Deutschland kommt bei der Senkung der Verkehrstotenzahlen nur langsam voran. Zwischen 2010 und 2019 reduzierte sich die Zahl der jährlichen Todesopfer im Straßenverkehr um 16 Prozent. Wie die Verkehrssicherheits-Organisation ETSC mitteilt liegt der Wert damit unter dem EU-Schnitt von 23,7 Prozent. Die Experten begrüßen in diesem Zusammenhang die kürzlich in Kraft getretenen härteren Strafen für Geschwindigkeitsübertretung, betonen aber, dass die Bußgelder weiterhin zu den niedrigsten in Europa zählen.
Die größten Fortschritte bei der Verkehrssicherheit gab es dem nun veröffentlichten Jahresreport zufolge in Griechenland mit einem Minus von 44 Prozent bei den jährlichen Opferzahlen. Auch in Estland, Lettland, Litauen und Portugal starben deutlich weniger Menschen im Straßenverkehr. Insgesamt bewertet das ETSC die Entwicklung in der EU jedoch als enttäuschend. Kein einziges Mitgliedsland dürfte nach Einschätzung der Experten die für 2020 gesteckten Reduktionsziele erreichen. Dafür wäre eine durchschnittliche Senkung um 46 Prozent nötig. In einigen Ländern ist die Zahl der Toten in den vergangenen zehn Jahren sogar gestiegen, in Malta um 6,7 Prozent, in den Niederlanden um 3,3 Prozent und im Vereinigten Königreich um 1,1 Prozent.
Insgesamt gesehen liegt Deutschland in Sachen Verkehrssicherheit europaweit gerade noch im oberen Drittel. Pro eine Million Einwohner kommen hierzulande jedes Jahr 37 Personen im Straßenverkehr zu Tode. Am wenigsten Opfer sind in Norwegen (20), Schweden (22) und der Schweiz (22) zu beklagen. Auch Länder wie Malta, Spanien und Irland schneiden besser ab als Deutschland. Am Ende des Rankings liegen Bulgarien und Rumänien mit 90 beziehungsweise 96 Toten pro einer Million Einwohner. (SP-X)