Rückschlag für das autonome Auto: Daimler und BMW legen ihre Kooperation beim automatisierten Fahren auf unbestimmte Zeit auf Eis. Eine spätere Wiederaufnahme ist laut einer Mitteilung der Unternehmen ausdrücklich möglich. Die süddeutschen Automobilhersteller wollten eine gemeinsame technologische Basis für die Roboterautos der Zukunft schaffen.
Zu den Gründen der Entscheidung heißt es, dass angesichts des hohen Aufwands und vor dem Hintergrund der gesamtunternehmerischen und konjunkturellen Rahmenbedingungen derzeit nicht der richtige Zeitpunkt für eine erfolgreiche Umsetzung der Kooperation sei. Ihre jeweils eigenen Forschungen und Entwicklungsarbeiten zum Thema autonomes Auto wollen beide Unternehmen aber fortsetzen.
BMW und Daimler hatten erst im Herbst 2019 den Vertrag für die Entwicklungskooperation beim autonomen Fahren unterzeichnet. Zu den Zielen der Zusammenarbeit zählte, bis 2024 hochautomatisiert fahrende Serien-Pkw für Privatkunden auf den Markt zu bringen. Die angekündigten Modelle sollten auf Autobahnen ohne permanente Überwachung durch den Menschen autonom fahren und außerdem selbstständig Einparken können. Später sollte die Maschine auch innerorts dauerhaft das Steuer übernehmen.
Aktuell orientiert sich die gesamte Branche im Zeichen der Corona-Krise hinsichtlich des autonomen Fahrens neu. So verlieren Ridesharing-Anwendungen angesichts einer möglichen Ansteckungsangst an Strahlkraft, wohingegen die autonome Warenlieferung als Geschäftsmodell an Relevanz zu gewinnen scheint. Angesichts des zu erwartenden weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs könnte sich auch die Entwicklung autonomer Pkw aus finanziellen Gründen verlangsamen. (SP-X)