein "Airstream Concept" gleich eine neue Schublade auf – sinnigerweise "Crossover Utility Vehicle" (CUV) getauft. Das Design des Großraumfahrzeugs ist von der Raumfahrt inspiriert und zitiert die Formensprache der berühmten Airstream-Wohnanhänger. Für eigenständige Optik sorgen vor allem die neuartige reflektierende Lackierung, die angedeutete Nietenstruktur auf der Karosserie und die in Orange ausgeführten Fensterrahmen. Im Innenraum hält dagegen die Zukunft Einzug. Fahrer und Beifahrer finden auf futuristisch anmutenden, drehbaren Schalensitzen über eine weit öffnende Seitentür Platz. Der Armaturenträger mit seinem zentral montierten Multifunktionsbildschirm scheint im Raum zu schweben. Im Passagierbereich herrscht dank Multimedia-System und 360-Grad-Bildschirm Lounge-Atmosphäre. Eher für den Ritt ins Gelände ist die schwungvoll gezeichnete Hyundai-Studie HCD10 Hellion ausgelegt. Der 4,17 Meter lange Viersitzer besitzt Allradantrieb, das Drei-Liter-Aggregat soll knapp 240 PS leisten. Sein so genanntes "organisches Design" zieht sich konsequent von der gewölbten Motorhaube bis zum "Pummel"-Heck. Die Vielzahl von Rundungen und Überhängen lassen in Kombination mit den großen Radkästen und den 20-Zöllern das Fahrzeug wie ein riesiges Spielzeugauto wirken. Innen gibt es Einzelsitze, Wasserspender und reichlich Multimedia. Kia Kue: Offroad-Spaß mit 400 PS Auch die Schwester Kia Motors versucht sich mit dem "Kue" an der Verquickung unterschiedlichster Fahrzeuggattungen. Optisch wirkt das Show-Car mit seiner coupéhaften Linie ohne B-Säule wie ein sportlich orientiertes SUV und steht auf seinen 22-Zoll-Rädern deutlich schnittiger da als der Hellion. Den adäquaten Antrieb übernimmt ein 4,6-Liter-Achtzylinder mit 400 PS und 400 Nm Drehmoment, der seine Kraft über einen permanenten Allradantrieb auf die Straße bringt. Der Innenraum ist mit unterschiedlichen Bedieneinheiten für Fahrer und Passagiere ausgerüstet, die sich über Softtouch-Flächen und Bewegungssensoren steuern lassen. (rp)