Mitsubishi stoppt die Einführung neuer Fahrzeugmodelle in Europa. Der Verkauf der aktuellen Pkw soll genauso wie der Service und die Versorgung mit Ersatzteilen weiterlaufen, wie der japanische Hersteller nun in einer knapp gehaltenen Mitteilung erklärt. Weitere Informationen hat man auch beim deutschen Importeur MMD Automobile in Friedberg bislang nicht.
Hinter dem Neuheiten-Stopp stecken vor allem wirtschaftliche Überlegungen. In Europa haben die Japaner lediglich einen Marktanteil von rund einem Prozent, in Südostasien sind es über sechs Prozent. Künftig will man sich außer auf den Hauptmarkt auf Afrika, Ozeanien und Südamerika konzentrieren, wie aus dem parallel veröffentlichten Strategiepapier "Small but Beautiful" ("Klein aber fein") hervorgeht.
In Deutschland wurden 2019 rund 52.000 Mitsubishi-Pkw neu zugelassen, was einem Marktanteil von 1,4 Prozent entspricht. Wichtigstes Modell war der preisgünstige Kleinstwagen Space Star. Während der Stadtwagen dank eines gerade erst erfolgten Liftings noch einige Zeit frisch bleibt, leidet mit dem Outlander das zweitwichtigste Modell unter dem Erneuerung-Stopp. Ein Nachfolger des Mittelklasse-SUV wäre wohl ursprünglich 2021 auf den Mark gekommen. Auch das für einen ähnlichen Zeitpunkt erwartete Mini-SUV der Marke kommt nun nicht nach Europa.
Unklar ist darüber hinaus aber auch, wie es mit den aktuellen Modellen weitergeht. Fraglich ist unter anderem, ob die bestehenden Motoren noch an künftige Abgasnormen angepasst werden. Anfang 2021 steht die nächste Verschärfung an, wenn der 6d-Standard für alle Neuwagen gilt. (SP-X)